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Volatilität wird für Aktien zum Problem: Fünf Themen des Tages

(Bloomberg) -- Jan-Patrick Barnert über eine Drohkulisse am Aktienmarkt. — Fünf Themen des Tages ist auch als Gratis-Newsletter erhältlich. Zum Abo bitte hier entlang.

Weitere Artikel von Bloomberg auf Deutsch:

Wer hat Angst vorm VIX?

Die Nervosität an den Aktienmärkten ist in dieser Woche etwas unerwartet zurückgekehrt. Während eine gewisse Korrektur, insbesondere in den USA, sicherlich gesund wäre und späteren Kursgewinnen im weiteren Jahresverlauf nicht im Wege stünde, besteht dennoch die Gefahr, dass bestimmte technische Handelsströme den Markt “unbeabsichtigt” nach unten drücken.

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Die Rede ist von systematischen Fondsmanagern, die ihre Aktienkäufe und -verkäufe anhand des Ausmaßes der Kursbewegungen bzw. der Volatilität steuern. Letztere ist seit Wochen auf immer tiefere Niveaus gefallen und hat damit immer mehr Käufer in den Markt gelockt, die immer größere Positionen aufgebaut haben. Steigt sie nun, müssen diese Positionen auch wieder abgebaut werden.

“Wir haben inzwischen Marktbedingungen gesehen, die einen mechanischen Verkauf oder eine Risikoreduzierung diktieren könnten”, sagt Charlie McElligott, Cross-Asset-Stratege bei Nomura. Anleger sollten über die Risiken nachdenken, die von einem solchen Kurswechsel ausgehen könnten.

Noch hält sich die Dynamik in Grenzen, aber jeder Tag mit Kursbewegungen von mehr als 1%, insbesondere nach unten, kann die Volatilität weiter erhöhen und weitere Verkäufe auslösen. Wenn dann bei den Trendfolgern noch bestimmte Marken gerissen werden, tritt eine weitere Gruppe von systematischen Verkäufern auf den Plan und erhöht den Druck im Kessel. Die üblicherweise geringe Liquidität während der Sommerferien macht die Gemengelage hierbei nicht einfacher.

Was Marktteilnehmer heute noch bewegen könnte, berichten Ihnen Rainer Bürgin und Boris Groendahl: Apple-Umsatz fällt weiter, schlechtes Timing in Frankfurt, starker Rückgang der LNG-Importe, Überraschung dank Airbus, und Containerhandel bricht ein.

Apple-Umsatz fällt weiter

Apple hat im dritten Quartal in Folge einen Umsatzrückgang verzeichnet und für das laufende Quartal Ähnliches prognostiziert. Dies wäre der längste Umsatzrückgang des wertvollsten Unternehmens der Welt seit zwei Jahrzehnten. Die Nachfrage nach dem iPhone war schwächer als erwartet, was zu einem nachbörslichen Kursrückgang von 3,2% beitrug. Für das Jahr stand bei Börsenschluss dennoch ein Plus von 47% zu Buche. Im Vorfeld der für September erwarteten Veröffentlichung des iPhone 15 ist Apple bei Citi auf Upside Catalyst Watch. Positiver lief es bei Amazon: Nach besser als erwarteten Zahlen für das zweite Quartal und einem positiven Ausblick erhöhten Analysten ihre Kursziele und die Aktie schoss im vorbörslichen US-Handel um bis zu 9,1% in die Höhe. Der Bereich Cloud Computing überraschte positiv.

Schlechtes Timing in Frankfurt

Die Commerzbank hatte zum zweiten Quartal eine Menge Gutes zu berichten. Als klassische Universalbank profitiert sie besonders von der Zinswende, was sich in sprudelnden Zinsüberschüssen zeigt und in eine kräftige Anhebung des Ausblicks mündete. Die Kosten ziehen zwar auch an, aber, wie Finanzchefin Orlopp sich beeilte zu betonen, das sind quasi Kosten des Erfolgs, zum Beispiel höhere Boni für die Mitarbeiter. An der Börse wurde das alles nicht honoriert — offenbar waren Anleger schon einen Schritt weiter und hätten gerne mehr zum geplanten Aktienrückkauf gehört. Diesbezüglich steht die gelbe Bank aber noch relativ am Anfang, was nicht so gut ankam; die Aktie war heute als eine der wenigen Eurozonen-Banken im Minus. US-Banken zieht es indessen neben Frankfurt zunehmend an die Isar: Morgan Stanley folgt Goldman und Lazard.

Starker Rückgang der LNG-Importe

Die Flüssiggaseinfuhren nach Europa fielen letzte Woche auf den niedrigsten Stand seit Ende 2021. Angesichts der verhaltenen Nachfrageaussichten dürfte “eine kurzfristige Beschleunigung des industriellen Verbrauchs unwahrscheinlich” bleiben, so Kaushal Ramesh, Vizepräsident von Rystad Energy, in einer Mitteilung. Die Gasspeicher des Kontinents sind zu mehr als 86% gefüllt und liegen damit weit über den historischen Durchschnittswerten für diese Jahreszeit, was dazu beiträgt, die Preise trotz Sorgen über das Angebot niedrig zu halten.

Überraschung dank Airbus

Die Auftragseingänge der deutschen Industrie sind im Juni überraschend gestiegen — und gleich so kräftig wie seit drei Jahren nicht mehr. Ökonomen hatten unisono mit einem Rückgang gerechnet, die Nachfrage stieg laut Statistischem Bundesamt dank Großaufträgen im Monatsvergleich derweil um 7%. Das Amt erwähnt einen Großauftrag in der Luft- und Raumfahrtindustrie, was mit einem Schub bei Airbus zusammenfällt, wo im Juni 902 Flugzeugorders aufliefen. Ohne die Verzerrung hätte es laut Destatis einen Rückgang um 2,6% gegeben. Auf Drei-Monats-Basis stiegen die Aufträge lediglich um 0,2%, was die wirtschaftlichen Realitäten besser zu beschreiben scheint. Die für Montag erwarteten Industrieproduktionsdaten für Juni dürften einen Rückgang zeigen und damit heutigen Zahlen aus Frankreich und Spanien folgen.

Containerhandel bricht ein

Der Schifffahrtsgigant A.P. Moller-Maersk, ein Indikator für die Entwicklung der Weltwirtschaft, hat seine Schätzung für den weltweiten Containerhandel gesenkt. Nach Jahren des Angebotsschocks dämpfe nun die schwache Nachfrage die Wirtschaftstätigkeit. Der weltweite Containerhandel wird laut Maersk in diesem Jahr wahrscheinlich um bis zu 4% schrumpfen. Zuvor war die Kopenhagener Reederei von einem Rückgang um bis zu 2,5% ausgegangen. Ein Lichtblick: “Wir gehen nicht von einer Rezession aus, sondern von einem wirklich gedämpften Umfeld, das für den Rest des Jahres anhalten wird”, so CEO Vincent Clerc in einem Interview mit Bloomberg TV. 2024 dürfte es wieder ein positives Wachstum geben. Maersk und die gesamte Branche stehen vor großen Herausforderungen, schreibt BI. Die Frachtraten sind mit der Normalisierung nach der Pandemie erreichten im Vergleich zum Vorjahr um 73% gefallen.

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