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Apples iPhone-7-Launch: Noch ein Jahr Warten auf das große Update

Apple-CEO Tim Cook stellt das iPhone 7 vor (Bild: AP Photo/Marcio Jose Sanchez)


Auf seiner alljährlichen September-Keynote präsentierte Apple das mit Spannung erwartete  neue iPhone 7, das jedoch so aussieht wie die Vorgängermodelle der vergangenen Jahre.  Unter der Oberfläche legte der wertvollste Konzern der Welt nach: Eine bessere Kamera, bessere Batterie- und Prozessorleistung sowie deutlich mehr Speicher bietet Apple mit dem iPhone an. Allein: Es dürfte zu wenig sein, um Apple auf dem saturierten Smartphonemarkt  wieder zum Wachstum zu verhelfen. 

Seit Monaten brodelten die Gerüchte: Würde Apple auf seiner turnusmäßigen iPhone-Keynote wirklich nur eine modifizierte Version seines letztjährigen Modells iPhone 6s auf den Markt bringen, das wiederum nur ein Update des iPhone 6 war?

Tatsächlich: Neun Jahre nach der Einführung des ersten iPhones bricht Apple mit seinem  traditionellen Tick-Tock-Zyklus, in dem auf eine volle Generation (iPhone, iPhone 3G, iPhone 4, iPhone 5, iPhone 6) jeweils ein kleines s-Upgrade folgte (iPhone 3GS, iPhone 4s, iPhone 5s, iPhone 6s). Nun schon im dritten Jahr sieht das iPhone praktisch identisch aus, obwohl Tim Cook Apples neues Smartphone gestern im Bill Graham Civic Auditorium in San Francisco als iPhone 7 enthüllte.

iPhone 7 und 7 Plus: Speicher verdoppelt 

Doch den Sprung auf die nächste volle Generation rechtfertigen die Neuerungen kaum: Apples neues iPhone ist keine Revolution, sondern eine Evolution gegenüber den Vorgängermodellen. Das iPhone 7 kommt wie in den vergangenen Jahren weiter in zwei Versionen auf den Markt: Als 4,7 Zoll großes Modell, das ab 759 Euro in den Handel kommt und als 5,5 Zoll großes Phablet, das als iPhone 7 Plus ab 899 Euro zu haben ist.

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Gut für Vielfachnutzer, die mit Zehntausenden Fotos und Hunderten Videos ihr Speicherlimit erreicht haben: Die neuen iPhones bieten deutlich mehr Kapazität. Apple hat den Speicher in jeder Version verdoppelt: Das Einstiegsmodell bietet 32 GB statt wie bisher 16 GB Speicher, die mittelgroße Variante wird mit 128 GB statt wie bisher 64 GB ausgeliefert, und das größte iPhone bringt es endlich auf 256 GB Speicherkapazität.

Bessere Fotos: iPhone 7 Plus  brilliert mit Dual Kamera  

Unter der Oberfläche hat Apple vor allem kräftig bei der Kamera nachgebessert: Die 12-Megapixel-Kamera bietet jetzt in beiden Modellen eine optische Bildstabilisierung, während die Frontkamera für FaceTime-Chats nun auf 7 Megapixel aufgebessert wurde und der LED-Blitz um 50 Prozent hellere Bilder schießen soll als mit dem iPhone 6s.

Vor allem das große iPhone 7 Plus hat ein erhebliches Kamera-Upgrade in Form der Dual Kamera erhalten: Gleich zwei Linsen schießen nun in 12-Megapixel-Qualität Fotos, die aus Kombination von Weitwinkelkamera und Teleobjektiv entstehen – und damit schlagende Argumente für das deutlich teurere 5,5 Zoll-Modell liefern.

Sorgt das Ende der Kopfhörerbuchse für einen Nutzer-Aufschrei? 

Auch in der Batterie- und Prozessorleistung mit dem A10-Chip, beim Audioausgang in Form von Lautsprechern oben und unten am iPhone und einem verfeinerten Home Button hat Apple seinen Smartphone-Kassenschlager weiter aufgebessert. Und wasserdicht ist das iPhone nun auch endlich geworden – genau wie die Flaggschiff-Smartphones von Erzrivale Samsung. 

Gewöhnungsbedürftig dürfte dagegen für einige Nutzer der Wegfall des seit Jahren bekannten Klinkenanschlusses für Kopfhörer werden, die künftig über den Lightning Connector angeschlossen werden, über den das iPhone geladen wird. iPhone -7-Käufer finden Apples Kopfhörer-Set nun mit dem neuen Anschluss beigelegt, während Besitzer von teuren Kopfhörern über einen kostenlosen Adapter ihre Markenprodukte weiter nutzen können.

Lesen Sie auch: Adapter für neun Euro soll die Anhänger des Kopfhöreranschlusses besänftigen

Neue AirPods und Apple Watch  

Geht es nach Apple, findet die Zukunft jedoch ohne Kabel statt: Für den stolzen Preis von 179 Euro können Fans des Techpioniers künftig auch drahtlos Musik genießen, ganz gleich ob sie ein iPhone, iPad, die Apple Watch oder den Mac benutzen – die Drahtlos-Kopfhörer AirPods verbinden sich automatisch mit den Apple-Geräten. Mit einem doppelten Fingertipp stellen die kleinen Kopfhörer zudem zu der digitalen Sprachassistenten Siri eine Verbindung her. In den sozialen Medien sorgten die AirPods wegen ihres gewöhnungsbedürftigen Looks und des hohen Preises allerdings eher für ungewollte Schlagzeilen.

Auch Apples jüngste Produktkategorie, die vor zwei Jahren vorgestellte Apple Watch, wartet weiter auf ihren echten Erweckungsmoment. Nach gerade einmal einem Jahr auf dem Markt entwickelten sich die Absätze im vergangenen Quartal zuletzt schon wieder drastisch rückläufig. Um den Trend zu stoppen, drehte Konzernchef Tim Cook zuletzt gehörig an der Preisschraube und bietet die überholte erste Generation, die mit einem besseren Prozessor ausgestattet wurde, in den USA nun schon ab 269 Dollar  bzw. hierzulande für 319 Euro an.

Apple Watch 2 als Fitnessgadget positioniert 

Für den eigentlichen Schub soll nun aber die generalüberholte zweite Generation von Apples Smartwatch sorgen, die als Apple Watch Series 2 ab nächsten Freitag schon ab 369 Dollar bzw. 419 Euro in den Handel kommt – und zwar mit eingebautem GPS-Chip, Dual-Core -Prozessor und einer Wasserdichte bis zu 50 Metern.

Entsprechend positioniert Apple die zweite Version seiner Smartwatch als Fitnessgadget für Schwimmer, Läufer und Radfahrer: „Wir sind begeistert von der Reaktion auf die Apple Watch und davon, wie sie das Leben der Menschen verändert hat. Wir haben uns der Fitness und Gesundheit verschrieben und glauben, dass unsere Kunden die neuen Funktionen der Apple Watch 2 lieben werden“, rührte COO Jeff Williams gestern auf der Keynote gehörig die Werbetrommel.

iPhone 7 und Apple Watch 2 nur Übergangsprodukte  

Allein: Die Argumente für den großen Käuferzuspruch fehlen. Wer ein iPhone 6s oder die erste Apple Watch besitzt, hat wenig Gründe, 12 bis 18 Monate später noch mal den gleichen Preis für eher marginale Änderungen auszugeben. Das iPhone 7 und die Apple Watch 2 mögen die besten Geräte ihrer Produktklasse sein, doch es sind nicht mehr als Übergangsprodukte, bevor die wahren Upgrades im kommenden Jahr anstehen.

Zum zehnjährigen Jubiläum des Kultsmartphones soll Apples sein iPhone nämlich grundlegend miteinem neuen, flachen Design verändern und die Apple Watch mit einem integrierten Mobilchip endlich vom iPhone unabhängig machen. Mit beiden Produktneuheiten dürfte Apple 2017 punkten, doch der Launch ist noch ein Jahr entfernt.

Beschleunigt sich der Abwärtstrend mit dem iPhone 7?

Die Zeit bis dahin muss Apple mit dem iPhone 7 und der Apple Watch 2 nun irgendwie überbrücken. Wenn man den Informationen aus der Zuliefererkette trauen darf, dürfte es ein weiteres Jahr im Rückwärtsgang werden: Der notorisch gut informierte KGI-Securities-Analyst Ming Chi Kuo rechnet im Verkaufszeitraum vom nächsten Freitag bis Ende des Jahres mit 60 bis 65 Millionen verkauften neuen iPhones.

Was viel klingt, würde im wichtigsten Geschäftszeitraum des Jahres tatsächlich einem Absatzminus von 21 bis 27 Prozent entsprechen (im Vorjahreszeitraum setzte Apple 82 Millionen iPhone 6s ab) – und damit den Abwärtstrend der vergangenen beiden Quartale möglicherweise sogar noch mal beschleunigen. Apples neues iPhones scheint sich damit auch farblich den Geschäftsaussichten anzupassen: Statt in „Space Grau“  erscheint es jetzt  in einem matten und einem glänzenden Schwarzton…