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VDP-Präsident sieht mehr Risikovorsorge, ist aber nicht nervös

(Bloomberg) -- Die deutschen Banken werden wohl mehr Risikovorsorge für Immobilien bilden müssen, wofür die Branche aber gut positioniert ist. Das sagte BayernLB-Vorstand Gero Bergmann in seiner Funktion als Präsident des Verbands deutscher Pfandbriefbanken. Er deutete zugleich an, dass aktuell kein guter Zeitpunkt sei, um Sicherheiten zu verwerten.

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“Wir werden sicherlich noch die ein oder andere schlechte Nachricht lesen. Wir werden Risikovorsorge bilden”, erklärte Bergmann am Mittwochabend bei einer Veranstaltung in Frankfurt. Wenn man bedenke, dass der Tiefpunkt der Krise erst im kommenden Jahr zu erwarten sei, dann überrasche es nicht, wenn die Risikovorsorge “weiter gesteigert” ausfalle.

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Die Immobilienmärkte waren zuletzt in Schieflage geraten. Steigende Zinsen und sinkende Nachfrage belasten die Bewertungen, hinzu kam etwa der Homeoffice-Trend. Die Insolvenzen mehrerer Signa-Gesellschaften aus dem Immobilienimperium von René Benko sorgen derzeit für zusätzlichen Gegenwind.

Zu Signa wollte sich Bergmann nicht äußern. Er erklärte aber, dass er mit Blick auf einzelne Adressen “überhaupt nicht nervös” sei. Er begründete das damit, dass bei Krediten der VDP-Banken “immer Projektentwicklungen oder Bestände oder entwickelte Immobilien mit einem Cashflow dagegenstehen” würden.

Fest stehe allerdings auch, dass es niemanden freue, wenn “große Adressen in die Insolvenz gehen und große Bestände an den Markt gebracht” werden. “Es ist nicht der beste Zeitpunkt, um Immobilien im Moment zu handeln”, so Bergmann. “Das sehen wir daran, dass das Transaktionsgeschehen eingebrochen ist, und deswegen ist das kein gutes Timing.”

Stunden zuvor hatte auch die Ratingagentur Moody’s auf aktuell gesunkene Bewertungen der als Kreditsicherheiten dienenden Assets hingewiesen. Das deute auf “zusätzliche Risiken, was mögliche Verluste bei der Abwicklung ausgefallener Kredite erhöht”, so Moody’s

Gerade deutsche Banken zählen neben österreichischen und schweizerischen zu den größten Geldgebern von Benko. Allein die vier großen Landesbanken - also Helaba, LBBW, BayernLB und NordLB - hatten nach Bloomberg-Berechnungen in den ersten sechs Monaten des Jahres rund 400 Millionen Euro an Rückstellungen für Immobilienkredite gebildet. Dennoch lag ihr Vorsteuergewinn bei mehr als 2 Milliarden Euro.

©2023 Bloomberg L.P.