100 Jahre Disney: 10 erstaunliche Fakten über das Entertainment-Imperium
Runder Geburtstag in Krisenzeiten: Film- und Fernsehpionier Disney wird heute 100 Jahre alt. Disney ruft mit seinen Zeichentrickfiguren bei vielen Menschen Kindheitserinnerungen hervor. Doch im Streaming-Zeitalter tut sich der Mediengigant schwer. Eine Zeitreise mit 10 Fakten.
Seit über einem Jahrhundert verzaubert das Unternehmen aus Los Angeles Menschen auf der ganzen Welt mit seinen ikonischen Figuren, Themenparks und Filmen. Doch hinter der glänzenden Fassade von Mickey Mouse und Cinderella gibt es eine faszinierende Welt von Geschichten und Fakten, die viele vielleicht noch nicht kennen:
Walt Disney: Der Gründer, der seinen Namen zur Legende machte
Walter Elias Disney wurde am 5. Dezember 1901 geboren und veränderte die Unterhaltungsbranche für immer. Der Trickfilmzeichner und Filmproduzent gründete im Oktober 1922 im Alter von nur 22 Jahren zusammen mit seinem Bruder Roy das Disney Brothers Studio, aus dem später die The Walt Disney Company wurde.
Mickey Mouse und der erste synchronisierte Zeichentrickfilm
Mickey Mouse ist zweifellos eine der bekanntesten Figuren von Disney. Sie feierte im 6-minütigen Stummfilm namens "Plane Crazy" (deutsch: "Bruchlandung") ihr Debüt. Im gleichen Jahr folgte mit "Steamboat Willie" (deutsch: "Ein Schiff streicht durch die Welle") der erste vertonte Zeichentrickfilm mit Mickey Mouse als Held. Es war ein Meilenstein in der Filmgeschichte, der das goldene Zeitalter der Animation einleitete.
Das erste Animationsstudio und der Erfolg von "Schneewittchen"
1937 veröffentlichte Disney "Schneewittchen und die sieben Zwerge", den weltweit ersten abendfüllenden Zeichentrickfilm. Dieser Film legte den Grundstein für den Erfolg von Disney und gilt als einer der Meilensteine der Animationsgeschichte. Mit "Pinocchio" (1940), "Bambi" (1942), "Cinderella" (1950) und "Dornröschen" (1959) gelangen Disney ebenfalls Welthits im Zeichentrickgenre.
Disneyland und die Erschaffung eines Königreichs
1955 eröffnete das erste Disneyland in Anaheim, Kalifornien. Für Walt Disney war es ein Herzensprojekt: Die Idee für Disneyland entstand aus dem Wunsch, einen Ort zu schaffen, an dem Familien Spaß haben und gemeinsam Zeit verbringen konnten. Das Ergebnis war ein Freizeitpark, der die Vorstellungskraft der Besucher in eine magische Welt entführte, die von den Charakteren seiner beliebten Zeichentrickfilme bevölkert wurde. Heute gibt es 18 Disneyland-Freizeitparks auf der ganzen Welt, von Florida über Paris bis Tokio.
"The Little Mermaid" und die Wiedergeburt der Disney-Animation
Die Veröffentlichung von "Arielle, die Meerjungfrau" (Original: "The Little Mermaid“) im Jahr 1989 markierte den Beginn der Disney-Renaissance. Die Mischung aus Animationsfilm und Musical eroberte die Kinoleinwände im Sturm und leitete eine Ära ein, die einige der beliebtesten Disney-Filme wie "Die Schöne und das Biest", "Aladdin" und "Der König der Löwen" als Remakes und Millionen Blockbuster hervorbrachte.
Das Imperium expandiert in den Nullerjahren mit den Übernahmen von Pixar und Marvel
Disney ist nicht nur durch seine eigenen Geschichten zum wertvollsten Medienkonzern aufgestiegen, sondern auch durch milliardenschwere Akquisitionen. So übernahm Disney erst 2006 das von Apple-Gründer Steve Jobs geführte Filmstudio Pixar ("Cars", "Toy Story", "Findet Nemo"), dann 2009 den Superhelden-Comicverlag Marvel. Die Übernahmen haben maßgeblich dazu beigetragen, das Disney-Franchise weiter auszubauen.
Ein neues Zuhause für "Star Wars"
Im Jahr 2012 folgte die nächste Großübernahme: Disney erwarb Lucasfilm, die Produktionsfirma hinter "Star Wars". Dies führte zur Fortsetzung der legendären Saga und zu neuen Filmen (eine neue Trilogie ab 2015) sowie angelehnten Serien und Themenpark-Attraktionen rund um das "Star Wars"-Universum.
Die Eiskönigin und ihr gigantischer Erfolg
Der animierte Film "Die Eiskönigin" (Original: "Frozen") aus dem Jahr 2013 eroberte nicht nur Kinderherzen im Sturm, sondern setzte auch für Disney ganz neue finanzielle Maßstäbe. Der Film wurde bis dahin zum erfolgreichsten animierten Film und spielte weltweit über 1,2 Milliarden US-Dollar ein.
Der Disney-Geheimcode "A113"
Aufmerksame Zuschauer werden die Buchstaben- und Zahlenkombination "A113" in vielen Disney-Filmen entdeckt haben. Dieser Code ist eine Hommage an den Klassenraum A113 des California Institute of the Arts, an dem viele Disney-Animatoren ihre Ausbildung erhalten haben. Er taucht in Filmen wie "Findet Nemo", "Toy Story" und "Cars" auf.
Neue Streaming-Dienste und die unklare Zukunft von Disney. So erfolgreich die ersten 100 Jahre in der Disney-Historie verliefen, so sorgenvoll blicken Aktionäre ausgerechnet zum Jubiläum in die Zukunft. Der Grund: der späte Eintritt ins Streaming-Zeitalter. Erst 2019 startete mit Disney+ ein eigenes Streaming-Angebot, das Abonnenten Zugang zu einer riesigen Bibliothek von Disney-Filmen, -Serien und -Inhalten aus den verschiedenen Studios des Unternehmens bietet.
Der Streaming-Dienst hat das Unterhaltungsangebot von Disney zwar erweitert, hinkt in den Benutzerzahlen mit 147 Millionen Abonnenten jedoch dem Rivalen Netflix (238 Millionen Abonnenten) weiter deutlich hinterher. Schlimmer noch: Der Trend ist seit einigen Quartalen rückläufig – mehr zahlende Mitglieder kündigen als hinzuzukommen.
$DIS shares are down nearly 60% from their March 2021 highs
Are you a buyer or seller of $DIS shares at these levels? pic.twitter.com/rzbEu4ZvMD— Dividend Seeker 📈💰💵 (@Dividend_Dollar) October 14, 2023
Die Wall Street reagiert vor allem besorgt auf die weiterhin fehlende Profitabilität des Streaming-Segments, das das Zukunftsgeschäft des Medienpioniers ist. Seit den Höchstkursen im Jahr 2021 hat die Disney-Aktie bis heute mehr als 60 Prozent an Wert verloren und befindet sich aktuell auf dem tiefsten Strand in einer Dekade. Entsprechend unter Druck befindet sich CEO Bob Iger in seiner zweiten Amtszeit.
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