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Topmanager McAllister verlässt Boeing inmitten der 737-Max-Krise

Die Verkehrsflugzeugsparte des US-Konzerns bekommt einen neuen Chef: Stan Deal folgt auf Kevin McAllister. Zudem hat Standard & Poor's das Rating für den Flugzeugbauer gesenkt.

Einen Tag vor der Veröffentlichung der Quartalszahlen hat Kevin McAllister, der Chef der zivilen Luftfahrtsparte von Boeing, seinen Posten geräumt. Der Abgang von McAllister ist bereits die zweite personelle Konsequenz aus den Problemen mit den 737-Max-Maschinen, die nach zwei Abstürzen nicht mehr fliegen dürfen.

Erst vergangene Woche hatte auch der Boeing-Vorstandsvorsitzende Dennis Muilenburg seinen Posten als Präsident des Verwaltungsrats aufgegeben, den er in Personalunion innehatte. „Wir sind Kevin dankbar für seinen engagierten und unermüdlichen Einsatz“, sagte nun der Vorstandschef.

Zum Nachfolger von McAllister ernannte der US-Flugzeugbauer Stan Deal, der seit 1986 im Konzern ist und zuvor den für Kundendienstleistungen zuständigen Geschäftsbereich Global Services führte.

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S & P senkt Rating-Ausblick für Boeing

Ebenfalls am Dienstag senkte die Ratingagentur Standard & Poor's den Ausblick für die Kreditwürdigkeit des amerikanischen Airbus-Konkurrenten von „stabil“ auf „negativ“. Damit wird die Finanzierung für das Unternehmen teurer. Die Bonitätsprüfer begründeten ihre Entscheidung mit den jüngsten Berichten, wonach Boeing die US-Flugaufsicht FAA bei der Zulassung der 737 Max getäuscht haben könnte. Zudem könnten Boeings Ruf, Wettbewerbsposition, Profitabilität und Finanzstärke noch stärker leiden.

Hintergrund sind brisante Textnachrichten eines Piloten, der die 737 Max im Simulator getestet hat. Der Pilot beklagte sich darin Monate vor der Zulassung der 737 Max über „ungeheuerliche“ Probleme mit dem Steuerungsprogramm.

Das erweckt den Eindruck, dass Boeing sehr wohl von den Problemen der Maschinen wusste. Damit besteht der Verdacht, dass Boeing die Flugaufsicht FAA wissentlich getäuscht hat. Das wiederum könnte zu einer weiteren Verzögerung der Wiederzulassung führen.

Boeing hofft zwar immer noch, die aktualisierten 737-Max-Maschinen Ende des Jahres wieder fliegen zu lassen. Viele Airlines haben sie jedoch aus ihrem Winterflugplan gestrichen.

Boeings ehemaliger Bestseller darf nach zwei Abstürzen mit insgesamt 346 Toten seit Mitte März nicht mehr fliegen. Der Konzern produziert zwar das umstrittene Modell weiterhin, darf die Flugzeuge aber nicht ausliefern.

Laut Bank of America Merrill Lynch haben die Abstürze Boeing schon jetzt mehr als acht Milliarden Dollar gekostet. Je länger die Flugzeuge am Boden bleiben, umso teurer wird es für das Unternehmen. Auch bei den Quartalszahlen erwarten die Investoren, dass Boeing weitere Abschreibungen wegen des Flugverbots für die 737-Max-Flugzeuge vornehmen wird.