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Ich bin 22, CEO und hoste den OMR-Finanz-Podcast – so investiere ich mein Geld

Noah Leidinger ist Host des OMR-Podcasts „Ohne Aktien wird schwer“. - Copyright: OMR / Noah Leidinger / Getty Images
Noah Leidinger ist Host des OMR-Podcasts „Ohne Aktien wird schwer“. - Copyright: OMR / Noah Leidinger / Getty Images

Wer Podcasts hört und auf Aktien setzt, kennt bestimmt seine Stimme: Noah Leidinger, Host von „Ohne Aktien wird schwer“. Schon mit 22 Jahren hat Noah eine beeindruckende Karriere hingelegt: Vom Assistenten im Controlling über die Führung seines eigenen Aktienblogs bis hin zum Leiter der Startup-Finanzierungssparte bei OMR.

Im Interview mit Business Insider teilt Leidinger, wie er es geschafft hat, einer der führenden Finanzpodcaster Deutschlands zu werden und welche Aktien ihn am meisten interessieren.

Mit 22 CEO von OMR X – so habe ich das geschafft

Leidinger kam 2021 zu OMR als Host des Podcasts „Ohne Aktien Wird Schwer“. Er erklärt, dass seine frühe Leidenschaft für Aktien und der proaktive Kontakt zu Content-Creators entscheidend waren, um seinen Job zu sichern. „Schon früh habe ich mich durch Social Media für Aktien interessiert und begann, YouTuber und andere zu kontaktieren, die damals noch nicht so bekannt waren.“ Diese Eigeninitiative habe zu verschiedenen Projekten geführt, wie dem Schreiben von Skripten und Analysen.

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Sein Engagement machten ihn zu einem idealen Kandidaten für OMR, als eine Stelle für ihren Podcast frei wurde. „Während meines Zivildienstes habe ich gesehen, dass OMR jemanden für ihren neuen Podcast suchte“, erzählt er. „Ich hatte das nicht geplant, aber es passte perfekt, also habe ich mich mit allem, was ich bisher gemacht hatte, beworben.“

Danach ist die Übergabe zu seiner Rolle als Host gekommen. „Zuerst war Philipp Westermeyer als Gründer der Host des Podcasts, aber es war klar, dass er nach etwa 150 Folgen aufhören würde“, erzählt Leidinger. „Ich war nicht sofort als sein Nachfolger gedacht, aber nachdem ich mit Philipp gearbeitet und Analysen für ihn gemacht habe, kam die Frage, ob ich den Podcast übernehmen möchte.“

Drei Jahre und einige hundert Folgen später gehört er zu den erfolgreichsten Podcast-Hosts im Wirtschaftsbereich. „Ohne Aktien Wird Schwer“ sitzt aktuell auf Platz acht der Podcast-Charts in der Kategorie Business und verfügt über 6700 Bewertungen. Dabei erhalten Hörer News und Experteneinschätzungen zu Leidingers Leidenschaftsthema: Aktien.

Die ersten Investments mit 13 Jahren

Der 22-Jährige begann früh, sich mit Finanzen auseinanderzusetzen. „Das Interesse an Aktien begann schon parallel zu meiner Schulzeit, als ich etwa 13 Jahre alt war“, erzählt er. „Es war immer ein Hobby für mich. Ich analysierte Aktien, wenn ich nach Hause kam und sogar manchmal während der Schule.“ Genau in demselben jungen Alter hat er seine ersten Investitionen getätigt.

„Mein allererstes Investment war ein ETF-Sparplan“, sagt er. „Ich habe damals etwa 25 Euro Taschengeld bekommen und beschlossen, dieses Geld einmal im Quartal in einen MSCI World ETF zu investieren.“ Er erzählt, dass er zu Weihnachten sich oft Geld statt Geschenke gewünscht hat, um mehr zu investieren.

Kurz danach fing er mit Aktieninvestments an. „Die erste war von Bayer – nach der Monsanto-Übernahme.“ Die Übernahme der hoch verschuldeten Biotech-Firma Monsanto durch Bayer im Jahr 2018 für 63 Milliarden US-Dollar hat zu einem drastischen Wertverlust der Bayer-Aktie geführt. „Ich dachte, es wäre ein gutes Value-Investment, da das Unternehmen meiner Meinung nach am Markt zu hart abgestraft wurde.“ Die Bayer-Aktie hat er laut eigener Aussage immer noch im Depot.

So investiert der 22-Jährige sein Geld

Neun Jahre nach seinen ersten Trades hat der nun 22-Jährige eine moderate Entwicklung im Depot gesehen, wie er selbst sagt. „Bisher verläuft mein Portfolio ähnlich wie der MSCI World“, sagt er.

Doch wie teilt sich sein Portfolio auf? „Mein Depot war bis 2021 größtenteils passiv ausgerichtet und ist es auch heute noch größtenteils.“ Konkret spricht er von einer 90/10-Aufteilung: 90 Prozent ETFs, 10 Prozent Aktien.

Dabei zeigt er Interesse an einer Vielzahl von Aktien, insbesondere an solchen, die er als „Compounder“ betrachtet – Unternehmen, die kontinuierlich überdurchschnittlich wachsen können. Einige spezifische Beispiele, die er in seinem Depot hält und als besonders attraktiv erachtet, sind:

  • Dino Polska: Eine polnische Supermarktkette, die sich auf kleinere Dörfer spezialisiert hat, wo traditionelle Tante-Emma-Läden keine Nachfolger finden. Leidinger sieht in Dino Polska einen „Compounder“, der wegen seines effektiven Geschäftsmodells und der beeindruckenden Wachstumsrate von regelmäßig 20 bis 30 Prozent pro Jahr interessant ist: "Die Firma hat eine beeindruckende Wachstumsrate von regelmäßig 20 bis 30 Prozent pro Jahr und sehr attraktive Margen."

  • Berkshire Hathaway: Ein weiteres Beispiel für einen soliden Compounder in seinem Portfolio. Leidinger schätzt Berkshire für seine gut geführten operativen Geschäfte und die effiziente Unternehmensstruktur, die langfristig stabile Renditen verspricht.

  • Basic Fit: Eine Fitnesskette, die er als risikoreicheren Compounder betrachtet, wegen ihres aggressiven Expansionsmodells und der Skaleneffekte, die das Unternehmen durch seine Größe erzielt. „Das Unternehmen ist durch hohe Schulden bisschen risikoreicher, hat aber ein aggressives Expansionsmodell und die Skaleneffekte finde ich beeindruckend.“

Interessant seien für ihn besonders Aktien aus kleineren Ländern, da er glaubt, dass diese oft unentdeckte Potenziale bieten. „In kleineren Ländern und bei kleineren Firmen hingegen gibt es oft weniger Aufmerksamkeit von Analysten und Investoren“, sagt er. „Das bedeutet, dass es als Privatanleger möglich eher ist, Chancen zu entdecken, die noch nicht vollständig im Markt eingepreist sind.“

Ein weiterer Vorteil, den Leidinger sieht, ist, dass viele große institutionelle Investoren erst ab einer gewissen Unternehmensgröße investieren können oder wollen. “Wenn eine kleinere Firma wächst und gewisse Schwellen überschreitet, wird sie für diese großen Investoren interessant“, sagt er. „Das kann zu einem guten Anstieg in der Bewertung führen kann, da dann plötzlich viel mehr Kapital in diese Aktie fließen kann.“