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Testet der Dax das Allzeithoch?

Gerade mal 300 Punkte fehlten am Freitag noch, dann hätte der Dax seinen Rekord aus dem April 2015 eingestellt. Das Umfeld ist gut und sollte auch in der kommenden Woche so bleiben. Doch das reicht nicht aus.

Es ist wie verhext: Seit Wochen pendelt der Dax um die Marke von 12.000 Punkten. So richtig durchstarten wollen die deutschen Standardwerte aber scheinbar nicht. Doch Experten sind optimistisch, dass zumindest der Dax-Rekord in greifbare Nähe rückt. Schließlich fehlten am Freitag zwischenzeitlich nur noch gut 300 Punkte.

„Das Allzeithoch im Dax dürfte in Kürze getestet werden“, ist Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck Privatbankiers überzeugt. „Zum Überschießen wären aber wohl weitere ‚Good News‘ nötig.“ Auch Postbank-Stratege Heinz-Gerd Sonnenschein sieht mangels Impulsen in den kommenden Tagen keinen großen Schub nach oben. „Ich könnte mir vorstellen, dass der Handel nach Ablauf der Berichtssaison recht dröge abläuft“, sagt er.

Gute Nachrichten gab es zumindest in der abgelaufenen Woche bereits. Mit dem Euro-freundlichen Ergebnis bei den Parlamentswahlen in den Niederlanden ist das Gespenst eines „Nexit“ – eines Austritts der Niederlande aus der Euro-Zone – gebannt. Dieses Ergebnis hat ebenso positive Signalwirkung auf die Wahlen in Frankreich: Dort wird die Euro-kritische Präsidentschaftskandidatin Le Pen in der Stichwahl wohl keine Mehrheit erhalten, wenn man den aktuellen Umfragen glaubt.

„In den Niederlanden hat der Deich gegen die Euro-feindlichen Sturmfluten gehalten“, kommentiert Robert Halver, Leiter Kapitalmarktanalyse, Baader Bank. Und ein ähnliches pro Europa-Ergebnis sei auch für die Präsidentschaftswahl in Frankreich zu erwarten. „Doch besteht langfristig die größte politische Gefahr für ein gemeinsames Europa darin, dass die Politiker dann versucht sein könnten, weiter ihre Hände in den Schoß zu legen und damit Europa seiner wirtschaftlichen, aber auch politischen Perspektiven berauben.“ Kurzfristig dürfte diese Gefahr die Börsen aber wohl nicht bewegen.

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Die DZ Bank fände es allerdings begrüßenswert, wenn die Aktienmärkte bis zum nächsten Wahltermin konsolidieren würden. Die Kurse seien zuletzt zu stark angestiegen. Die Gewinnschätzungen kämen bei diesem Tempo nicht mehr mit, sodass sich die Bewertung der Aktienmärkte erneut ausgeweitet hätten, schreiben die Experten in ihrem Kapitalmarktausblick. „Die Chancen für eine solche Konsolidierungsbewegung stehen nicht schlecht, schließlich droht nun nach dem Ende der Berichtssaison eine nachrichtenarme Zeit“, heißt es weiter.

In der alten Woche hat die Erleichterung nach den Wahlen den Aktienmarkt um rund ein Prozent klettern lassen. Der Dax notierte am Freitagmittag bei 12.100 Punkten. Anleger hatten sich mit Blick auf die Wahl in den Niederlanden in den vergangenen Wochen mit größeren Engagements zurückgehalten. Auch die Politik der Notenbanken beschäftigte Anleger in der abgelaufenen Woche. Nach der erwarteten Zinsanhebung der amerikanischen Fed werden sich die Investoren in der neuen Woche wieder auf Wirtschaftsdaten konzentrieren.


Die Deutsche Bank im Fokus

Einige Analysten sehen bei positiven Konjunktursignalen gute Chancen, dass sich der Dax seiner Bestmarke von 12.390,75 Punkten aus dem April 2015 weiter nähern kann. „Das Umfeld für die Aktienmärkte bleibt weiterhin gut“, schreibt auch die Weberbank in ihrem Ausblick. Unter anderem sorgten die positive Wirtschaftsdynamik, steigende Unternehmensgewinne, eine weiterhin expansive europäische Notenbank sowie ein schwacher Euro mittelfristig für Auftrieb.

In der neuen Woche stehen am Dienstag die Leistungsbilanz-Daten aus den USA und am Mittwoch entsprechende Zahlen aus der Euro-Zone auf dem Plan. Am Donnerstag folgen Daten zur Kauflaune der deutschen und europäischen Verbraucher. Am Freitag werden die Auftragseingänge für langlebige US-Güter sowie die europäischen Einkaufsmanager-Indizes veröffentlicht. „Die Stimmung in der Wirtschaft im Euro-Raum nimmt inzwischen euphorische Züge an“, sagt Commerzbank-Analyst Christoph Weil. Es gebe keinen ersichtlichen Grund, warum sich der seit Dezember zu beobachtende steile Aufwärtstrend bei den Einkaufsmanagerindizes im März nicht fortsetzen sollte. „Andererseits haben sie sich inzwischen so weit von den fundamentalen Daten entfernt, dass ein weiterer Anstieg nur schwer vorstellbar ist.“

Auf geldpolitische Nachrichten müssen Börsianer aber auch in der neuen Woche nicht verzichten, da zahlreiche US-Notenbanker öffentlich auftreten. Am Donnerstag hält Fed-Chefin Janet Yellen eine Rede. Von ihren Aussagen und denen ihrer Kollegen erhoffen sich Investoren genauere Hinweise auf das Tempo und Zeitpunkt der erwarteten Zinserhöhungen. Nach der Anhebung in der alten Woche rechnen sie bis zum Jahresende noch mit zwei weiteren Schritten.

Von den Unternehmen erwarten Börsianer nur wenige Kursimpulse. Am Dienstag startet die Deutsche Bank ihre acht Milliarden Euro schwere Kapitalerhöhung. Das Geld hat das Institut schon sicher, weil die begleitenden Investmentbanken den Betrag voll garantieren. Entscheidend ist die Frage, ob die Frankfurter die neuen Papiere zu einem höheren als dem Mindestpreis von 11,65 Euro losschlagen können. Zum aktuellen Aktienkurs ist dies ein Abschlag von rund 35 Prozent.

Sein Debüt im europäischen Index Stoxx 600 feiert Scout24. Der Betreiber der Portale AutoScout24 und ImmobilienScout24 ist seit Herbst 2015 an der Börse gelistet und aktuell an der Börse rund 3,5 Milliarden Euro wert. Japanische Anleger können sich auf ein verlängertes Wochenende freuen. Am Montag bleibt die Börse Tokio wegen des Feiertags zum Frühlingsbeginn geschlossen.

KONTEXT

Die besten Anlagen 2016

Zucker

Die Preise vieler Agrarrohstoffe sind 2016 deutlich gestiegen. Am deutlichsten stieg der Preis für Rohrzucker - auch wenn über die Hälfte der Performance seit dem Herbst wieder abgeschmolzen ist. Wer an den Terminbörsen zu Jahresbeginn 100.000 Euro in Zucker anlegte, hat jetzt 132.950 Euro auf dem Konto. Grund für den Anstieg sind Aussichten auf eine sinkende Produktion. Ähnlich ist es bei Kaffee, Baumwolle und Kakao. Ein höheres Angebot ließ dagegen die Preise für Mais und Weizen fallen.

Aktien Russland

Vom Absturz zu Beginn des Jahres erholten sich sowohl der Leitindex Micex als auch der Rubel deutlich. Hauptgründe dafür sind der steigende Ölpreis und nach der Trump-Wahl die Hoffnung auf ein besseres politisches Verhältnis zwischen den USA und Russland. Aus 100.000 in Russland angelegten Euro wurden so im vergangenen Jahr 152.950 Euro. Zum Vergleich: Aus 100.000 angelegten Euro wurden im amerikanischen Dow Jones - inklusive des Dollar-Anstiegs - "nur" 116.140 Euro, im deutschen Dax waren es 106.780 Euro und im Euro Stoxx 50 der Standardwerte im Euro-Raum 100.770 Euro.

Öl

Der weitere Verfall des Ölpreises schockte die Anleger zu Jahresbeginn. Bis auf das Zwölfjahrestief von 27 Dollar fiel der Preis für ein Fass (159 Liter) der Nordseesorte Bren bis zum Februar. Er erholte sich aber deutlich, in der Hoffnung darauf, dass die Ölstaaten die Fördermengen begrenzen. was sie Ende 2016 tatsächlich machten. Aus 100.000 in Öl-Terminkontrakte investierten Euro wurden bis am Jahresende 161.080 Euro.

Zink

Zink war 2016 der Rohstoff mit dem höchsten Preisanstieg. Im vergangenen Jahr stieg der Preis von Zink, das vielfach in der Industrie eingesetzt wird in Euro gerechnet um 62,84 Prozent.

Aktien Kasachstan

Das zentralasiatische Land ist der zweitgrößte Ölexporteur im postsowjetischen Raum und profitierte damit deutlich vom seit Mitte Februar wieder gestiegenen Ölpreis. Wer 100.000 Euro in den gerade mal neun Werte umfassenden Kase-Index investierte, machte einen Gewinn von 66,27 Prozent.

Aktien Peru

Die Aktie in Peru profitierte von der Wahl des neuen Präsidenten Pablo Kuczynski, der als liberal und wirtschaftsfreundlich gilt. Dazu sind im Leitindex Peru General S&P/BVL viele Minenwerte notiert - und die profitierten vom Anstieg der Minenpreise. Auch die Landeswertung Sol stieg. Das machte bei einer Investition von 100.000 Euro für hiesige Investoren einen Gewinn von 67.210 Euro. Im vergangenen Jahr hatte die Börse allerdings ein Drittel verloren.

Aktien Brasilien

Vor allem das Amtsenthebungsverfahren gegen Staatschefin Dilma Rousseff trieb Brasiliens Aktienkurse und den Real nach oben, weil dadurch die Präsidentin abgelöst wurde, die das Land in die Rezession und den größten Korruptionsskandal aller Zeiten getrieben hatte. Dass inzwischen auch gegen die Regierung und Ihren Präsidenten Michel Temer Korruptionsvorwürfe bestehen, bremste die Hausse nicht - ebenso wenig wie die Tatsache, dass das Land immer noch in der Rezession feststeckt. Unter dem Strich machten Anleger, die Anfang vergangenen Jahres 100.000 Euro in Brasiliens Leitindex investierten einen Gewinn von 76.160 Euro. So viel gab es in keiner anderen Anlageklasse.

Alle Angaben ohne Transaktionskosten. Stand: 30.12.2016

KONTEXT

Die schlechtesten Anlagen 2016

Sparbuch

Seit Jahren lässt sich mit dem Sparbuch nichts mehr verdienen. So war es auch 2016. Wer Anfang des Jahres 100.000 Euro anlegt hat einen Gewinn von gerade mal 50 Euro - entsprechend von 0,05 Prozent gemacht. Immerhin verloren Anleger aber zumindest nominal - also ohne Berücksichtigung der Inflation - auch nichts.

Alle Angaben ohne Transaktionskosten. Stand 30.12.2016

Mexikanischer Peso

Dem mexikanischen Peso - dem zweitgrößten Verlierer der Hauptwährungen zum Euro - machte der Wahlsieg von Donald Trump zum US-Präsidenten zu schaffen. Kein Wunder, die USA sind Mexikos wichtigster Handelspartner, doch Trump will den Handel massiv besteuern und die Grenzen zu Mexiko dichter machen- auch wenn zuletzt vom dem im Wahlkampf propagierten Mauerbau nichts mehr zu hören war. Wer zu Jahresbeginn 100.000 Euro in mexikanischen Peso anlegt, verfügte Ende des Jahres jetzt nur noch über 89.510 Euro.

Britisches Pfund

Das knappe Votum der Briten für einen Austritt aus der Europäischen Union schockte am 24. Juni Europa die ganze westliche Welt. Der britische Aktienmarkt erholte sich - wie auch andere europäische Börsen - von dem Schock zwar recht schnell und legte zweistellig zu. Doch das britische Pfund selbst steht weiter unter massivem Druck. Zum Euro hat es in diesem Jahr gut 13 Prozent verloren und damit so viel wie keine andere Hauptwährung. Aus 100.000 in Pfund investierten Euro wurden so nur noch 86.980 Euro.

Aktien China

Der Entwicklung der chinesischen Wirtschaft verunsichert Anleger weltweit seit anderthalb Jahren. Das spiegelt sich auch der Börse wider. Der Leitindex CSI 300, der die 300 größten Aktien Festlandchinas erfasst, verlor über elf Prozent. Da gleichzeitig der Yuan zum Euro weiter abwertete, bleiben Anlegern die 100.000 Euro in den Index investiert haben, nur 85.450Euro übrig.

Aktien Ägypten

In Ägypten gab die Zentralbank den Wechselkurs im November frei, das ägyptische Pfund stürzte ab. Der ägyptische Leitindex EGX 30 gewann zwar über 70 Prozent - Euro Anleger hatten aber am Jahresende von 100.000 investierten Euro nur noch 79.570 Euro übrig.

Aktien Ghana

Der Aktienindex der ebenfalls sehr kleinen Börse in Ghana, verlor ebenfalls stark. Von 100.000 Euro bleiben nur 77.840 Euro übrig. Die agrarisch strukturierte Wirtschaft des als Musterdemokratie auf dem Kontinent geltenden Landes, schrumpft. Das Land ist stark vom Export von Rohstoffen wie Gold, Öl, Kakao und Edelhölzern abhängig. Dabei steigen zwar im vergangenen Jahr viele Rohstoffpreise, doch der Kakaopreis brach um fast ein Drittel ein.

Aktien Nigeria

Deutsche Anleger, die 2016 an der kleinen nigerianischen Börse 100.000 Euro investierten, hatten Ende des Jahres nur noch 61.390 Euro auf dem Konto. Das lag vor allem daran, dass die Währung Naira im Sommer einbrach, nachdem die Zentralbank die Anbindung der heimischen Währung an den Dollar aufgab.