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5 Erkenntnisse aus der Apple-Umsatzwarnung

Apple hat derzeit mit sinkenden Umsätzen zu kämpfen. (Symbolbild: AP Photo/Mark Lennihan, File)
Apple hat derzeit mit sinkenden Umsätzen zu kämpfen. (Symbolbild: AP Photo/Mark Lennihan, File)

Der kalifornische Technik-Gigant Apple kämpft mit sinkenden Verkaufszahlen. Nun gab der US-Konzern eine Umsatzwarnung heraus, die interessante Rückschlüsse über den Status quo zulässt.

Nachdem das Weihnachtsgeschäft deutlich unter den Erwartungen lag, korrigierte Apple seine Umsatzprognose für das erste Quartal 2018/19 deutlich nach unten. Während zuvor Einnahmen in Höhe von 89 bis 93 Milliarden US-Dollar erwartet wurden, spricht Apple nun von nur 84 Milliarden US-Dollar.

In einem offenen Brief wandte sich Apple-Chef Tim Cook am Mittwoch an die Investoren. “Wir haben einige Herausforderungen in den Schwellenländern erwartet, aber wir haben die Stärke der wirtschaftlichen Abwärtsbewegung unterschätzt, vor allem in China”, so Cook. Die Apple-Aktie fiel nachbörslich um rund acht Prozent.

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Zuvor hatten bereits mehrere große Zulieferer des Konzerns wie Cirrus Logic, Lumentum oder Japan Display ihre Prognosen deutlich gesenkt oder Umsatzwarnungen herausgegeben. Aus der Umsatzwarnung lassen sich mehrere deutliche Tendenzen herauslesen.

1. China spielt große Rolle bei den schwächelnden Umsätzen

Eine wesentliche Rolle bei den sinkenden Umsätzen spielt China – genauer gesagt der Großchina-Raum (der neben dem chinesischen Festland auch Hongkong und Taiwan beinhaltet). Allerdings sieht Cook nicht den Handelsstreit zwischen den USA und China als ausschlaggebenden Faktor – schließlich hätte die chinesische Regierung ihre Strafzölle nicht auf Apple abgezielt. Zwar könne es sein, dass sich einige chinesische Konsumenten bewusst gegen den Kauf eines US-Produkts entschieden hätten. “Das viel größere Thema sind jedoch die Verlangsamung der chinesischen Wirtschaft und die Handelsspannungen, die das verstärken”, so Cook im Interview mit dem TV-Sender CNBC.

Apple gelte noch immer als erfolgreichstes US-Unternehmen in China. Allerdings habe sich das Wachstum im zweiten Halbjahr 2018 deutlich verlangsamt, so Cook. Die Einnahmen im letzten Quartal fielen um sieben Milliarden Dollar niedriger aus als noch vor wenigen Monaten vorausgesagt. Ein harter Brocken für Apple, schließlich ist China für den Technikkonzern der drittwichtigste Absatzmarkt.

2. Schwache iPhone-Verkäufe tragen einen großen Teil bei

Die wohl größte Enttäuschung für den Konzern sind die iPhone-Verkäufe. Nicht nur, dass das Weihnachtsgeschäft deutlich unter den Erwartungen blieb: Im Vergleich zum Vorjahr fielen die Einnahmen um rund 15 Prozent. Zwar sei hier ein Großteil des Minus auf den chinesischen Markt zurückzuführen – allerdings sei es auch außerhalb Chinas nicht so gelaufen, wie man sich das vorgestellt hatte, so der Konzern. Auch fehlende Subventionen von Mobilfunkanbietern, Preisanstiege bedingt durch einen starken Dollarkurs sowie geringere Kosten bei Ersatzbatterien spielen hier eine Rolle.

Apple sieht den schwachen iPhone-Verkauf als Grund für die Flaute. (Bild: AP Photo/Richard Drew, File)
Apple sieht den schwachen iPhone-Verkauf als Grund für die Flaute. (Bild: AP Photo/Richard Drew, File)

3. In anderen Bereichen wächst Apple weiter

Das Umsatzminus zeigt einmal mehr, dass Apple stark abhängig vom iPhone-Verkauf ist. Andere Bereiche konnten hingegen ein deutliches Wachstum verbuchen. Bei Service-Leistungen zum Beispiel verzeichnete Apple ein Einnahmeplus von 28 Prozent. Auch die sogenannten “Wearables” – dazu zählen Kopfhörer sowie die Apple-Smartwatches – entpuppten sich als lukrativ. Hier betrug das Wachstum sogar ganze 50 Prozent.

Auch mit den neuen iPad-Pro-Modellen konnte Apple punkten. Nach eigenen Angaben erreichte der Konzern im letzten Quartal hier ein Wachstum im zweistelligen Bereich.

4. Die “Installed base”-Zahl wächst kontinuierlich

Auch die sogenannte “Installed base”, eine Maßeinheit für tatsächlich verwendete Geräte eines Produktes oder einer Dienstleistungen, war für Apple im letzten Quartal ein Erfolg. Vor elf Monaten bekundete der Konzern noch, die Zahl habe 1,3 Milliarden überschritten, im letzten Jahr seien 100 Millionen dazugekommen.

Apple-Chef Tim Cook wandte sich in einem Brief an die Investoren. (Bild: (AP Photo/Marcio Jose Sanchez)
Apple-Chef Tim Cook wandte sich in einem Brief an die Investoren. (Bild: (AP Photo/Marcio Jose Sanchez)

5. Aktienrückkäufe waren ein Minusgeschäft, gehen aber weiter

Apples Aktienrückkäufe waren ein massives Minusgeschäft. Apple nutzte seine massiven Bargeldreserven (Anfang 2018 wurde eine Summe von 285 Milliarden Dollar kolportiert, die der Konzern gänzlich investieren wollte) neben der Dividendenausschüttung zum großen Teil für Aktienrückkäufe. Dies entpuppte sich allerdings als finanzielles Desaster – zumindest temporär. Rund neun Milliarden Dollar beträgt der Verlust, den Apple am Jahresende mit dem Rückkauf gemacht hatte.

Zurzeit soll Apple über 130 Milliarden Dollar an Bargeldreserven und einen Cashflow von rund 60 Milliarden Dollar pro Jahr verfügen. Nachdem Apples Finanzvorstand Luca Maestri in der Vergangenheit angekündigt hatte, dass Apple im Laufe der Zeit „net cash neutral” werden soll – also den Bargeldbestand gänzlich investieren möchte – ist davon auszugehen, dass dieser Aktienrückkauf fortgesetzt wird.