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Warum die Europawahl an der Börse kaum stattfindet

Die kommende Europawahl dürfte an den Börsen keine große Rolle spielen (Bild: dpa)

Politische Börsen haben kurze Beine, sagt man. Aber dass sie gar keine Beine haben, ist selten. In wenigen Wochen wird das Europaparlament gewählt. Vom Wahlkampf nehmen Anleger allerdings kaum Notiz. Wozu auch? Große wirtschaftliche Weichenstellungen stehen nicht an.

Das Projekt Europa ist ein wenig in die Jahre gekommen. Große Projekte, wie die Währungsunion oder die Osterweiterung der EU, sind abgeschlosssen. Die Regulierung und Rettung des Bankensystems ist im Gange und die Krise an sich ist in den Hintergrund gerückt. Nachdem sich Portugal, Spanien und Irland wieder über die Anleihemärkte mit Kapital versorgen, hat auch der Rettungsschirm vorerst (fast) ausgedient.

Die Unternehmen haben von der Einigung Europas profitiert. Die Zölle sind gefallen, Arbeitnehmer können sich in der EU frei bewegen. Der Euro hat Wechselkursrisiken beseitigt. Der Handel ist somit nicht nur gewachsen, er ist kalkulierbarer geworden. Diese Friedensdividende ist eingefahren. Auch an der Börse.

Unter den etablierten Politikern herrscht weitgehend Einigkeit über Europa. Natürlich gibt es Unterschiede, wenn es um Themen wie Regulierung, Steuern, Mindestlöhne geht. Doch die grobe Richtung scheint klar. Die Parteien der Europagegner dürften bei den Wahlen nicht so stark abschneiden, dass sie das Rad zurück drehen könnten.

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Den Unternehmern liegt Europa aber am Herzen. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) wirbt darum, dass (nicht nur) seine Mitglieder zur Wahl gehen. Die Zahl der Euroskeptiker ist in der Wirtschaft weitaus kleiner als anderswo in der Gesellschaft.

Aktuell diskutieren die Anleger die vermeintliche Euro-Stärke. Seit einiger Zeit kratzt die Gemeinschaftswährung an der Marke von 1,40 US-Dollar und hat auch gegenüber anderen Devisen kräftig zugelegt. Bei ohnehin schon schwächeren Exporten ist das keine allzu gute Nachricht, da eine teurere heimische Währung die Gewinnmargen schmälert, wenn die Ausfuhren in einen anderen Währungsraum gehen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) gibt sich jedenfalls alarmiert und ist bereit, bei zu hohen Euro-Wechselkursen einzugreifen. Die Zinsen könnten noch einmal sinken, die letzte Patrone wäre dann verschossen. Denkbar sind auch Strafzinsen, also negative Zinsen. Wer sein Geld parkt, würde dann Zinsen zahlen anstatt welche zu bekommen. Das würde Anleger aus dem Ausland abschrecken und den Euro schwächen.

Das Phänomen dürfte aber ohnehin nicht lange anhalten. In den USA fährt die Notenbank weiter ihr Anleiheaufkaufprogramm zurück. Die Marktzinsen dürften also weiter leicht anziehen und den Dollar attraktiver machen. Bis es soweit ist, hat der starke Euro auch Vorteile. Die Spritpreise steigen nicht so stark und der Urlaub im Ausland außerhalb des Euroraums wird günstiger.