Shitstorm für die Bahn: #heimkommen-Spin-off geht nach hinten los
Endlich zeigt die Bahn mal Charme - und dann geht das doch nach hinten los. Edeka hat mit seinem Weihnachtswerbeclip #heimkommen für viel Aufmerksamkeit bekommen. Da dachte sich die Bahn wohl: Davon können wir auch profitieren, spinnt die Edeka-Geschichte fort und erntet dafür einen Shitstorm.
Die Anzeige selbst wirbt mit dem älteren Herrn aus der Edeka-Werbung, der jahrelang auf seine Familie wartet, diese aber nie zum Weihnachtsessen bei ihm erscheint. Schließlich greift der ältere Herr zu einem makabren Trick. Dieser Herr sitzt also in der Bahn-Werbung in einem Zugbistro, nimmt eine Mahlzeit zu sich. Dazu der Text der Bahn: „Lieber Opa, warte nicht bis sie zu dir kommen“ - eine Steilvorlage für die User.
Das Bittere: Den Spott bekommt die Bahn nicht für die Idee selbst, sondern als Quittung für jahrelanges Missmanagement, Servicechaos, Unfreundlichkeit des Personals und chronische Verspätungen. Die Reaktionen der User bei Twitter für das auf-den-Zug-aufspringen selbst, damit könnte die Bahn leben. Denn so ist sie zumindest im Gespräch. Bad news are good news, könnte man meinen. Doch die Reaktionen sind so bissig, so negativ, dass man davon sprechen muss, dass die ganze Aktion für die Bahn nach hinten losgegangen ist.
Schnell gehen die Kommentare weg von der Werbeidee der Bahn hin zum Image des Unternehmens. So meint ein User: „Wohl dem Opa, der sich ein Essen im Bordrestaurant leisten kann“. Ein anderer schreibt über den älteren Herrn: „wenn an Weihnachten Schnee liegt, steht er allein und verlassen am Bahnhof weil kein Zug kommt“. In die gleiche Kerbe schlägt dieser Twitter-User: „Fahren Sie noch heute los, um pünktlich zum Weihnachtsfest anzukommen! Ihre DB“.
Das Fazit: Charmante Ideen allein schaffen es nicht, das vollends ruinierte Image der Bahn zu verbessern. Dafür muss der Logistikkonzern seine Preispolitik überdenken, an der Pünktlichkeit arbeiten und den Service verbessern. So klingt das zumindest bei den Kommentaren durch.
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