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Seltene Nebenwirkung: Einige Ozempic-Patienten entwickeln eine Form plötzlicher Erblindung, sagen Ärzte

Bei Patienten mit NAION fließt nicht genügend Blut zu ihrem Sehnerv.  - Copyright: Anastassiya Bezhekeneva/Getty Images
Bei Patienten mit NAION fließt nicht genügend Blut zu ihrem Sehnerv. - Copyright: Anastassiya Bezhekeneva/Getty Images

Augenärzte in Boston haben bei Patienten, die das Antidiabetikum Semaglutid (auch bekannt unter dem Namen Ozempic) einnehmen, einen kleinen, aber besorgniserregenden Anstieg der Fälle einer seltenen Art von plötzlicher Erblindung festgestellt.

Sie werfen die Frage auf, ob die Einnahme von Ozempic oder Wegovy zu mehr Fällen von nicht-arterieller anteriorer ischämischer Optikusneuropathie (NAION) führen könnte. Dabei handelt es sich um eine seltene Erkrankung, bei der das Blut nicht mehr zum Sehnerv fließt und die Verbindung zwischen Auge und Gehirn gestört ist. Das Problem tritt in der Regel plötzlich und ohne Schmerzen auf und führt dazu, dass die Betroffenen morgens aufwachen und mit einem Auge nicht mehr sehen können.

Die am Mittwoch veröffentlichte Untersuchung der Fachzeitschrift JAMA Ophthalmology zeigte, dass Menschen, die Semaglutid einnehmen, ein etwas höheres Risiko haben, an NAION zu erkranken als andere Patienten mit Diabetes oder Fettleibigkeit.

Die Fälle sind zwar selten, aber sie kommen vor

Die Zahl der Patienten, die unter Semaglutid an NAION erkrankten, war immer noch winzig: Von den mehr als 16.000 Augenpatienten in Massachusetts, die in diese sechsjährige retrospektive Untersuchung einbezogen wurden, entwickelten nur 37 Ozempic-Patienten NAION. Das waren aber immer noch mehr als viermal so viele Fälle von Augenprobleme wie bei anderen, ähnlichen Patienten, die das Medikament im gleichen Zeitraum nicht erhielten. Nur neun Personen mit Diabetes oder Fettleibigkeit, die nicht mit Semaglutid behandelt wurden, entwickelten NAION, so die Forscher.

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"Dies ist eine Information, die wir vorher nicht hatten und die in die Gespräche zwischen Patienten und ihren Ärzten einbezogen werden sollte, insbesondere wenn Patienten andere bekannte Probleme mit dem Sehnerv haben, wie zum Beispiel ein Glaukom, oder wenn bereits ein signifikanter Sehverlust aus anderen Gründen besteht", sagte der Hauptautor der Studie, Joseph Rizzo. Er ist Professor für Augenheilkunde an der Harvard Medical School und hat sich auf die neurologischen Ursachen für Sehveränderungen spezialisiert.

"Der Einsatz dieser Medikamente hat in den Industrieländern explosionsartig zugenommen, und sie haben in vielerlei Hinsicht erhebliche Vorteile gebracht, aber bei künftigen Gesprächen zwischen einem Patienten und seinem Arzt sollte NAION als potenzielles Risiko berücksichtigt werden."

Gegenrede von Novo Nordisk: Zu wenig Fälle

In einer Erklärung, die Business Insider zugesendet wurde, erklärte der Semaglutid-Hersteller Novo Nordisk: "Die Sicherheit der Patienten hat für Novo Nordisk höchste Priorität, und wir nehmen alle Berichte über unerwünschte Ereignisse im Zusammenhang mit der Anwendung unserer Medikamente sehr ernst."

Der Arzneimittelhersteller äußerte jedoch auch Bedenken über die Art und Weise, wie diese Studie durchgeführt worden ist. Novo Nordisk ist der Meinung, dass es zu wenige Fälle in der Studie gab, um aussagekräftige Schlussfolgerungen zu ziehen, und dass diese Art von rückblickenden Studien niemals Fragen über einen kausalen Zusammenhang zwischen Semaglutid und NAION beantworten könnte.

"NAION ist keine unerwünschte Arzneimittelwirkung für die vermarkteten Formulierungen von Semaglutid", sagte das Unternehmen.

Patienten mit Diabetes und Bluthochdruck hatten schon immer ein erhöhtes Risiko, Sehstörungen zu entwickeln. Ein chronisch hoher Blutzuckerspiegel kann zum Beispiel die Augenlinsen verzerren und so zu verschwommenem Sehen beitragen. (Novo Nordisk arbeitet auch an einer anderen, separaten Studie, in der untersucht wird, ob Semaglutid bei der Behandlung der diabetischen Retinopathie nützlich sein kann.) NAION ist in der Regel dauerhaft, und es gibt keine Behandlung dafür.

Lest den Originalartikel auf Business Insider.