Triebwerksbauer MTU mit Gewinn im Coronajahr – Dividende angekündigt
MTU hat im vergangenen Jahr trotz der Coronakrise schwarze Zahlen geschrieben. Der geplante Stellenabbau ist größtenteils unter Dach und Fach.
Der Münchner Triebwerksbauer MTU hat sich trotz der schweren Krise der Luftfahrtbranche 2020 klar in den schwarzen Zahlen gehalten. Für das neue Jahr rechnet Vorstandschef Reiner Winkler nach dem jüngsten Geschäftseinbruch mit Zuwächsen, wie der Dax-Konzern am Donnerstag in München mitteilte. Der Umsatz soll auf 4,2 bis 4,6 Milliarden Euro steigen. Davon sollen 9,5 bis 10,5 Prozent als operativer Gewinn (bereinigtes Ebit) beim Unternehmen hängen bleiben.
Auch wenn MTU bisher ohne rote Zahlen durch die Coronakrise steuerte, bekam das Unternehmen die Folgen der Pandemie für den Flugverkehr und die Notlage vieler Fluggesellschaften deutlich zu spüren. Im abgelaufenen Jahr sackte der Umsatz von MTU um 14 Prozent auf knapp 4 Milliarden Euro ab. Für den operativen Gewinn ging es um 45 Prozent auf 416 Millionen Euro nach unten. Der Überschuss brach sogar um 70 Prozent auf 147 Millionen Euro ein.
Das lag an den Rückstellungen für den Abbau von bis zu 1500 Arbeitsplätzen und nicht zuletzt an Boeings runderneuertem Großraumjet 777X, dessen Erstauslieferung sich voraussichtlich bis Ende 2023 verzögert. MTU baut an dem Triebwerk des US-Konzerns General Electric mit, das bei dem Flugzeug zum Einsatz kommt, und verbuchte in diesem Zusammenhang eine Sonderbelastung von 70 Millionen Euro.
Der Münchner Konzern arbeitet an einer ganzen Reihe von Triebwerke für Passagier- und Frachtflugzeuge mit, aber auch an den Antrieben etwa für den Militärtransporter A400M und den Kampfjet Eurofighter. Besonders dick ist MTU bei dem Getriebefan-Antrieb von Pratt & Whitney im Geschäft, der vor allem bei den Airbus-Mittelstreckenjets der A320neo-Familie und dem kleineren Airbus A220 zum Einsatz kommt.
Die Aktionäre können wieder mit einer nennenswerten Dividende rechnen. So will MTU für 2020 je Aktie 1,25 Euro ausschütten. Für 2019 hatten sie nur die gesetzliche Mindestdividende von 4 Cent je Aktie erhalten, weil die MTU-Führung das Geld des Konzerns wegen der Coronakrise zusammenhalten wollte.