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UBS zahlt $387 Mio. Buße für Credit Suisses Archegos-Fehler

(Bloomberg) -- Die UBS Group AG wird im Zusammenhang mit dem Fehlverhalten der Credit Suisse bei deren Geschäften mit Archegos Capital Management Geldbußen in Höhe von insgesamt rund 387 Millionen Dollar (336 Millionen Franken) zahlen.

Weitere Artikel von Bloomberg auf Deutsch:

Im Rahmen einer Vereinbarung mit der US-Notenbank Federal Reserve zahlt die UBS 268,5 Millionen Dollar wegen “unsicherer und unsolider Praktiken beim Management des Kreditrisikos von Gegenparteien” seitens der Credit Suisse. Die Bank of England verhängte eine Buße in Höhe von 87 Millionen Pfund (97 Millionen Franken), eigenen Angaben zufolge die höchste, die sie je erteilt hat.

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Die Credit Suisse habe es versäumt, aus früheren ähnlichen Erfahrungen zu lernen und sei nicht ausreichend auf die Bedenken eingegangen, die die Prudential Regulation Authority der BoE zuvor geäußert hatte, erklärte die britische Aufsicht am Montag.

Die UBS hat die staatlich eingefädelte Rettungsübernahme der Credit Suisse im Juni abgeschlossen. Sie hat bereits Rechtskosten in Höhe von bis zu 4 Milliarden Dollar im Zusammenhang mit der Übernahme angekündigt. Als Puffer gegen Kosten dieser Art dient allerdings ein Buchgewinn von Dutzenden Milliarden Dollar, den die UBS wegen des geringen Übernahmepreises für den Lokalrivalen verbuchen kann.

Mehr zum Thema: UBS sieht $35 Mrd. CS-Buchgewinn - aber auch Abschreibungen

Die Fed erklärte, dass es der Credit Suisse “an einer angemessenen Steuerung, an erfahrenem Personal mit ausreichender Autorität sowie an einer ausreichenden Datenqualität und einem ausreichenden Modell-Risikomanagement mangelte, um sicherzustellen, dass die mit den Gegenparteien durchgeführten Aktivitäten ordnungsgemäß risikobehaftet waren.”

Was Bloomberg Intelligence sagt:

Die meisten rechtlichen Probleme der Credit Suisse, die die UBS erbt, sind bekannt. Das gilt auch für die Ermittlungen zu Archegos, die am 24. Juli mit einem Vergleich in Höhe von $388 Mio. abgeschlossen wurden, was unserer Erwartung entspricht, dass die Beilegung dieser Fälle weniger als $1 Mrd. kosten würde.

Elliott Z Stein, BI Litigation Analyst. Zur Analyse hier.

Neben der Geldbuße muss die Bank den Behörden unter anderem einen Plan für eine nachhaltige Unternehmensführung und einen Rahmen für das Risikomanagement vorlegen.

UBS handelten in Zürich etwa 1% fester.

Der im Jahr 2021 gescheiterte Fondsmanager Archegos hatte zwar auch mit anderen Banken gearbeitet — auch der UBS —, doch konnte die Credit Suisse ihre Positionen nur langsam auflösen und musste deshalb wegen des Zusammenbruchs Verluste in Höhe von 5,5 Milliarden Dollar hinnehmen. Bei der UBS war der Verlust hingegen viel geringer.

Die UBS teilte mit, dass die Credit Suisse in ihrem Ergebnis für das zweite Quartal eine Rückstellung in der Angelegenheit verbuchen werde, die die UBS bei der Bilanzierung der Übernahme berücksichtigen werde. Die UBS wird nächsten Monat die Ergebnisse für das zweite Quartal bekannt geben.

Die UBS “hat mit der entsprechenden Umsetzung im Risikomanagement der Credit Suisse bereits begonnen, einschließlich der Maßnahmen, welche im Rahmen der erzielten Einigung angeordnet wurden“, erklärte die Bank am Montag.

Die Schweizer Bankenaufsicht Finma schloss ihr Verfahren gegen Credit Suisse im Zusammenhang mit Archegos am Montag ebenfalls ab. Sie kam dabei zu dem Schluss, dass die Credit Suisse in ihrer Beziehung zu Archegos “schwer und systematisch” gegen das Finanzmarktrecht verstoßen hatte, und ordnete korrigierende Maßnahmen an. Die Finma kann keine Geldbußen verhängen.

“Der Bank war es insbesondere nicht möglich, die mit Archegos verbundenen erheblichen Risiken angemessen zu erfassen, zu begrenzen und zu überwachen”, erklärte die Finma. “Damit hat die Bank das bankengesetzliche Organisationserfordernis in schwerer und systematischer Weise verletzt.”

Überschrift des Artikels im Original:UBS to Pay $387 Million in Credit Suisse-Linked Archegos Fines

(Neu: Kommentar von BI, Kursreaktion)

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