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Bis zu 1100 Euro mehr im Monat: Verdient man als Bürokraft im Öffentlichen Dienst oder in der Privatwirtschaft mehr Gehalt?

Bürofachkräfte werden sowohl in Unternehmen als auch im Öffentlichen Dienst gesucht. Doch wo lohnt es sich mehr? - Copyright: Tom Werner/getty images
Bürofachkräfte werden sowohl in Unternehmen als auch im Öffentlichen Dienst gesucht. Doch wo lohnt es sich mehr? - Copyright: Tom Werner/getty images

Ob Finanzwesen, Gesundheitswesen, Industrie, Handwerk oder Behörde: Bürofachkräfte werden in so gut wie allen Bereichen gesucht. Offene Stellen gibt es deshalb sowohl in der Wirtschaft, als auch im Öffentlichen Dienst. Auf der Online-Jobplattform Stepstone* gibt es derzeit 3712 Ausschreibungen im Büromanagement. Die Chancen auf einen Job stehen also ziemlich gut. Denn egal, welcher Betrieb oder welche Institution, Büros müssen schließlich immer irgendwie gemanagt werden.

Seit 2014 vereint die Bezeichnung „Kaufleute für Büromanagement“ dabei die früheren Berufsbilder der Bürokauffrau und des Bürokaufmanns sowie der Kauffrau und des Kaufmanns für Bürokommunikation und Fachangestellte. Kaufleute für Büromanagement kommen heute also in verschiedenen Wirtschaftsunternehmen aus Industrie, Handel und Handwerk sowie im Öffentlichen Dienst zum Einsatz. Doch in welchem Bereich lässt sich das meiste Geld verdienen? Welches Anstellungsverhältnis lohnt sich mehr – auf dem freien Markt oder im Öffentlichen Dienst? Business Insider zeigt, wo Kaufleute für Büromanagement am besten Karriere machen können.

Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter werden vielerorts gesucht. Doch wo verdienen sie am besten?
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Bürokaufleute im Öffentlichen Dienst

Im öffentlichen Dienst werden Bürokaufleute in Institutionen des Bundes oder städtischen und kommunalen Einrichtungen eingesetzt. Stellenausschreibungen gibt es derzeit zum Beispiel beim Bundesverwaltungsamt, das im Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern und für Heimat steht sowie beim Bundeskriminalamt (BKA).

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Kaufleute für Büromanagement werden dabei grundsätzlich nach in Entgeltgruppe 6 des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst (TVöD) bezahlt. Diese Besoldungsgruppe gilt typischerweise für Beschäftigte mit einer mindestens dreijährigen Berufsausbildung, vergleichbar mit dem mittleren Dienst bei Beamten. In Zahlen bedeutet dies ein Einstiegsgehalt zwischen 2683 und 3315 Euro brutto im Monat – je nach Erfahrung und Beschäftigungsdauer.

Attraktiv sind zudem Benefits wie flexible und familienfreundliche Arbeitszeitmodelle, Fortbildungs- und Personalentwicklungsmöglichkeiten, Jahressonderzahlungen sowie eine betriebliche Altersvorsorge. Bürosachbearbeiterinnen und Bürosacharbeiter im Bundesverwaltungsamt werden zudem nach Entgeltgruppe E8 oder E9 bezahlt, was vergleichbar mit dem gehobenen Dienst bei Beamten ist. Die Gehälter liegen demnach zwischen 2910 und 3908 Euro brutto im Monat. Bewerberinnen und Bewerber sollten hier jedoch bereits ein absolviertes Hochschulstudium, etwa einen Bachelor, in Verwaltungswissenschaften mitbringen.

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Bürokaufleute in der Privatwirtschaft

Bürokaufleute verdienen auf dem freien Markt ein Durchschnittsgehalt von 30.600 Euro im Jahr, also 2550 Euro brutto im Monat. Das monatliche Einstiegsgehalt als Kauffrau oder Kaufmann für Büromanagement liegt im Schnitt bei 2203 Euro brutto. Das bedeutet, grundsätzlich verdienen sie weniger als Angestellte, die nach Tarifvertrag bezahlt werden. Lohnen kann sich ein Office-Job in der Privatwirtschaft allerdings in größeren Unternehmen, da diese häufig ebenfalls an selbstauferlegte Tarifverträge gebunden sind. Um ein vergleichsweise hohes Gehalt in der Büroverwaltung oder als Assistenz zu erzielen, lohnen sich eher Stellen in Betrieben, die an einen Tarif gebunden sind.

Statistiken zeigen zudem: Je mehr Beschäftigte in einem Betrieb beschäftigt sind, desto höher fällt dort grundsätzlich auch der Lohn für Bürokaufleute aus. So liegen die Gehälter für Bürojobs in Firmen mit weniger als 100 Angestellten im Schnitt nur bei 2500 Euro brutto im Monat, während Bürokaufleute in Betrieben mit über 500 Beschäftigten ein durchschnittlich 2900 Euro monatlich verdienen. Auch in den Bundesländern gibt es laut Erhebungen der Vergleichsplattform Gehalt.de Unterschiede in der Bezahlung.

Während ihr in Baden-Württemberg oder Hessen als Bürokauffrau über 36.000 Euro jährlich (also 900 Euro monatlich) verdient, erwarten euch in Sachsen-Anhalt oder Thüringen nur knapp 2200 Euro erwarten. Branchenvergleiche zeigen: In Großunternehmen der Finanz- oder IT-Branche, vor allem in größeren Städten wie Frankfurt oder Stuttgart, erhalten Bürokaufleute die höchsten Gehälter.

Ausbildung im Öffentlichen Dienst oder in der Privatwirtschaft

Wenn ihr in der Verwaltung oder Assistenz Karriere machen wollt, eignen sich sowohl kaufmännische Ausbildungen als auch verschiedene Studiengänge, etwa in den Wirtschafts- oder Verwaltungswissenschaften. Dabei gilt: Mit Uni-Abschluss könnt ihr meistens später mehr Geld verdienen als mit einer abgeschlossenen Ausbildung zur Bürokauffrau, beziehungsweise zum Bürokaufmann. Als Assistentin oder Assistent der Geschäftsführung mit BWL-Studium liegt das Einstiegsgehalt beispielsweise bei durchschnittlich 3300 Euro. Auch mit Ausbildung ist es jedoch grundsätzlich möglich, aufzusteigen. Meist braucht ihr dafür aber mehrere Jahre Berufserfahrung. Einige absolvieren deshalb ein duales Studium oder ergänzen ihre Ausbildung im kaufmännischen Bereich durch ein Studium.

Viele Bürofachkräfte entscheiden sich jedoch zunächst für den klassischen Ausbildungsweg. Die Azubi-Gehälter bei Kaufleuten für Büromanagement steigen dabei grundsätzlich mit jedem Ausbildungsjahr unabhängig davon, ob ihr eure Ausbildung in einem Unternehmen oder einer Institution des öffentlichen Dienstes absolviert. Allerdings verdient ihr mit einer Azubi-Stelle im öffentlichen Dienst während der Studienzeit deutlich mehr als in privaten Unternehmen. Konkret heißt das, Auszubildende in der freien Wirtschaft verdienen im ersten Lehrjahr durchschnittlich 585 bis 1050 Euro brutto, im zweiten Lehrjahr 690 bis 1100 Euro brutto und im dritten Jahr 790 bis 1200 Euro brutto. Teilweise werden Azubis in den Unternehmen auch beim Weihnachtsgeld oder bei Boni berücksichtigt.

Im öffentlichen Dienst steigen Azubis direkt mit 1068 Euro ein. Im zweiten Ausbildungsjahr gibt es 1118 Euro und im dritten 1164 Euro. Für eine Ausbildung zur Kauffrau beziehungsweise zum Kaufmann für Büromanagement in einer Bundesbehörde sollten Interessierte zudem mindestens durchschnittlich gute Schulnoten in den Kernfächern Deutsch und Mathematik mitbringen. So etwa beim Bundeskriminalamt (BKA), das bei seinen Bewerberinnen und Bewerbern mindestens Note 3 in Deutsch und Mathematik sowie in allen anderen Schulfächern mindestens Schulnote 4 voraussetzt. Dafür wirbt die Behörde mit 30 Tagen Jahresurlaub, flexibler Arbeitszeitgestaltung und Home Office Möglichkeit. Nach Abschluss der Lehre bietet das BKA seinen Absolventinnen und Absolventen zudem eine Abschlussprämie von 400 Euro – vorausgesetzt, die Prüfung wird beim ersten Mal bestanden.

Fazit: Privatwirtschaft versus Öffentlicher Dienst

Die besten und sichersten Gehaltsaussichten bieten sich Kaufleuten für Büromanagement allgemein im öffentlichen Dienst. In der Wirtschaft lohnt es sich vor allem, in größeren Unternehmen zu arbeiten, die nach Tarifvertrag zahlen. Bewerberinnen und Bewerber mit Bachelor- oder Master-Abschluss erhalten meist höhere Gehälter, jedoch könnt ihr auch mit einer Berufsausbildung grundsätzlich aufsteigen – etwa zur Assistenz der Geschäftsführung.

Allgemein gilt: Egal ob Unternehmen oder staatliche Einrichtung, je mehr Erfahrungen ihr mitbringt, desto mehr werdet ihr voraussichtlich verdienen. Denn je mehr ihr qualifiziert seid und je mehr Expertise ihr mitbringt, desto größer sind auch eure Verantwortungsbereiche und Aufgabengebiete. Grundsätzlich steigt ihr demnach anfangs auch mit einem niedrigeren Gehalt ein – aber Geduld und Erfahrung können sich auszahlen, etwa indem ihr zur Assistenz der Geschäftsführung aufsteigt.

*Stepstone gehört wie Business Insider zur Axel Springer SE.