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Traditions-Fahrradhersteller ist erneut pleite

Bittere Nachricht für den Fahrradhersteller Mifa: Zweieinhalb Jahre nach der letzten Insolvenz ist das ostdeutsche Traditionsunternehmen erneut pleite. Auch ein neuer Geschäftsführer ist eingesetzt.

Der ostdeutsche Fahrradhersteller Mifa aus Sangerhausen hat kurz nach der Inbetriebnahme eines neuen Werks überraschend erneut Insolvenz beantragt. Die Mifa-Bike GmbH reichte den Antrag am Mittwoch beim Amtsgericht Halle ein, wie ein Gerichtssprecher sagte. Zuerst .

Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD) erklärte in Magdeburg: „Die jetzt angestrebte Insolvenz in Eigenverwaltung kann ein geeigneter Weg sein, Mifa wieder auf wirtschaftlich gesunde Füße zu stellen.“

Die „Mitteldeutschen Fahrradwerke“ hatten im September 2014 Insolvenz anmelden müssen, weil der vorgesehene Einstieg des indischen Konzerns Hero gescheitert war. Wenige Monate später übernahm der Unternehmer Heinrich von Nathusius die Firma. Nun gab er die Position des Geschäftsführers ab. Der Berliner Anwalt Joachim Voigt-Salus hat seit Dienstagabend die Position inne, wie er auf Anfrage bestätigte. Die Familie von Nathusius stehe aber weiter zum Unternehmen, betonte Voigt-Salus.

Mifa blickt auf eine lange Geschichte zurück. Gegründet wurde das Werk vor dem Ersten Weltkrieg. Nach der Umstellung auf Rüstungsgüter im Zweiten Weltkrieg wurde es ein Volkseigener Betrieb (VEB), der nach der Wende an die Treuhand ging. In den 90er-Jahren folgten Privatisierung, Börsengang und der Zukauf kleinerer Hersteller – der Jahresumsatz kletterte auf mehr als 100 Millionen Euro. Hauptinvestor war zeitweise der AWD-Gründer Carsten Maschmeyer.

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2014 kam es dann – obwohl die Firma teils weniger als den heutigen Mindestlohn von 8,50 Euro die Stunde zahlte – zur Insolvenz. Denn in den Bilanzen für mehrere Jahre waren Fehler gefunden worden, Millionenverluste taten sich auf. Das Unternehmen war plötzlich überschuldet.

Mifa hat derzeit gut 500 Mitarbeiter und produziert jährlich rund 400.000 Räder. Die Löhne und Gehälter seien über das Insolvenzgeld für drei Monate gesichert, sagte ein Mifa-Sprecher.

Erst im Dezember hatte der Fahrradhersteller ein neues Werk bezogen. Eigentümer Heinrich von Nathusius hatte angekündigt, dass Mifa Anfang Januar komplett im neuen Werk produzieren wolle. Von Nathusius wollte es zum kostengünstigsten Fahrradwerk Europas machen.

Die Landrätin des Landkreises Mansfeld-Südharz, Angelika Klein, zeigte sich überrascht von dem Insolvenzantrag. „Dies kommt zudem sehr überraschend, da zumindest Herr von Nathusius gegenüber dem Landkreis stets kommuniziert hat, dass trotz aller Schwierigkeiten das Unternehmen auf sicheren Füßen steht.“ Und: „Bleibt zu hoffen, dass es durch die angekündigte Restrukturierung des Unternehmens in Eigenregie gelingt, so viele Arbeitsplätze wie möglich zu retten.“ Den Geschäftsbetrieb will Mifa nach eigenen Angaben in vollem Umfang fortführen.