Kontaktlos bezahlen – Antworten auf die wichtigsten Fragen

Wie funktioniert kontaktloses Bezahlen?
"Kontaktloses Bezahlen funktioniert mit Girocards und Kreditkarten, die mit einem sichtbaren Mikrochip und einer unsichtbaren Funkantenne ausgestattet sind. Die Karte und das Lesegerät kommunizieren mittels NFC-Technik miteinander", erklären die Experten von Stiftung Warentest in der aktuellen Ausgabe des Verbrauchermagazins Finanztest. NFC ist die Abkürzung für "Near Field Communication" (auf Deutsch: Nahfeldkommunikation) und ist ein internationaler Übertragungsstandard zum kontaktlosen Austausch von Daten. Kunden die über den Funkstandard bezahlen möchten, halten ihre Karte einfach wenige Zentimeter vor das Lesegerät, ein Piepton bestätigt die Zahlung. Für Beträge über 25 Euro ist die Eingabe der Geheimzahl oder eine Unterschrift nötig.

Woran lässt sich erkennen, dass eine Karte mit NFC ausgerüstet ist?
Mit NFC ausgerüstete Karten tragen auf der Vorderseite ein kleines Funkwellensymbol, wie auf dem Foto links.

Wie wird die Funktion aktiviert?
In der Regel geschieht dies beim ersten Einsatz zum kontaktlosen Bezahlen. Dafür muss entweder eine Bezahlung mit Unterschrift oder Pin erfolgen oder an einem Automaten Geld abgehoben werden, erklären die Experten.

Für welche Beträge ist kontaktloses Bezahlen geeignet?
Kunden können jede belliebige Summe innerhalb ihres Kartenlimits so bezahlen. Bei Beträgen unter 25 Euro ist keine Eingabe der Pin oder eine Unterschrift nötig. Manche Kreditkartenanbieter würden jedoch auch bei kleinen Beträgen zur Sicherheit eine Zufallsabfrage einbauen, so die Verbraucherschützer. Dann würde sporadisch auch bei Beträgen unter 25 Euro eine Unterschrift oder die Pin gefordert.

Welche Vorteile bietet kontaktloses Bezahlen?
Bezahlvorgänge sollen schneller und bequemer abgewickelt werden. Das bringt sowohl dem Handel als auch den Kunden Vorteile. Wartezeiten an den Kassen werden verkürzt.

Wie sieht es mit der Sicherheit aus?
"Kontaktloses Bezahlen ist nicht risikoreicher als herkömmliche Zahlungen mit Karte", sagt Marc Fliehe, Bereichsleiter Information und Sicherheit beim IT-Verband Bitkom gegenüber Finanztest. Die Gefahr, dass jemandem Bargeld gestohlen würde sei sogar weitaus größer. Grund: Die Technik funktioniert nur mit speziellen Lesegeräten. Der Chip funkt nur dann, wenn die Entfernung höchsten vier Zentimeter beträgt. Wer dennoch unsicher sei, dass Betrüger die Kartendaten unbemerkt auslesen, könne seine Karte mit einer speziell beschichteten Hülle schützen. Die verhindert das Auslesen des Chips.

Wo kann jetzt schon kontaktlos bezahlt werden?
Derzeit finden im Handel massive Umrüstungsmaßnahmen statt. Bis Ende dieses Jahres sollen laut Handelsverband Deutschland (HDE) 60 Prozent der großen und 20 Prozent der kleinen Unternehmen mit der Technik ausgestattet sein. An vielen Tankstellen und auch bei Discountern wie Lidl und Aldi sowie Supermärkten wie Rewe oder Drogerien wie Rossmann kann bereits kontaktlos bezahlt werden.

Stimmt es, dass kontaktloses Zahlen auch per Handy möglich ist?
In Verbindung mit einer Kreditkarte, bieten viele Banken diesen Service bereits an, so Finanztest. Dazu werden die Kartendaten auf dem Smartphone hinterlegt, so dass das Handy funktioniert wie eine NFC-fähige Karte. Aber: Nutzer eines iPhones seien vom kontaktlosen Zahlen noch ausgeschlossen, so die Experten. Zwar seien das iPhone 6 und die Apple Watch schon mit einer NFC-Antenne ausgestattet, aber der Apple-eigene Bezahldienst ApplePay funktioniere in Deutschland noch nicht.