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Smileys als Bewertung für Restaurants

Ein Smiley an der Eingangstür zum Restaurant gibt Auskunft darüber, wie es die Besitzer mit der Sauberkeit halten. In Dänemark gibt es das schon lange. Wäre das auch ein Modell für Deutschland?

In Dänemark informieren Smileys an den Eingangstüren von Lebensmittelbetrieben über Kontrollergebnisse der Behörden. (Beispielbild: Getty Images)
In Dänemark informieren Smileys an den Eingangstüren von Lebensmittelbetrieben über Kontrollergebnisse der Behörden. (Beispielbild: Getty Images) (Makhbubakhon Ismatova via Getty Images)

Wie Lebensmittelgeschäfte, Imbisse, Restaurants und Kantinen bei der letzten Lebensmittelkontrolle abgeschnitten haben, darüber können sich Menschen in Dänemark ganz einfach an der Eingangstür der entsprechenden Unternehmen informieren.

In dem skandinavischen Land werden nämlich schon seit Oktober 2001 die Kontrollergebnisse der Lebensmittelbehörde an der Ladentür von Betrieben in Form von Smileys angezeigt. Fünf Smileys werden dort vergeben, um die Kunden zu informieren.

Fünf Smileys mit klarer Aussage

Ein lachendes Gesicht bedeutet, dass es keine Beanstandungen gab und ein lächelndes, dass manche Regeln noch besser beachtet werden sollten. Hängt ein nicht lächelnder Smiley an der Tür, bedeutet dies, dass ein Verbot oder eine Verfügung ausgesprochen wurde. Sollte gar ein Gesicht mit herunterhängenden Mundwinkeln am Eingang kleben, gab es eine Strafverfügung, Meldung an die Polizei oder einen Entzug der Geschäftszulassung für das Unternehmen.

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Schließlich gibt es auch noch einen lachenden Smiley mit der Aufschrift "Elite", der dann vergeben wird, wenn ein Unternehmen vier Mal hintereinander mit Bestnote abgeschnitten hat. Bei solchen Betrieben kommen Kontrolleure dann seltener vorbei.

In Dänemark kennt jeder das System

Laut Umfragen liegt die Bekanntheit des Smiley-Systems in Dänemark bei 100 Prozent, 97 Prozent halten es für "eine gute oder sehr gute Idee", wie foodwatch berichtet. Nach anfänglichen Widerständen seien nun auch 88 Prozent der Betriebe mit dem Bewertungssystem einverstanden, der überwiegende Teil fühle sich auch fair bewertet. "Der Erfolg des Systems lässt sich auch statistisch messen: Erhielten 2002 noch 70 Prozent der Betriebe das fröhlichste Smiley, waren es 2008 bereits 83 Prozent und 2015 sogar 85 Prozent. Der Anteil der Betriebe mit dem besten Smiley hat sich damit um 21 Prozent erhöht, die Quote der Betriebe mit Beanstandungen halbiert", so foodwatch.

Klage von foodwatch erfolgreich

Erst kürzlich hatte der gemeinnützige Verein gegen die Behörden in Schleswig-Holstein geklagt, weil sie Ergebnisse von Lebensmittelkontrollen nicht herausgeben wollten. Mitte Juli hat das Verwaltungsgericht Schleswig den Verbraucherschützern Recht gegeben und in einem Musterfall entschieden, dass die zuständigen Landkreis-Ämter in Schleswig-Holstein über die Online-Plattform "Topf Secret" angefragte Lebensmittelkontrollberichte an die Antragsteller übersenden müssen.

Auf Ihrer Facebook-Seite macht die Verbraucherzentrale Hamburg auf das Urteil des Verwaltungsgerichts Schleswig und dänische Bewertungssystem aufmerksam:

"Die Geheimniskrämerei der Behörden hat ein für alle Mal ein Ende: Bürger:innen können die Ergebnisse von Lebensmittelkontrollen in Restaurants, Bäckereien oder Supermärkten ganz Deutschlands über die Online-Plattform 'Topf Secret' erhalten und dort veröffentlichen", erklärte Rauna Bindewald von foodwatch.

Verbraucher wünschen sich das Bewertungssystem auch für Deutschland

Die Verbraucherorganisation fordert nun gemeinsam mit dem Portal für Informationsfreiheit FragdenStaat für Deutschland ein Transparenz-System nach dänischem Vorbild. "Jetzt müssen Bund und Länder einen Schritt weiter gehen: Die Ergebnisse von Lebensmittelkontrollen sollten nicht mehr nur auf Anfrage zugänglich sein – der Staat sollte sie pro-aktiv veröffentlichen", sagte Arne Semsrott von der Transparenz-Initiative FragdenStaat.

Das sehen die Facebook-Nutzer und Follower der Verbraucherzentrale genauso. Der aktuelle Beitrag hat schon zahlreiche Likes erhalten. "Ganz ganz ganz dringend sollte so etwas eingeführt werden! ", "Sowas ist schon lange überfällig. " und "Die Dänen gehen mal wieder mit gutem Beispiel voran. Das wünsche ich mir auch in Deutschland", heißt es in den Kommentaren.

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