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Verschuldet: So verprasste Elvis Presley sein Vermögen

Einblicke in die Finanzen einer Musiklegende

<p>Robert Emerson/Alamy</p>

Robert Emerson/Alamy

Elvis Presley, einer der erfolgreichsten Solomusiker aller Zeiten, verkaufte im Laufe seiner Karriere mehr als eine Milliarde Platten, spielte in 33 Hollywood-Filmen mit und stand unzählige Male auf der Bühne. Doch trotz seines weltweiten Ruhms war das Vermögen des „King of Rock ’n’ Roll“ vergleichsweise gering, als er 1977 starb. Nach heutigem Geldwert wären es umgerechnet rund 23,5 Millionen Euro gewesen.

Hier nehmen wir die Finanzen des Sängers genauer unter die Lupe. Wie wurde der extravagante Megastar reich, wofür gab er sein Geld aus – und warum hätte er eigentlich viel mehr Geld auf dem Konto haben müssen? Das lesen Sie hier.

Bescheidene Anfänge

<p>Markuskun, Public domain, via Wikimedia Commons</p>

Markuskun, Public domain, via Wikimedia Commons

Elvis Presley wurde am 8. Januar 1935 in Tupelo im US-Bundestaat Mississippi geboren. Er kam aus „bettelarmen“ Verhältnissen, wie er selbst sagte. In seiner frühen Kindheit steckte die Welt mitten in den dunkelsten Tagen der Weltwirtschaftskrise.

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Elvis’ Vater Vernon verlor 1938 das kleine Familienhaus, nachdem er wegen Scheckbetrugs verurteilt worden war. Zusammen mit seiner Mutter Gladys zog der spätere Weltstar zu Verwandten, während sein Vater acht Monate im Gefängnis saß.

Leben am finanziellen Limit

<p>Michael Ochs Archive/Getty</p>

Michael Ochs Archive/Getty

Das Leben war alles andere als einfach für die Familie. Nach seiner Haftentlassung fand Vernon nur noch schlecht bezahlte Tagesjobs, die Familie zog von Mietwohnung zu Mietwohnung. Im Alter von vier Jahren hörte Elvis eine Unterhaltung seiner Eltern mit an, bei der es wieder einmal um unbezahlte Rechnungen ging. Er erklärte daraufhin, dass er ihnen eines Tages einen Cadillac kaufen werde.

Das Versprechen löste Elvis viele Jahre später tatsächlich ein. Der Musikstar, bekannt für seine Großzügigkeit, soll im Laufe seines Lebens rund 200 Cadillacs verschenkt haben.

Alles andere als geizig

<p>GBB Archive/Alamy</p>

GBB Archive/Alamy

Elvis teilte schon immer gerne mit anderen. Mit neun entdeckte er bei einer Sonntagsmesse die Religion für sich. Inspiriert, gute Taten zu vollbringen, verschenkte der spätere Chartstürmer seine Comic-Sammlung an Kinder in der Nachbarschaft – es war das einzig Wertvolle, das er besaß.

Die erste Gitarre

<p>TIMOTHY A. CLARY/AFP via Getty</p>

TIMOTHY A. CLARY/AFP via Getty

Viele liebten und bewunderten Elvis für seine Großzügigkeit. Doch sein Bankkonto litt darunter. Dazu geriet der Sänger in späteren Jahren immer wieder an skrupellose Menschen, die seine Gutmütigkeit schamlos ausnutzten.

Mit elf, als der Youngster zum Geburtstag seine erste Gitarre im Wert von 12,95 Dollar bekam, war davon allerdings noch keine Rede. Er freute sich einfach nur, auch wenn er sich eigentlich ein Fahrrad gewünscht hatte.

Umzug nach Memphis

<p>RB/Getty</p>

RB/Getty

1948 zogen die Presleys in eine Sozialwohnung in Memphis, Tennessee. Elvis war zu diesem Zeitpunkt bereits untrennbar mit seiner Gitarre verbunden und verfeinerte in der neuen Stadt sein Talent. Er entwickelte jenen unnachahmlichen Stil, für den er später weltberühmt werden sollte.

Mit dem High-School-Zeugnis frisch in der Tasche, begeisterte er beim Abschlusskonzert seine Klassenkameraden mit seiner einzigartigen Stimme. Wenig später startete der Teenager seine Musikkarriere.

Die erste Platte

<p>Robert Alexander/Getty</p>

Robert Alexander/Getty

Im August 1953 nahm Elvis seine erste Platte auf und zahlte dem Plattenlabel Sun Records knapp vier Dollar (was einem heutigen Geldwert von rund 43 Euro entspricht), um das Studio nutzen zu dürfen. Im darauffolgenden Januar kehrte er zurück und nahm zwei weitere Songs auf.

Um finanziell über die Runden zu kommen, arbeitete der Musiker als Lastwagenfahrer und verdiente einen Dollar pro Stunde, was heute umgerechnet rund elf Euro entsprächen.

Erste Fans

<p>Jeremy Burgin, CC BY 2.0 <https://creativecommons.org/licenses/by/2.0>, via Wikimedia Commons</p>

Jeremy Burgin, CC BY 2.0 , via Wikimedia Commons

Marion Keisker, die Assistentin von Sun-Records-Chef Sam Phillips, war begeistert von Elvis und schwärmte im Büro ständig von dem jungen Künstler.

Ihr zufolge war Phillips auf der Suche nach einem weißen Künstler, der dem Mainstream-Publikum afroamerikanischen Blues und R&B verkaufen konnte. Keisker war überzeugt, in Elvis den richtigen Mann gefunden zu haben, einen neuen Star, der „eine Milliarde Dollar“ einbringen würde.

Perfektes Gesamtpaket

<p>Michael Ochs Archives/Getty</p>

Michael Ochs Archives/Getty

Rassismus war zu dieser Zeit in den USA ein großes Thema, was es für Sun Records beinahe unmöglich machte, schwarze Künstler unter das weiße Publikum zu bringen. Elvis’ Kombination aus Blues und R&B mit einer Brise Country schien die perfekte Lösung.

Es dauerte nicht lange, bis der Musik-Newcomer mit dem unwiderstehlichen Charisma und dem provokanten Hüftschwung erstmals offiziell für Sun Records Lieder einsang.

Bühnendebüt

<p>Michael Ochs Archives/Getty</p>

Michael Ochs Archives/Getty

Im Juli 1954 trat Elvis erstmals vor Publikum auf und wurde gleich nach der Premiere für regelmäßige Shows im Overton Park Shell Theater in Memphis gebucht. Das Publikum dort war das erste, das seinen eigenwilligen Tanzstil live erlebte.

Der Rocker baute sich im Nu eine treue Fangemeinde auf. Ende des Jahres hatte Elvis erste Radio- und TV-Auftritte absolviert, sein erstes Auto gekauft (einen Lincoln, Baujahr 1941) und seine verbeulte Gitarre gegen eine Martin D-28 im Wert von 175 Dollar getauscht (heute würde diese rund 1.750 Euro kosten).

Auf diesem Bild ist der Star bei einem Konzert im Oktober 1954 zu sehen.

Tournee durch die Südstaaten

<p>Michael Ochs Archives/Getty</p>

Michael Ochs Archives/Getty

Der Hype um Elvis beschränkte sich nicht lange nur auf Memphis. Immer mehr Buchungen auch aus anderen Städten trudelten ein und so ging Elvis schließlich auf Südstaaten-Tournee – für eine angemessene Gage, versteht sich. Zusammen mit seinen Backup-Sängern, den Jordanaires, verdiente er pro Tag rund 200 Dollar, nach heutigen Maßstäben umgerechnet rund 2.118 Euro – nicht schlecht!

Im Februar 1955 lag die Gage des Musikers bei 350 Dollar für eine Matinee-Show (heute umgerechnet etwa 3.721 Euro). Dazu kassierte er 850 Dollar (heute rund 9.038 Euro) für eine viertägige Tour mit Sänger Hank Snow.

Die ersten Cadillacs

<p>Elizabeth Leyden/Alamy</p>

Elizabeth Leyden/Alamy

Im März 1955 kaufte Elvis einen gebrauchten rosafarbenen Cadillac aus der „Fleetwood 60“-Serie, das erste von vielen Luxusautos.

Als der Wagen nur drei Monate später ausbrannte, ersetzte der Rocker ihn gegen einen blauen Neuwagen von 1955 und ließ ihn in sein Lieblingsrosa umpinseln – die Farbe wurde später als „Elvis Rose“ bekannt.

Elvis erfüllte ein lang gehegtes Versprechen und schenkte das Auto seiner Mutter, obwohl diese gar nicht fahren konnte.

Der erste Hit

<p>Michael Ochs Archives/Getty</p>

Michael Ochs Archives/Getty

Im August 1955 veröffentlichte Elvis bei Sun Records „I Forgot to Remember to Forget“ und landete damit seinen ersten Hit. Der Song kletterte bis auf Platz eins der „Billboard Country Charts“.

Was damals noch niemand ahnte: Es war gleichzeitig der letzte Track, den Elvis für Sun Records aufnehmen sollte. Die großen Plattenfirmen überboten sich damit, den erfolgreichen Newcomer abzuwerben.

Zusammenarbeit mit Colonel Parker

<p>GAB Archive/Redferns/Getty</p>

GAB Archive/Redferns/Getty

Einen Monat nach Erscheinen des Songs wandte sich Elvis’ damaliger Manager Tom Neal an den Talentmanager Colonel Tom Parker, den er für einen der besten Promoter der Branche hielt.

Es dauerte nicht lange, bis dieser als Berater für Elvis tätig wurde. Parker machte es zu seiner Mission, für den Musiker einen möglichst lukrativen Plattendeal an Land zu ziehen und verhandelte mit einigen großen Labels, darunter RCA Victor.

Lukrativer Plattenvertrag

<p>Pictorial Press Ltd/Alamy</p>

Pictorial Press Ltd/Alamy

Im November 1955 erklärte sich Sam Phillips von RCA Victor schließlich bereit, Elvis für 35.000 Dollar aus dem Vertrag mit Sun Records abzulösen. Zu dieser Zeit war dies die höchste Summe, die jemals für einen Musiker bezahlt worden war. Nach heutigem Geldwert würde die Rekordsumme rund 372.000 Euro entsprechen.

Elvis erhielt zudem 5.000 Dollar (heute 53.200 Euro) für bereits verkaufte Platten – sein erster großer Gehaltsscheck.

Erste Fernsehauftritte

<p>CBS Television, Public domain, via Wikimedia Commons</p>

CBS Television, Public domain, via Wikimedia Commons

RCAs Neuzugang machte sich Anfang 1956 an die Arbeit, neues Material für das Label aufzunehmen. Der erste Track war „Heartbreak Hotel“.

Die Single erschien am 27. Januar 1956. Tags darauf gab Elvis in der „Stage Show“ auf CBS sein amerikaweites TV-Debüt. Der Rock’n’Roll-Star zog das jugendliche Publikum sofort in seinen Bann und trat in den darauffolgenden zwei Monaten sechs Mal in der Show auf. Dafür flossen insgesamt 8.000 Dollar (auf heute umgerechnet 83.800 Euro) auf sein Konto.

Neuer Manager

<p>Record Mecca</p>

Record Mecca

Im März 1956 setzte Elvis Tom Neal vor die Tür und ernannte Colonel zu seinem Manager. Dieser ließ sich satte 25 Prozent der Einnahmen des Musikers vertraglich zusichern.

Zwei Monate später hatte Colonel Elvis überzeugt, bei der William Morris Agency zu unterschreiben, die ihn für eine Provision von zehn Prozent als Tournee-Künstler und Schauspieler vermarktete.

Blitzschneller Aufstieg

<p>Michael Ochs Archives/Getty</p>

Michael Ochs Archives/Getty

Elvis legte einen kometenhaften Aufstieg hin. Im März 1956 veröffentlichte der aufstrebende Megastar sein Debütalbum „Elvis“ und absolvierte sein erstes Casting in Hollywood.

Colonel hatte sein Leinwand-Potenzial erkannt und wusste, dass die großen Studios um den neuen Star der Teenie-Generation buhlen würden.

Der erste Hollywood-Vertrag

<p>@InfoPresley/Twitter</p>

@InfoPresley/Twitter

Elvis Schauspieltalent überzeugte und so unterschrieb er im April 1956 einen Filmvertrag mit Paramount.

Es folgten zwei Kinostreifen, „Gold aus heißer Kehle“ (1957) und „Mein Leben ist der Rhythmus“ (1958), für die Elvis 165.000 Dollar (heute rund 1,7 Millionen Euro) kassierte, abzüglich Provisionen für seinen Manager und die Vermittlungsagentur.

Dauergast im TV

<p>Michael Ochs Archives/Getty</p>

Michael Ochs Archives/Getty

Im April 1956 trat Elvis in der TV-Sendung „Milton Berle Show“ auf. Einen Monat später war er erneut zu Gast, zudem sorgte er für Rekordquoten in der „Steve Allen Show“ und der „Ed Sullivan Show“. Für Letztere schalteten unglaubliche 60 Millionen Zuschauer ein, um den Auftritt von Elvis zu sehen.

Für seine TV-Auftritte kassierte Elvis 59.900 Dollar (heute wären das rund 627.700 Euro).

Nummer eins der US-Charts

<p>Don Cravens/Getty</p>

Don Cravens/Getty

Am 6. Mai 1956 landete „Heartbreak Hotel“ auf dem ersten Platz der späteren „Billboard Hot 100“-Charts. Auch Elvis’ Debütalbum kletterte bis an die Spitze.

Die Single verkaufte sich in dem Jahr mehr als eine Million Mal und bescherte dem Musiker seine erste Goldene Schallplatte. Auch die Alben gingen weg wie warme Semmeln. Elvis Presley wurde zum ersten Rock’n’Roll-Musiker, der die Millionengrenze überschritt.

Bitterer Wermutstropfen: Der Amerikaner erhielt nur elf Prozent aus den Albumverkäufen.

Hollywood-Debüt

<p>Everett Collection Inc/Alamy</p>

Everett Collection Inc/Alamy

Finanzielle Sorgen hatte Elvis dennoch keine. Im August 1956 schloss Colonel einen Vertrag mit dem Hollywood-Studio 20th Century Fox ab. Ergebnis war Elvis’ Debütfilm „Pulverdampf und heiße Lieder“, im Original benannt nach seiner fünften Nummer-eins-Single „Love Me Tender“.

Elvis verdiente mit dem Film, der im November 1956 Premiere feierte, 100.000 Dollar (heute über 1,1 Millionen Euro). An den Kassen spielte der erfolgreichste Kino-Hit des Amerikaners nach heutigem Geldwert 186 Millionen Euro ein.

Die Geldmaschine rollt

<p>Hakes Auctions</p>

Hakes Auctions

Doch Elvis verdiente nicht nur an seinen vielen Singles und Alben, seinen Film-Deals, Konzerten und TV-Auftritten. 1956 gingen auch die Einnahmen mit Fanartikeln durch die Decke.

Stets darauf bedacht, mit seinem Star möglichst viel Geld zu machen, hatte Manager Parker Elvis’ Namen und Foto an 18 Unternehmen lizenziert, die im September 1956 insgesamt 30 Fanartikel auf den Markt brachten.

Skurrilerweise machte Parker selbst mit jenen Geld, die Elvis nicht ausstehen konnten. Er verkaufte eine ganze Reihe von verschiedenen „Ich hasse Elvis”-Abzeichen.

Mit Fanartikeln zum Millionär

<p>Travis Nep Smith/Flickr (CC BY-ND 2.0)</p>

Travis Nep Smith/Flickr (CC BY-ND 2.0)

Bis Ende 1956 hatte das Elvis-Merchandise laut dem „Wall Street Journal“ unglaubliche 22 Millionen Dollar (heute 231 Millionen Euro) eingebracht.

Elvis selbst kassierte davon nur einen Bruchteil, häufte aber dennoch ein stattliches Vermögen an. Noch vor Jahresende kürte das Magazin „Variety“ ihn zum Millionär.

Neues Luxusleben

<p>Phillip Harrington/Alamy</p>

Phillip Harrington/Alamy

Als frisch gebackener Weltstar mit prall gefülltem Bankkonto genoss Elvis sein Leben in vollen Zügen. Er kaufte mehrere Cadillacs, Schmuck und wertvolle Immobilien.

Anfang 1956 erstand er etwa ein Haus im Ranch-Stil mit vier Schlafzimmern in einem noblen Vorort von Memphis für 40.000 Dollar (heute rund 419.000 Euro). Das Geld stammte aus den Verkäufen von „Heartbreak Hotel“.

 

Graceland als neuer Wohnsitz

<p>PictureLux/The Hollywood Archive/Alamy</p>

PictureLux/The Hollywood Archive/Alamy

1957 tauschte Elvis die Immobilie gegen Graceland, ein Herrenhaus im Kolonialstil mit 23 Zimmern, für das er 102.500 Dollar (heute eine Million Euro) auf den Tisch legte.

Dazu gab er weitere 500.000 Dollar (heute 5,1 Millionen Euro) aus, um es nach seinen Wünschen umzugestalten. Das weitläufige Anwesen in Memphis war bis zu Elvis’ Tod 1977 sein Hauptwohnsitz.

Während sein Bekanntheitsgrad und sein Vermögen immer weiter stiegen, musste Elvis seine Karriere 1958 unterbrechen, um den Militärdienst abzuleisten.

Hollywood-Karriere

<p>Movie Poster Image Art/Getty</p>

Movie Poster Image Art/Getty

Im März 1960 durfte Elvis, der auf die heutige Zeit umgerechnet inzwischen 45,3 Millionen Euro im Jahr verdiente, die US-Armee verlassen und wandte sich wieder Hollywood zu. Dazu nahm er mehrere Soundtracks auf.

Die Kritiker verrissen seine Filme wie seine Songs, doch die breite Öffentlichkeit liebte sie und so erzielte Elvis erneut Millioneneinnahmen. Doch auch diesmal ging der Großteil seines Geldes an sein Management und seine Agentur.

Manager verdiente mehr als Elvis

<p>PictureLux/The Hollywood Archive/Alamy</p>

PictureLux/The Hollywood Archive/Alamy

1967 erhöhte Colonel Parker sein Honorar auf unglaubliche 50 Prozent von Elvis’ Einnahmen. Die William Morris Agency kassierte weiter zehn Prozent und durch die Steuern blieben Elvis selbst am Ende gerade einmal 20 Prozent.

Obwohl Parker für den Musiker einige gute Deals an Land gezogen hatte, ging beim Management damit insgesamt einiges ordentlich schief.

Ein Wolf im Schafspelz?

<p>Alan Band/Keystone Features/Getty</p>

Alan Band/Keystone Features/Getty

Was das ganze noch schlimmer machte: Parker war nicht der, der er vorgab, zu sein. Obwohl er immer wieder behauptete, aus West Virginia zu stammen, war „Colonel Tom“, so sein Spitzname, tatsächlich Holländer. Sein Geburtsname lautete Andreas Cornelis van Kujik.

Die Vorwürfe häuften sich, dass er in den Niederlanden in einen Mord verwickelt gewesen und als illegaler Einwanderer in die USA geflohen sei, um der Justiz zu entgehen. Nachdem er drei Jahre der US-Armee gedient hatte, nahm van Kujik den Namen seines ehemaligen Offiziers Thomas Parker an, um seine wahre Identität zu verschleiern.

Keine Konzerte im Ausland

<p>Everett Collection Inc/Alamy</p>

Everett Collection Inc/Alamy

Der problematische Visastatus seines Managers wirkte sich negativ auf Elvis’ Karriere aus. Da er keinen amerikanischen Reisepass besaß, fürchtete Parker, so hieß es, dass sein Geheimnis gelüftet werden könnte, sollte er jemals das Land verlassen.

In der Folge hinderte er Elvis daran, im Ausland auf Tournee zu gehen – und brachte ihn so um Unmengen an Geld. Elvis trat insgesamt nur drei Mal außerhalb der USA auf, 1957 in Kanada.

Weitere Management-Fehler

<p>Michael Ochs Archives/Getty</p>

Michael Ochs Archives/Getty

Parker soll zudem Hauptrollen für Elvis in Kultfilmen wie „Die Katze auf dem heißen Blechdach“, „Asphalt-Cowboy“ und „A Star is Born“ abgelehnt und ihn stattdessen für minderwertigere Streifen verpflichtet haben, weil diese schneller Geld einbrachten.

Und obwohl er immerhin durchsetzte, dass Elvis ein Drittel der Autorenrechte für die von ihm aufgenommenen Songs bekam, versäumte er es, seinen Klienten bei den relevanten Organisationen zu registrieren. Ihm entgingen damit Lizenzgebühren in Millionenhöhe.

Luxus-Immobilien

<p>Crosby Group</p>

Crosby Group

Trotz Parkers vieler Fauxpas genoss Elvis ein Leben in Luxus. Nach seiner Hochzeit mit Priscilla Beaulieu 1967 baute er sein Immobilien-Portfolio weiter aus. Er erstand ein Herrenhaus in Beverly Hills (im Bild), das heute 3,2 Millionen Euro wert wäre, sowie eine Ranch in Mississippi (heutiger Preis: 3,5 Millionen Euro). Dazu investierte der „King of Rock ’n’ Roll“ in atemberaubende Eigenheime in Palm Springs und Holmby Hills in Los Angeles.

Comeback mit Überraschung

<p>Michael Ochs Archives/Getty</p>

Michael Ochs Archives/Getty

1968 meldete sich Elvis mit einem sensationellen TV-Special auf NBC zurück, für das er nach heutigem Geldwert umgerechnet rund 9,6 Millionen Euro kassierte.

Doch Elvis war ein völlig anderer Mann als jener, in den sich ganz Amerika verliebt hatte. Er war zu diesem Zeitpunkt tablettenabhängig, nahm unter anderem verschreibungspflichtige Arzneimittel wie starke Opiate, Amphetamine und Barbiturate. Dazu war er stark übergewichtig. Auf dem Höhepunkt seiner Essstörung nahm Elvis Berichten zufolge bis zu 20.000 Kalorien pro Tag zu sich.

Schwer medikamentensüchtig

<p>Grant Goddard/Redferns/Getty</p>

Grant Goddard/Redferns/Getty

1970 soll der Sänger fast 500.000 Dollar für verschreibungspflichtige Medikamente und Gebühren für mehr als 100 Ärzte ausgegeben haben. In der heutigen Zeit wären dies unglaubliche 3,7 Millionen Euro gewesen.

Gegen Ende seines Lebens soll sich Elvis jährlich für mehr als eine Million Dollar (heute 5,1 Millionen Euro) betäubt haben.

Elvis gab Millionen für andere aus

<p>GABRIEL BOUYS/AFP via Getty</p>

GABRIEL BOUYS/AFP via Getty

Zu Weihnachten 1970 spitzte sich die Lage weiter zu. Priscilla und ihr Schwiegervater Vernon kritisierten Elvis’ verschwenderischen Umgang mit Geld, nachdem er nach heutigem Wert 688.200 Euro für zehn Mercedes-Benz, 32 Waffen für Freunde und ein Haus für einen Bekannten bezahlt hatte.

Doch Elvis hörte nicht auf die beiden und gab sein Geld fröhlich weiter aus.

Luxusgeschenke und Privatflugzeuge

<p>ZUMA Press, Inc./Alamy</p>

ZUMA Press, Inc./Alamy

Elvis verwöhnte seine Familie, Freunde und sogar völlig Fremde mit Häusern, Luxusautos, Harley Davidsons, Nerzmänteln und anderen teuren Geschenken. Dazu unterstützte der Musiker verschiedene Wohltätigkeitsorganisationen und spendete großzügig.

Er gab auch gerne Geld für sich selbst aus und kaufte alles, von Schmuck bis hin zu Schnellbooten, Rennpferden und Privatjets. Ein Privatflugzeug, das er nach seiner – mittlerweile ebenfalls verstorbenen – Tochter Lisa Marie Presley benannte, ließ er sich 1968 nach heutigem Wert 4,25 Millionen Euro kosten.

 

Teure Scheidung

<p>Michael Ochs Archives/Gett</p>

Michael Ochs Archives/Gett

Elvis und Priscilla ließen sich 1973 scheiden. Der Rock’n’Roll-Star zahlte seiner Ex-Frau 750.000 Dollar, heutiger Wert 4,8 Millionen Euro. Dazu erhielt sie monatlich mehrere tausend Dollar Kindesunterhalt und eine fünfprozentige Beteiligung an zwei Musiklabels.

Auch seinem Vater zahlte Elvis pro Jahr knapp 72.500 Dollar, was in der heutigen Zeit fast eine halbe Million Euro wären, und übernahm die Kosten in Höhe von 250.000 Dollar für dessen zweite Scheidung. Das entspricht einer heutigen Summe von etwa 1,6 Millionen Euro.

Die Elvis-Mafia

<p>Michael Ochs Archives/Getty</p>

Michael Ochs Archives/Getty

Elvis Mitläufer, sie sogenannte „Memphis-Mafia“, lebte bestens auf seine Kosten. 1973 verkaufte Tom Parker die Masterbänder für 700 Elvis-Songs für 5,4 Millionen Dollar (heute 34,7 Millionen Euro) an RCA, was weit unter ihrem eigentlichen Wert lag.

Wieder einmal wurde Elvis um sein Geld gebracht – und das war nicht seine einzige Sorge. Mit der Gesundheit des Megastars ging es rapide bergab. Im selben Jahr nahm er zweimal eine Überdosis Barbiturate.

Anfang vom Ende

<p>Bettmann/Getty</p>

Bettmann/Getty

Trotz seines schlechten körperlichen Zustands produzierte Elvis weiter Platten und trat in ausverkauften Hallen auf. Und das, obwohl er die Konzerte und die Studioaufnahmen nur unter Schmerzen durchstehen konnte.

Am 16. August 1977 hätte Elvis erneut auf Tournee gehen sollte. Doch er verließ sein heiß geliebtes Graceland nie wieder.

 

Tragischer Tod

<p>Texas Country/Alamy</p>

Texas Country/Alamy

Der Rockstar starb in seinem Badezimmer an einem Herzinfarkt. Berichten zufolge soll dieser durch seinen massiven Medikamentenkonsum ausgelöst worden sein. Elvis war gerade einmal 42 Jahre alt.

Schätzungen zufolge verdiente der Weltstar während seines kurzen Lebens zwischen 100 Millionen und einer Milliarde Dollar, was heute zwischen 370 Millionen und 3,7 Milliarden Euro entspricht.

Schulden und Millionen für die Erben

<p>Robert Emerson/Alamy</p>

Robert Emerson/Alamy

Doch der „King of Rock ’n’ Roll“ hinterließ seiner Familie, was das Wirtschaftsmagazin „Forbes“ als „bargeldarmes“ Erbe im Wert von nur fünf Millionen Dollar (heute 23,5 Millionen Euro) bezeichnete – und obendrein jede Menge Schulden.

Es überrascht wenig, dass Elvis’ Luxusleben und seine enorme Großzügigkeit, gepaart mit dem schlechten Einfluss seines Managers und diversen Mitläufern sein Vermögen massiv geschröpft hatten.

Doch sein künstlerisches Vermächtnis lebt weiter. 45 Jahre nach seinem frühen Tod gilt Elvis weiter als einer der besten Entertainer der Welt, dessen Musik von immer neuen Fangenerationen entdeckt wird. Bis heute fließen Millionen auf das Konto seiner Erben.