US-Studie: Nur die Deutschen zahlen ständig bar
Österreicher ähnlich konservativ
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110 Euro führt der durchschnittliche Deutsche in seinem Geldbeutel spazieren. (Bild: dpa)
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Die US-Notenbank Fed veröffentlichte eine Studie, die belegt, dass niemand so oft in bar bezahlt wie die Deutschen. Warum das so ist, weiß keiner.
Geld ist ein Thema, über das man in der Bundesrepublik bekanntlich nicht gerne spricht. Dabei führen die Deutschen so viel Bargeld mit sich wie keine andere Nation: 110 Euro hat der durchschnittliche Deutsche in seinem Portemonnaie stecken. Das hat nun ein Report der US-Zentralbank (Federal Reserve) ermittelt.
Die Deutschen stehen damit an der Spitze der Plastikgeld-Skepsis. Allein die Österreicher können ähnlich hohe Werte aufweisen. Zum Vergleich: Während in Deutschland und Österreich 82 Prozent aller Finanztransaktionen in bar erfolgen, liegt der Wert in den USA bei nur 46 Prozent.
Alle anderen untersuchten Länder liegen im Mittelfeld: Australien (65 Prozent), Frankreich (56), Kanada (53), Niederlande (52). Warum die Deutschen Plastikgeld derart skeptisch gegenüberstehen, verrät die Studie nicht. Die Finanzwebseite Quartz (qz.com) spekuliert, dass dies nach wie vor auf die traumatischen Erlebnisse der zwei Weltkriege zurückzuführen sei.
Die Hyperinflation Anfang der 1920er-Jahre, der Verfall der Reichsmark sowie die Preiskontrolle durch die Alliierten in der Nachkriegszeit hätten die Deutschen äußerst sensibilisiert, was das Thema Geld betreffe. Der Schock des ständigen Währungs-Auf-und-Ab würde bis heute nachhallen.
Auch andere Daten belegen das: 2011 besaßen nur 33 Prozent aller Deutschen eine Kreditkarte. Auch die Rate an Wohneigentümern ist mit 41 Prozent eine der niedrigsten in der westlichen Welt. „Mit Karte bitte“ wird man an deutschen Kassen wohl auch in Zukunft seltener hören als in anderen Ländern.