Über diesen 5-Dollar-Schein empören sich die Australier
Kleiner Shitstorm für „80er-Design“
Viele Leute interessiert es herzlich wenig, wie das Stück Papier aussieht, mit dem sie ihre Brötchen bezahlen. Einige jedoch schauen sehr wohl hin, wenn ein neuer Geldschein das Licht der Welt erblickt. Und im Falle der neuen 5-Dollar-Note in Australien sind die Reaktionen erstaunlich emotional. Allerdings nicht vor Freude.
Ganz schön bunt – das ist wohl der erste Gedanke beim Anblick des australischen 5-Dollar-Scheines. Der kommt zwar erst im September offiziell in Umlauf, löst aber schon jetzt eine angeregte Debatte auf Twitter und Co. aus. Denn es gibt eine ganze Reihe von Details, mit denen die Australier nicht zufrieden sind. Insgesamt sei der Schein zwar wesentlich farbenfroher, aber spannende Veränderungen gäbe es nicht. „Wenn ihr einen Geldschein neu designen wollt, dann, verdammt noch mal, designt ihn auch neu!“, schimpft daher ein Twitter-User.
Und auch der „poppige“, detailreiche Look kommt nicht besonders gut an. „Was sollen diese gelben Bürsten da sein?“, fragt etwa ein Nutzer. Das Ganze würde eher an den Inhalt einer Petrischale erinnern, moniert ein anderer. Tatsächlich wollte die Regierung mit dem neuen Design der Flora und Fauna des Landes huldigen. Die gelben, raupenähnlichen Pflanzen zeigen die „Prickly Moses Wattle“, eine stachelige Akazienart. Der Vogel ist der „Eastern Spinebill“, zu Deutsch „Rotnacken-Honigfresser“. In einem offiziellen Statement von Glenn Stevens von der Reserve Bank Australia heißt es, dass künftig auf jedem neuen Geldschein eine Akazienart und ein einheimischer Vogel abgedruckt sein sollen.
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Wie auch bei seinem Vorgänger ist Queen Elisabeth II. abgebildet – schließlich ist die britische Königin nach wie vor, neben dem Parlament, das offizielle Staatsoberhaupt Australiens. Auch das scheint nicht jedem zu schmecken. „Ernsthaft, wir drucken Queen Elisabeth auf Australiens neuen 5-Dollar-Schein? Haben wir keinen Selbstrespekt?“
Und dann ist da ja noch die Sache mit dem Wal. Ein Trick, den jedes Kind in Australien kennt: Faltete man den alten 5-Dollar-Schein längs in der Mitte, verwandelte sich mit etwas Fantasie das dunkle Kleid mit Perlenkette der Queen in einen Wal. Und der Hals, der aus dem Kleid ragt, in einen Penis, an dem besagter Wal saugt. Das klappt mit dem neuen Geldschein zwar auch noch, doch jetzt hat der Wal die Augen geschlossen und ist nicht mehr so eindeutig als Wal zu erkennen. Auch das ein Grund, um sich zu ärgern. „Denkt nur mal nach, eine ganze Generation von Kindern wird ohne die Möglichkeit aufwachsen, diesen Trick mit der 5-Dollar-Note zu machen“, klagt eine Twitter-Nutzerin.
Viel Wirbel um ein Stück Papier also. Aber wie so oft in solchen Fällen wird die Empörung vermutlich schnell abebben.
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