Vertraulicher Entwurf: Für diese Kinder empfiehlt die Ständige Impfkommission nun doch eine Corona-Impfung
Die Ständige Impfkommission (Stiko) will weiterhin keine allgemeine Empfehlung für das Impfen von Kindern gegen das Coronavirus abgeben. Unter bestimmten Umständen soll Kindern zwischen 12 und 17 jedoch eine Corona-Impfung empfohlen werden. Das geht aus einem Stiko-Beschlussentwurf hervor, der Business Insider vorliegt.
Darin heißt es: "Aufgrund eines anzunehmenden erhöhten Risikos für einen schweren Verlauf der COVID-19-Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen mit Vorerkrankungen, empfiehlt die STIKO dieser Gruppe
eine Impfung mit dem mRNA-Impfstoff Comirnaty (BioNTech/Pfizer)."
Die Vorerkrankungen, bei denen die Stiko Kindern eine Corona-Impfung empfiehlt, sind dem Beschlussentwurf zufolge:
Adipositas/Fettleibigkeit (BMI>30kg/m2)
angeborene oder erworbene Immundefizienz oder relevante Immunsuppression
schwere Zyanose/Blausucht (Ruhe-Sättigung <80%)
schwere Herzinsuffizienz
schwere pulmonale Hypertonie/erhöhter Blutdruck in der Lungenschlagader
chronische Lungenerkrankungen mit einer anhaltenden Einschränkung der Lungenfunktion
chronische Niereninsuffizienz
chronische neurologische oder neuromuskuläre Erkrankungen
maligne Tumorerkrankungen
Trisomie 21
syndromale Erkrankungen mit schwerer Beeinträchtigung
Auch Kinder mit Kontakt zu Risikopatienten wird Corona-Impfung empfohlen
Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren soll ebenfalls eine Impfung empfohlen werden, wenn sich in deren Umfeld "Angehörige oder andere Kontaktpersonen mit hoher Gefährdung für einen schweren COVID19-Verlauf befinden, die selbst nicht geimpft werden können oder bei denen der begründete Verdacht auf einen nicht ausreichenden Schutz nach Impfung besteht". Letzteres gilt etwa für Patienten, die sich einer Therapie unterziehen, die das Immunsystem stark schwächt.
Und auch wenn die Impfkommission die Impfung von Kindern nicht allgemein empfehlen will — Eltern, die ihre Kinder gegen Corona impfen lassen möchten, soll das ermöglicht werden. Nach ärztlicher Aufklärung und "Risikoakzeptanz des Kindes oder Jugendlichen bzw. der Sorgeberechtigten" soll eine Impfung mit dem Wirkstoff von Biontech möglich sein.
Das Papier liegt derzeit bei den Bundesländern und Fachgesellschaften für Stellungnahmen. Danach will die Stiko den Entwurf bei Bedarf überarbeiten und offiziell beschließen. Dann ist er die entscheidende Richtschnur für Ärzte.
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