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Die Schnäppchen-Tricks von Aldi, Lidl und Norma

Im Labortest beim TÜV Rheinland prüft Yvonne Willicks mit Carmen Lenczewski (l.) Pfannen auf ihre Qualität. (Bild: ARD Foto)
Im Labortest beim TÜV Rheinland prüft Yvonne Willicks mit Carmen Lenczewski (l.) Pfannen auf ihre Qualität. (Bild: ARD Foto)

Bettwäsche, Socken, Schreibutensilien oder Pfannen – jeden Montag gibt es bei den Discountern Aldi, Lidl, Netto und Norma neue Schnäppchenangebote. Zu den verbilligten Preisen greifen viele Verbraucher gerne zu. Doch sichern sie sich damit tatsächlich gute Ware zum günstigen Preis? Die TV-Sendung ARD-Haushalts-Check hat es überprüft und deckt auf, mit welchen Tricks die Discounter den Kunden die Ware schmackhaft machen.

Wenn es um die wöchentliche Aktionsware geht, ziehen Aldi, Lidl und Co. alle Register, um die günstigen Waren an den Kunden zu bringen. Das scheint gut zu funktionieren, denn schon vor Ladenöffnung warten häufig Kunden in langen Schlangen vor den Läden, um eins der vermeintlichen Schnäppchen zu ergattern. Die ARD-Sendung „Haushalts-Check“ (Montag, 20.15 Uhr) hat die Angebote einmal ganz genau unter die Lupe genommen. Das Team um Hauswirtschaftsmeisterin Yvonne Willicks ging der Frage nach: „Ist Günstig vielleicht doch noch zu teuer?“

Prospekte ködern

Los ging‘s mit dem Prospekt, der bei Kunden wöchentlich ins Haus flattert und die „Supersonderangebote“ angekündigt. Mit den Prospekten sollen Käufer geködert werden. Die Aufmachung macht dabei den Unterschied und täuscht dabei so manchen, was den Preis angeht. „Es kann tatsächlich sein, dass der gleiche Preis in dem einen Prospekt günstiger wahrgenommen wird, als in dem anderen Prospekt, obwohl es exakt der gleiche Preis ist“, erklärt Psychologe und Marktforscher Arnd Florack in der Sendung.

Doch woran liegt das? Mit einem speziellen Eye-Tracking-Verfahren wurden Kunden verschiedene Prospekte von Discountern gezeigt. Bei diesem Verfahren wird mittels einer Spezialbrille gemessen, wie lange das menschliche Auge auf bestimmten Bildern und Angeboten verweilt. Beim Test stellte sich heraus, dass beispielsweise Bilder mit Personen das Auge anziehen oder sogenannte „Erlebnisbilder“, die zeigen, wie etwa eine Gartenschere benutzt wird. Laut dem Verfahren reagieren nicht alle Käufer gleich, aber sie lassen sich in Kundengruppen einteilen, etwa die, die auf den Preis achten und solche die Erlebnis-Käufer sind, erklärt Psychologe Florack.

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Nichts wird dem Zufall überlassen

Auch der Warenaufbau in den Läden selbst spielt eine wichtige Rolle für den Kaufanreiz. Die Haushalts-Checker beobachteten unter anderem mit Deckenkameras direkt in den Märkten das Kaufverhalten der Kunden. Die meist in einem Mittelgang angebotene Aktionsware lädt zum Wühlen und Stöbern ein. Die Warenflut verführt offensichtlich verstärkt zu Spontankäufen, so Haushalts-Check.

Besonders beim Aufbau der Körbe wird nichts dem Zufall überlassen. Eine Verknappung der Ware in halb leeren Verkaufskörben signalisiere den Kunden etwa, dass etwas besonders  attraktiv sei und sorge für einen Kaufanreiz, heißt es. Wichtig sei auch das Springen von einem Korb zum nächsten. Arnd Florack erklärt: „Man sucht sozusagen, was ist für mich interessant und was nicht. Wenn man dann etwas gefunden hat, das halbwegs interessant sein könnte, dann gibt es schon so einen positiven Impuls. Das ist dann der sogenannte 'Shopping-Momentum-Effekt', das heißt, sobald ich ein Produkt gekauft habe, steigt die Wahrscheinlichkeit immens, dass ich noch ein weiteres kaufe.“

Im Nachhinein enttäuscht die Qualität

Das Reporterteam besuchte verschiedene Schnäppchenjäger zu Hause und befragte sie nach der Qualität der günstigen Beutestücke. Ob Ware von Netto, Aldi, Lidl oder Tchibo, die befragten Kunden stimmten überein, dass die Qualität im Nachhinein gesehen oft nicht die Beste war. Die Enttäuschung habe sich aber in Grenzen gehalten, da man „ja nur wenig dafür bezahlt“ habe. Fazit von Haushalts-Check: Bei Schnäppchen greifen die Kunden einfach zu, ohne  zu vergleichen.

Echtes Schnäppchen: Pfannen der Discounter

Die vom Fernsehteam zusammen mit Sternekoch Björn Freitag exemplarisch im Labor untersuchten Pfannen von Discountern bekamen alle die Note „Gut“. Beim Abriebtest schnitten Aldi Nord, Penny und Netto mit der Note 1,8 am besten ab, Lidl und Tchibo folgen mit 1,9 und für Norma vergaben die Tester die Note 2,0. Doch preislich gab es enorme Unterschiede: Am günstigsten kauften Kunden bei Penny für 12,99 Euro, gefolgt von Aldi (15,99 Euro), Norma (16,99 Euro), Netto (17,98 Euro) und Lidl (19,99 Euro). Am teuersten kauften Kunden bei Tchibo für 24,99 Euro.

Doch woran erkenne ich ohne Test, dass ein Schnäppchen auch qualitativ gut ist?  Dazu gab Rainer Weiskirchen vom TÜV Reinland in der TV-Sendung Tipps:

Textilien: Achten Sie darauf, ob die Ware mit einem Prüfzeichen versehen ist. Riechen Sie an der Ware. Riecht es unangenehm, sollten Sie das Produkt besser zurück stellen. Dies könnte ein Zeichen für Schadstoffe sein, die sich negativ auf die Haut und die Gesundheit im Allgemeinen auswirken, so Weiskirchen.

Elektronik: Auf der Verpackung sollte das GS-Zeichen zu sehen sein. Das bestätigt, dass ein Produkt auf seine Sicherheit hin untersucht wurde. Im Turnus von einem Jahr werden so gekennzeichnete Produkte wiederholt überprüft, um sicher zu stellen, dass die Qualität gleich bleibt.

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