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VIRUS: Ökonomen-Stimmen zum Einbruch beim Ifo-Geschäftsklima

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Das Ifo-Geschäftsklima ist wegen der Coronakrise eingebrochen. Im März fiel der Indexwert nach vorläufigen Berechnungen auf 87,7 Punkte, nach 96,0 Punkten im Monat zuvor, wie das Ifo-Institut am Donnerstag mitteilte. Dies ist der stärkste Rückgang des wichtigsten deutschen Konjunkturbarometers seit 1991 und der niedrigste Wert seit August 2009.

So beurteilten Experten die Bekanntmachung:

Carsten Brzeski, Chefökonom der ING:

"Die aktuelle Krise ist nicht nur eine Pandemie, sondern auch eine Art Infodemie. Für den Fall, dass es jemand noch nicht begriffen hat: Alle europäischen Volkswirtschaften werden innerhalb eines Monats eine beispiellosen Umschwung erleben, von Hoffnungen auf eine Erholung, bis hin zum absoluten Stillstand. Der heutige Stand des Ifo-Index stellt, genauso wie andere Indikatoren in den kommenden Wochen und Monaten, nur einen Schnappschuss der momentanen Lage dar. Er vermittelt eine ungefähre Vorstellung davon, wie tief der ökonomische Absturz sein wird, ohne ein komplettes Bild liefern zu können."

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Uwe Burkert, Chefvolkswirt der Landesbank Baden-Württemberg:

"Das war so in etwa zu erwarten. Freier Fall in die Rezession. Das wird jetzt vermutlich schlimmer als in der Finanzkrise. Wir sehen, wie Teile der Industrie herunterfahren, der Einzelhandel hat sich abgemeldet, das Gastgewerbe und der Tourismus sowieso. Im Grunde ist das ein kriegswirtschaftliches Szenario. Eine Wende kann es nach den Einschätzung der Mediziner wohl erst geben, wenn ein Impfstoff entwickelt ist oder eine wirksame Therapie. Bis es soweit ist, schwebt das Damoklesschwert der Pandemie über uns."

Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank:

"Als Volkswirt läuft einem derzeit ein eiskalter Schauer über den Rücken. Wie stark das Bruttoinlandsprodukt im laufenden und im kommenden Quartal nach unten rauschen wird, lässt sich nur erahnen. Selbst noch so komplexe Prognosemodelle stoßen derzeit an ihre Grenzen. Ermahnend wirkt dabei der Einbruch der chinesischen Industrieproduktion für den Februar. Das Minus von 13,5 Prozent im Jahresvergleich hatte kein Analyst ins Kalkül gezogen. Das zeigt schon, wie tief es gehen kann."

Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank:

"Der Rückgang ist ähnlich ausgeprägt wie nach der Lehman-Pleite. Das Ifo-Geschäftsklima signalisiert für das erste Halbjahr einen drastischen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts. Greifen jedoch die Maßnahmen der Gesundheitspolitik und ebbt die Epidemie um die Jahresmitte ab, sollte sich die Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte wieder schnell erholen."