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Ökonomen-Stimmen zum Rücktritt von Bundesbankpräsident Weidmann

FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach gut zehn Jahren an der Spitze der Deutschen Bundesbank tritt Jens Weidmann als Bundesbank-Präsident überraschend zurück. Der 53-Jährige legt sein Amt aus persönlichen Gründen zum Jahresende nieder, wie die Bundesbank am Mittwoch mitteilte. Weidmann hatte sich in der Vergangenheit immer wieder kritisch zu der ultralockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) geäußert.

Ökonomen zur Ankündigung von Weidmann:

Jörg Krämer, Chefvolkswirt Commerzbank:

"Beim Rücktritt von Jens Weidmann dürfte eine Rolle gespielt haben, dass er sich im EZB-Rat mit seinen Vorstellungen häufig nicht durchsetzen konnte. Ein Nachfolger wird wohl weniger falkenhaft sein als Weidmann. Wir erwarten mehr denn je, dass die EZB auf absehbare Zeit nicht aus ihrer sehr expansiven Geldpolitik aussteigt, obwohl die Inflationsrisiken zuletzt deutlich gestiegen sind."

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Carsten Brzeski, Chefvolkswirt ING-Bank:

"Dies geschieht zu einem entscheidenden Zeitpunkt für die EZB. Das Lager der Falken verliert eine wichtige Stimme. Und das zu einer Zeit, in der zunehmender Inflationsdruck zu einer ausgewogeneren Inflationsbewertung geführt zu haben scheint als noch im Sommer. (...) So sprechen die höheren Inflationsaussichten, die Herdenimmunität und die Tatsache, dass die Wirtschaft noch vor Jahresende wieder das Vorkrisenniveau erreichen wird, für eine Rücknahme der Notfallmaßnahmen der EZB und eine Reduzierung der Anleihekäufe. Vielleicht wird die Entscheidung für Letzteres der letzte Erfolg Weidmanns als Bundesbankpräsident auf der Dezember-Sitzung der EZB sein."

Andrew Kenningham, Chefvolkswirt Europa bei Capital Economics:

"Natürlich wird die Bundesbank angesichts der traditionellen Inflationssorgen Deutschlands und seiner Position als Nettogläubiger immer noch zu den 'hawkishen' nationalen Zentralbanken in der Eurozone gehören. Aber während Weidmanns Bundesbank oft bestenfalls ein zögerlicher Unterstützer des Konsenses war, bietet dies den deutschen Entscheidungsträgern die Gelegenheit, sich weiter dem Mainstream anzunähern und vielleicht mehr Einfluss auf die künftige Richtung der EZB-Politik zu nehmen - wenn auch erst nach der entscheidenden Dezember-Sitzung des EZB-Rats."

Holger Schmieding, Chefvolkswirt Berenberg Bank:

"Weidmann schwankt zwischen der Kritik an der EZB und der Erläuterung der EZB-Positionen in der deutschen Öffentlichkeit. Nachdem er anfangs eine sehr harte Haltung gegenüber unkonventionellen Maßnahmen der EZB als Reaktion auf ungewöhnliche Krisen eingenommen hatte, hat er sich in den letzten Jahren etwas zurückhaltender gezeigt. Er betonte, dass er mit der Grundausrichtung der EZB-Politik weitgehend einverstanden ist, auch wenn er sich mehr Sorgen über Inflationsrisiken macht und diese früher als viele andere Ratsmitglieder zurückfahren möchte. Ein neuer Bundesbankpräsident, der mehr mit dem Mainstream der EZB übereinstimmt, könnte es leichter machen, der deutschen Öffentlichkeit die Gründe für die EZB-Politik zu erklären."