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VW-Werke werden wieder beliefert

Einigung im Streit mit Zulieferer - VW-Werke werden wieder beliefert

Der Machtkampf zwischen VW und zwei wichtigen Zulieferern ist vorbei. Der Autobauer und die Unternehmen der Prevent-Gruppe haben sich am Dienstag in Wolfsburg auf eine Lösung des Streits geeinigt. Das bestätigte der -Konzern. „Die Lieferanten nehmen die Belieferung von Volkswagen kurzfristig wieder auf. Die betroffenen Standorte bereiten demgemäß schrittweise die Wiederaufnahme der Produktion vor“, teilte der Autobauer mit. Gut 19 Stunden hatten die zähen Verhandlungen gedauert. Über die Inhalte der Einigung haben die Konzerne Stillschweigen vereinbart.

Die Unternehmen ES Guss und Car Trim haben ihren Lieferstopp ab sofort beendet: Beide Autozulieferer wollen die Fertigungsstätte von VW unverzüglich wieder mit dringend benötigten Autoteile beliefern, damit die Produktion – unter anderem des Modells VW Golf – wieder anlaufen kann.

Wie das Handelsblatt aus Unternehmenskreisen erfuhr, seien sich beide Parteien entgegengekommen. Zu Details der Einigung wollten sich beide Unternehmen nicht äußern. „Über die Inhalte der Einigung wurde Stillschweigen vereinbart. Die Lieferanten nehmen die Belieferung von Volkswagen kurzfristig wieder auf“, erklärten die Unternehmen lediglich.

Doch nach Informationen des Handelsblatts sorgt die Verhandlungslösung im Kern dafür, dass die bestehenden Lieferverträge wieder erfüllt werden. Die beiden Unternehmen verpflichteten sich auch dazu, auf gegenseitige Schadensersatzforderungen zu verzichten, wie es in informierten Kreisen heißt. Während des Streits hatten beide Seiten noch mit entsprechenden Forderungen gedroht.

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Der Zulieferer wird zudem etwas Geld für ein geplantes Gemeinschaftsprojekt erhalten. Die Prevent-Firma Car Trim sollte eigentlich neue Sitzbezüge für Modelle von VW und Porsche liefern, worauf der Autohersteller aber verzichten will. Der Betrag werde aber nicht wie zuvor gefordert bei 58 Millionen Euro, sondern bei gut zehn Millionen Euro liegen, hieß es weiter. Außerdem steht in der Vereinbarung, dass Volkswagen für sechs Jahre an Car Trim und die zweite Prevent-Tochter ES Guss vertraglich gebunden ist. Bei den nun dringend benötigten Getriebeteilen darf sich VW einen weiteren Zulieferer suchen, dessen Lieferanteil aber nicht mehr als 20 Prozent erreichen darf.

Zwischen Volkswagen und den beiden wichtigen Teilezulieferern tobte seit Tagen ein Streit um die Kündigung von Aufträgen. Die Hintergründe sind unklar. Wegen eines Lieferstopps stehen bei dem Autobauer viele Bänder still: Der Konzern wartet auf Getriebeteile und Sitzbezüge von den Zulieferern ES Automobilguss und Car Trim, die zur Unternehmensgruppe Prevent gehören.

Wegen des Streits können laut VW insgesamt 27.700 Mitarbeiter in mehreren Werken nicht so arbeiten wie geplant. Allen voran steht im Stammwerk Wolfsburg die Produktion des wichtigsten VW-Modells Golf still. Der Autobauer sprach von „Flexibilisierungsmaßnahmen bis hin zu Kurzarbeit“. Die Zulieferer-Branche befürchtet bereits Auswirkungen auch auf andere Lieferanten. Die Bundesregierung hatte am Montag eine Lösung angemahnt.

Bei der Firma ES Automobilguss in Schönheide im Erzgebirge war für diesen Dienstag zudem eine Betriebsversammlung geplant. Daraus erhofften sich die Arbeitnehmervertreter Antworten auf die vielen Fragen zur Zukunft des Zulieferers. Ob die Versammlung nach der jetzt bekanntgewordenen Einigung stattfindet, ist unklar.

Volkswagen hatte neben der Verhandlungslösung auch immer betont, notfalls auf gerichtlichem Wege eine Herausgabe der Teile zu verlangen. Das Landgericht Braunschweig hatte einstweilige Verfügungen erlassen, welche die Lieferanten zur Wiederaufnahme der Belieferung verpflichten. VW hätte aber frühestens Ende dieser Woche seine Ansprüche per Gerichtsvollzieher durchsetzen und die Teile holen lassen können.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) begrüßte die Einigung in dem Streit, „der für alle Beteiligten wirtschaftlich schädlich und belastend war“. Das Land ist mit 20 Prozent zweitgrößter VW-Aktionär. Vor allem die Mitarbeiter seien seiner Ansicht nach „in den letzten Tagen Opfer eines Konfliktes“ geworden, „der ohne Not auf ihrem Rücken ausgetragen worden“ sei. Dieses Beispiel dürfe „keine Schule machen“.