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Ruhiger Handel vor den US-Kongresswahlen – Anleger machen bei Infineon Kasse

Gute Zahlen von Energiekonzernen drücken den Dax nach einem schwachen Start ins Plus. Gleichzeitig nutzen Anleger die Gelegenheit für Gewinnmitnahmen.

Die Hängepartie im internationalen Handelsstreit ließ den deutschen Aktienmarkt quasi unbeeindruckt. Der deutsche Leitindex ging mit einen minimalen Minus von 0,2 Prozent bei 11.495 Punkten aus dem Handel.

Der MDax der mittelgroßen Werte fiel dagegen um 0,9 Prozent auf 24.251 Zähler. Der Technologiewerte-Index TecDax verlor ebenfalls 0,8 Prozent. Auf europäischer Bühne legte der Leitindex EuroStoxx 50 um 0,1 Prozent zu. Gedämpft wurde die Euphorie vor allem von neuen Spekulationen rund um den seit Monaten schwelenden Handelsstreit zwischen China und den USA.

Laut dem Wirtschaftsberater von US-Präsident Donald Trump, Larry Kudlow, arbeitet die Regierung in Washington doch nicht an einem konkreten Plan für ein Handelsabkommen. Damit dämpfte er Erwartungen an das Treffen des US-Präsidenten mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping. Trump selbst hatte die Hoffnungen auf eine baldige Einigung in dem Streit vergangene Woche noch geschürt.

Laut Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners sind die Investoren angesichts der volatilen Nachrichtenlage verunsichert. „Die Anleger wollen keine Ankündigungen von Donald Trump hören, sie wollen Fakten und Lösungen sehen“, sagte der Experte. Laut Investmentanalyst Frank Klumpp von der LBBW braucht eine US-chinesische Annäherung aber Zeit.

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Zudem wurde am Markt auf schwache Konjunkturdaten aus China verwiesen, die der Kauflaune der Anleger einen Dämpfer verpassten. Die Stimmung in den Dienstleistungsunternehmen des Landes war im Oktober auf den niedrigsten Wert seit 13 Monaten gefallen und hatte die Erwartungen von Analysten deutlich verfehlt.

Die US-Kongresswahlen am morgigen Dienstag werden den Aktienmärkten Experten zufolge den Weg für weitere Kursgewinne ebnen. „Sind die Wahlen erst einmal vorbei, fällt ein weiteres Stück Unsicherheit von den Börsen ab“, sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners voraus.

Sollten die Demokraten den Republikanern das Repräsentantenhaus abjagen, würden Anleger sicher aufatmen, sagte Scott Krauthamer, Chef-Anlagestratege beim Vermögensverwalter Alliance Bernstein. Umfragen deuten darauf hin. Auch ein Verlust des Senats ist nicht ausgeschlossen.

Blick auf die Einzelwerte

Deutsche Bank: Die Aktien der Deutschen Bank verloren 0,2 Prozent. Wie erwartet stellte der europaweite Stresstest der EU-Bankenbehörde EBA der größten deutschen Bank kein gutes Zeugnis aus. Sie zählt zu den Instituten mit der geringsten Kapitaldecke in dem simulierten Krisenszenario.

Infineon: Im Dax waren die Aktien des Halbleiterherstellers mit 3,9 Prozent Abschlag das Schlusslicht. „Da machen einige Anleger Kasse“, sagte ein Börsianer. Die Aktien des Halbleiterherstellers hatten in der vergangenen Woche 15 Prozent gewonnen.

Siemens Healthineers: Einer der Top-Favoriten im MDax waren die Aktien von Siemens Healthineers mit einem Plus von 2,9 Prozent. Die Siemens-Medizintechniktochter übertraf im vierten Quartal beim Umsatz und Gewinn die Erwartungen der Analysten. Für das kommende Geschäftsjahr 2018/19 nahm sie sich noch mehr vor. Die im Dax notierten Siemens-Titel notierten kaum verändert.

Dialog Semiconductor: Die Aussicht auf steigende Umsätze in der boomenden Smartphone-Branche in Indien haben die Aktien des Chipherstellers Dialog Semiconductor am Montag angeschoben. Die Titel stiegen um bis zu 3,2 Prozent auf 25,19 Euro und waren einer der Top-Favoriten im Kleinwerteindex SDax. Allerdings schmolzen die Gewinne zum Handelsschluss auf plus 0,1 Prozent zusammen. Dialog arbeitet nach eigenen Angaben bei der Entwicklung eines neuartigen Chips künftig mit dem indischen Unternehmen Unisoc zusammen. Dialog Semiconductor verdient sein Geld vor allem mit Zulieferungen für Apple. Viele Analysten halten diese Abhängigkeit für kritisch.

SMA: Hoffnungen auf eine starke Nachfrage aus China hieven SMA Solar nach oben. Die Aktien des Solarindustrie-Zulieferers stiegen zur Eröffnung am Montag um bis zu 7,1 Prozent auf 22,18 Euro. Genährt wurden die Spekulationen Börsianern zufolge von chinesischen Medienberichten, denen zufolge die Regierung in Peking ihr Förderprogramm für die dortige Solarbranche bis Ende 2022 verlängern will. An der chinesischen Börse stiegen Aktien von Longi Green Energy, Tongwei und Sungrow Power daraufhin jeweils um die maximal möglichen zehn Prozent.

Was die Charttechnik sagt

Aus charttechnischer Sicht hat der Dax nach Plus der letzten Woche aktuell mit der Marke von 11.800 Punkten zu kämpfen. Die war rund anderthalb Jahre eine wichtige Unterstützung und ist nach dem Bruch in diesem Monat zu einem Widerstand geworden.

Die Analysten der Helaba bleiben trotz der hohen Kursgewinne der vergangenen Woche skeptisch. „Häufig boten sich derartige Bewegungen an, um existierende Long-Positionen zu reduzieren oder Shorts aufzubauen“, schreiben Sie in ihrem Morgenkommentar. „In der Regel ist die Wahrscheinlichkeit, dass der übergeordnete Abwärtstrend expandiert, jedoch deutlich höher zu gewichten“.

Eine ähnlich optimistische Ansicht wie Kolanovic von JP Morgan hat der freie Charttechniker Holger Struck. Seiner Meinung können Anleger noch die US-Wahlen am 6. November abwarten, die Weichen für eine Jahresendrally seien aber gestellt. Für ihn besteht gerade in solchen sogenannten Zwischenwahljahren ab (Ende) Oktober eine statistisch gesehen stark ausgeprägte, positive Saisonalität. Der deutsche Leitindex würde sich laut Struck bei Kursen oberhalb von 11.920 sowie 12.126 Zählern regelrecht „freischießen“.

Vereinfacht gesagt versuchen charttechnische Analysten, aus dem Vergleich wiederkehrender Kursmuster der Vergangenheit mit aktuellen Chartgrafiken die Weiterentwicklung von Wertpapierkursen und Aktienindizes vorherzusagen. Realwirtschaftliche Größen wie die konjunkturelle Entwicklung, das Verhältnis von Kursen zu Gewinnen in Firmen oder die Geschäftsaussichten spielen eine untergeordnete Rolle – anders als bei den fundamentalen Untersuchungen herkömmlicher Analysten.

Analystencheck

Das Analysehaus RBC hat die Einstufung für International Airlines Group (IAG) nach einer Investorenveranstaltung auf „Sector Perform“ mit einem Kursziel von 650 Pence belassen.

Es sei viel über die langfristigen Ambitionen des Mutterkonzerns von British Airways und Iberia gesprochen worden, der Markt konzentriere sich bei den Aktien derzeit aber eher auf die kurzfristigen wirtschaftlichen Perspektiven, schrieb Analyst Damian Brewer in einer am Freitag vorliegenden Studie.

Weitere Analysen finden Sie imHandelsblatt-Analystencheck.

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