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Nur drei Banken beraten ihre Kunden „gut“

Die Qualität der Anlageberatung lässt bei vielen Banken zu wünschen übrig (Foto: Thinkstock)


Gute Anlageberatung bei Banken ist Mangelware. Stiftung Warentest wertete 160 Gesprächsprotokolle bei bundesweit tätigen Privatbanken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken aus. Nur drei Mal konnten die Finanzexperten das Urteil „Gut“ vergeben, zwei Banken schnitten mit „Mangelhaft“ ab.



Bereits zwei Mal hat Stiftung Warentest Anlageberatungen bei bundesweit tätigen Banken überprüft. Zuletzt vor fünf Jahren, die Qualität hat sich seitdem verbessert. „Erstmals konnten wir dreimal das Qualitätsurteil ‚Gut‘ vergeben, und zwar für die Frankfurter Volksbank, die Sparda-Bank Berlin und die Naussauische Sparkasse. In früheren Tests im Jahr 2010 und 2009 kam keine Bank über ein ‚Befriedigend‘ hinaus. Unterm Strich bleibt aber noch viel Luft nach oben“, so Heinz Landwehr, Chefredakteur des Verbrauchermagazins Finanztest.

Welche Geldanlage lohnt sich noch? Wo bekomme ich mehr als Minizinsen vom Sparbuch und Tagesgeldkonten? Was passt zu meinen Anlagezielen? Das sind Fragen, die sich derzeit Millionen von Anlegern stellen. Antworten darauf verlangte Stiftung Warentest von Beratern deutscher Banken. Die Verbraucherschützer schickten insgesamt 53 Testkunden zu 23 bundesweit tätigen Kreditinstituten und führten 160 Gespräche mit Anlageberatern.

Die Tester stellten dabei keine überhöhten Ansprüche an die Banker, heißt es im Bericht der Verbraucherschützer. Die Aufgabe lautete, 45.000 Euro für zehn Jahre anzulegen, einen Teil mit etwas Risiko, bei Bedarf, sollte das Geld rasch verfügbar sein.

Die Bestnote konnten Berater erreichen, die eine ausgewogene Mischung aus sicheren Renten- oder Festgeldanlagen und riskanteren Geldanlagen wie etwa Aktienfond empfahlen und dabei auch auf eventuell anfallende Gebühren achteten.

Beratungen oft provisonsgetrieben

Immerhin erreichten 21 Banken bei der Ermittlung des Kundenstatus, die Noten „Sehr gut“ und „Gut“. Umso mehr waren die Experten über die anschließenden teils groben Beratungsfehler verwundert. Vermutlich seien die nur selten auf das Unvermögen der Berater zurückzuführen, sondern eher auf provisionsgetriebene Verkaufsvorgaben der Institute, heißt es im Untersuchungsbericht. Bei fast allen Banken wurden den Testern Hausprodukte empfohlen. Die bringen den Banken gute Provisionen, sind aber für den Kunden nur selten die beste Lösung.

Neben den drei mit „Gut“ bewerteten Instituten schnitten die meisten anderen mit „Befriedigend“ ab. Darunter auch Großbanken wie Commerzbank, Deutsche Bank und Targobank. Knapp am „Gut“ vorbei schrammte die Frankfurter Sparkasse. Sie löste das Anlageproblem sogar von allen Instituten am besten. Allerdings schlampten die Berater und übergaben den Kunden nicht das gesetzlich vorgeschriebene Beratungsprotokoll. Dafür gab es eine halbe Note Abwertung und am Ende doch nur ein „Befriedigend“. Gleiches gilt für die Stadtsparkasse München. Die verpasste damit sogar den gemeinsamen Testsieg mit der Frankfurter Volksbank.

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Fünf Anbieter schnitten mit der Note „Ausreichend“ ab, unter anderen auch die Postbank. Grund: Gleich in drei Beratungsgesprächen wurden den Testpersonen „viel zu riskante Anlagevorschläge“ gemacht.

Die Schlusslichter

Zwei Banken berieten beim Test so schlecht, dass Sie von den Finanzexperten mit einem „Mangelhaft“ abgestraft wurden: Die Hypovereinsbank und die Hannoversche Volksbank. „Die Hypovereinsbank wirbt mit dem Slogan: ‚Der Aufbau eines Vermögens fängt bei der richtigen Beratung an‘ – und kriegt sie doch nicht hin. Fünf Jahre nach unserem letzten Anlageberatungstest beriet die Bank erneut ,mangelhaft‘“, so Chefredakteur Landwehr.

Den vollständigen Testbericht der Stiftung Warentest zum Thema „Anlageberatung“ finden Sie hier (kostenpflichtig)

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