Bundesanleihe

Als Bundesanleihen werden die von der Bundesrepublik Deutschland begebenen Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren oder 30 Jahren bezeichnet. Bundeswertpapiere mit einer kürzeren Laufzeit heißen Bundesobligationen oder Bundesschatzanweisungen. Bundesanleihen sind festverzinsliche Wertpapiere, haben also einen festen Zinskupon, der bei der Emission festgelegt wird. Die Zinsen werden jährlich ausbezahlt. Privatanleger können Bundesanleihen über ihre Bank oder Sparkasse an einer Börse erwerben. Ein direkter Kauf bei der Finanzagentur des Bundes ist für Privatanleger seit Anfang 2013 nicht mehr möglich.

Wie die sonstigen Bundeswertpapiere werden Bundesanleihen von der Finanzagentur des Bundes begeben. Die sogenannte Marktpflege wird von der Bundesbank wahrgenommen, die Bundesbank ist also als Market-Maker für Bundesanleihen tätig. Unter anderem durch die Ausgabe von Bundesanleihen finanziert der Bund sein Haushaltsdefizit, also den Teil der Staatsausgaben, der nicht durch Einnahmen gedeckt wird. Bundesanleihen gelten als überaus sichere Anlageform, was insbesondere im derzeitigen Niedrigzinsumfeld eine vergleichsweise niedrige Rendite zur Folge hat.

Bundesanleihen unterliegen wie andere börsennotierte Anleihen während ihrer Laufzeit Kursschwankungen. Bei Anleihen mit einer langen Laufzeit, wie Bundesanleihen mit 30-jähriger Laufzeit, sind diese Kursschwankungen besonders stark ausgeprägt. Steigt das aktuelle Zinsniveau, so sinken die Börsenkurse der Anleihen. Sinkt das Zinsniveau, so steigen die Börsenkurse. Für Anleger, die Bundesanleihen bis zum Ende ihrer Laufzeit halten, sind die Schwankungen der Anleihekurse aber nicht relevant.