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US-Börsen legen fast zweistellig zu

An der Wall Street haben die Leitindizes nach dem Vortagescrash mit den höchsten Tagesgewinnen seit 2008 geschlossen. Treiber waren Zinsspekulationen - und Präsident Trump.

An der Wall Street haben die Zeichen zum Wochenschluss nach den panikartigen Ausverkäufen am Vortag auf Erholung gestanden. Anleger hofften auf eine weitere Zinssenkung in der kommenden Woche, um die Wirtschaft zu stützen.

Unterstützung erhielten die New Yorker Börsen auch von US-Präsident Donald Trump, der wegen des Virus-Ausbruchs den Notstand erklärte. Durch die Maßnahme bekämen Bundesstaaten und Kommunen Zugriff auf Hilfen in Höhe von bis zu rund 50 Milliarden Dollar, sagte Trump vor Journalisten. Die Gelder sollten genutzt werden, um die Verbreitung der Krankheit einzudämmen.

Er kündigte bürokratische Erleichterungen für die Krankenhäuser des Landes an im Kampf gegen das neuartige Coronavirus. Nach den Aussagen des Präsidenten bauten die Aktienkurse im späten Handel die Gewinne noch aus. „Sollte das Weiße Haus in den kommenden Tagen ein großes Fiskalpaket schnüren, dann dürfte das dem ausverkauften Markt helfen“, sagte Mathieu Savary vom Analysehaus BCA Research.

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Die US-Notenbank Federal Reserve stockte am Freitag zudem ihre Hilfen für die Wirtschaft auf und kündigte den Kauf von Staatsanleihen im Wert von 37 Milliarden Dollar an.

Größter Tagesgewinn seit Oktober 2008

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte, der im Mittagshandel noch rund fünf Prozent im Plus gelegen hatte, schloss am Freitag schließlich 9,4 Prozent höher auf 23.185 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte 9,3 Prozent auf 7874 Punkte vor. Der breit gefasste S & P 500 legte 9,3 Prozent auf 2710 Punkte zu.

Für alle drei Indizes war es der größte prozentuale Tagesgewinn seit Oktober 2008. Nach dem von Trump überraschend verhängten Einreisestopp für Europäer hatte der Dow Jones am Donnerstag zehn Prozent verloren und den größten Kurssturz seit dem „Schwarzen Montag“ von 1987 verzeichnet. Der S & P 500 hatte 9,5 Prozent verloren, die Technologiebörse Nasdaq ging 9,3 Prozent niedriger aus dem Handel.

Zuvor hatte am Freitag in Frankfurt der Dax gerade einmal 0,77 Prozent im Plus geschlossen. Der deutsche Leitindex hatte dabei zeitweise sogar 0,8 Prozent im Minus notiert, nachdem er noch am Morgen vorübergehend fast sieben Prozent gewonnen hatte. Auf Wochensicht stürzte der Dax 20 Prozent ab und verzeichnete den größten Verlust seit 2008.

Einzelwerte im Fokus

Im zuletzt stark gebeutelten Finanzsektor stiegen Bank of America, Citigroup and JPMorgan Chase am Freitag um bis zu 18 Prozent. Die Papiere der Kreuzfahrtschiff-Betreiber Carnival, Royal Caribbean und Norwegian erholten sich ebenfalls um bis zu 17 Prozent.

Gut kamen bei Anlegern die Quartalszahlen des Software-Entwicklers Adobe an, der Kurs stieg um fast 18 Prozent. Zudem rechnet das Unternehmen im laufenden Quartal mit etwas mehr Gewinn als der Marktkonsens.

Erfreut reagierten Investoren auch auf das Zahlenwerk des SAP-Kontrahenten Oracle. Der Kurs schnellte um gut 20 Prozent nach oben. „Wir hatten ein extrem starkes Quartal“, sagte Oracle-Chefin Safra Catz.

Angesichts der Erholung an den Aktienmärkten waren US-Staatspapiere nicht gefragt: Richtungweisende zehnjährige Anleihen büßten einen ganzen und 29/32 Punkte auf 104 21/32 Punkte ein. Die Rendite stieg entsprechend auf 1,01 Prozent.

Der Chip-Hersteller Broadcom enttäuschte zunächst mit Quartalszahlen, die Aktie fiel auf ein Tief seit Juli 2018. Analyst Stacy Rasgon vom Analysehaus Bernstein sprach von einer Schwäche des Geschäfts mit Halbleitern für Mobilfunkgeräte. Im späten Handel legten die Aktien jedoch mit dem steigenden Gesamtmarkt um gut sieben Prozent zu.

Der Euro neigte zum Börsenschluss an der Wall Street weiter zur Schwäche und notierte zuletzt auf 1,1085 US-Dollar. Der Dollar zeigte sich gegen viele Währungen fester. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1104 Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9006 Euro gekostet.