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Yale-Historiker: Mit diesem "Hungerplan" will Putin den Krieg in der Ukraine gewinnen

Russlands Präsident Wladimir Putin schaut auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzler O. Scholz (SPD) nach einem mehrstündigen Vier-Augen-Gespräch am 13. Februar im Kreml nach oben.
Russlands Präsident Wladimir Putin schaut auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzler O. Scholz (SPD) nach einem mehrstündigen Vier-Augen-Gespräch am 13. Februar im Kreml nach oben.

Der Yale-Historiker Timothy Snyder sagte, der russische Präsident Wladimir Putin plane, im Rahmen seiner Invasion der Ukraine einige Länder auszuhungern. Snyder veröffentlichte am Samstag einen langen Twitter-Thread, in dem er erklärt, wie er glaubt, dass Putin die Ernährungsunsicherheit zu seinem Vorteil nutzt. Snyder nannte das Vorgehen des Kreml-Chefs das "neueste Kapitel der Hungerpolitik".

"Russland hat einen Hungerplan. Wladimir Putin bereitet sich darauf vor, einen Großteil der Entwicklungsländer als nächste Stufe seines Krieges in Europa auszuhungern", begann Snyder, Professor an der Yale University und Experte für Autoritarismus, und verwies auf die Bedeutung der ukrainischen Lebensmittelexporte für die weltweite Lebensmittelversorgung.

Das Gebiet um das Schwarze Meer, zu dem die Ukraine und Russland gehören, wird aufgrund seiner fruchtbaren Böden und der hohen Getreideproduktion als "Kornkammer der Welt" bezeichnet. Auf die beiden Länder zusammen entfallen 30 Prozent der weltweiten Weizenexporte, während die Ukraine etwa zwölf Prozent produziert.

Die drei Ziele von Putins "Hungerplan"

Experten hatten Business Insider zuvor erklärt, dass ein Abbruch dieser Exporte massive Auswirkungen auf Länder wie den Jemen haben könnte, der bisher fast ein Viertel seiner Weizenimporte aus der Ukraine bezog.

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Die Ukraine hat Russland beschuldigt, die Ausfuhr von Millionen Tonnen Getreide aus ihren Häfen zu blockieren. Ein Vorwurf, den der Kreml bestreitet.

"Wenn die russische Blockade fortgesetzt wird, werden zig Millionen Tonnen Lebensmittel in den Silos verrotten und zig Millionen Menschen in Afrika und Asien werden hungern", sagte Snyder.

Der Historiker sagte, er glaube, dass Putins "Hungerplan" drei Hauptziele verfolge. Erstens, die Exporte der Ukraine abzuschneiden, um sie als Staat zu zerstören. Zweitens, Instabilität in Europa zu schaffen, indem man Menschen aus Gebieten wie Nordafrika und dem Nahen Osten, die auf die Lebensmittel der Ukraine angewiesen sind, zur Flucht drängt. Schließlich sagte er, Putin wolle die Massenverhungerung als "Kulisse für einen Propagandawettbewerb" nutzen.

Ein ägyptischer Bauer erntet Weizen auf seinen Feldern nahe der Stadt Banha. Trotz Eigenanbau ist das Land auf Getreide-Importe aus Russland und der Ukraine angewiesen.
Ein ägyptischer Bauer erntet Weizen auf seinen Feldern nahe der Stadt Banha. Trotz Eigenanbau ist das Land auf Getreide-Importe aus Russland und der Ukraine angewiesen.

"Russland plant, Asiaten und Afrikaner auszuhungern, um seinen Krieg in Europa zu gewinnen"

"Wenn die Lebensmittelunruhen beginnen und sich die Hungersnot ausbreitet, wird die russische Propaganda die Ukraine dafür verantwortlich machen und fordern, dass Russlands Gebietsgewinne in der Ukraine anerkannt und alle Sanktionen aufgehoben werden", sagte Snyder.

Sowohl Josef Stalin, der Führer der Sowjetunion, als auch Adolf Hitler hätten versucht, die Lebensmittelversorgung der Ukraine zu kontrollieren, aber Putins Plan sei eine "neue Stufe des Kolonialismus", so der Historiker weiter. "Russland plant, Asiaten und Afrikaner auszuhungern, um seinen Krieg in Europa zu gewinnen", sagte er.

Putin hat seinerseits versucht, dem Westen die Schuld an der weltweiten Lebensmittelversorgung zu geben, und auf die Aufhebung der Sanktionen gegen Russland gedrängt, während Großbritannien ihm vorwarf, "die Welt mit Lebensmitteln erpressen" zu wollen.

Der Krieg in der Ukraine dauert seit der russischen Invasion am 24. Februar an. Nachdem es den russischen Streitkräften nicht gelungen war, die Hauptstadt Kiew einzunehmen, konzentrierten sie sich auf die östliche Donbass-Region. Ukrainische Beamte erklärten diese Woche, das Land brauche mehr Waffen, um Russland abzuwehren.

Dieser Artikel wurde aus dem Englischen übersetzt. Das Original könnt ihr hier lesen.