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Scheuer und Musk wollen Gutscheine für Satelliten-Internet verteilen: Erste Tester verraten, wie gut Starlink in Deutschland funktioniert

Tesla-Chef Elon Musk und Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) in Grünheide.
Tesla-Chef Elon Musk und Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) in Grünheide.

Für viele klingt das Projekt Satelliteninternet von Elon Musk nach der langersehnten Rettung. Das Unternehmen Starlink will mithilfe von Satelliten Menschen an jedem Ort der Welt den Zugang zu schnellem Internet ermöglichen, besonders ländliche Regionen sollen profitieren. Wie das „Handelsblatt“ berichtet, plant die Regierung nun einen Schulterschluss mit Starlink.

Digitalminister Scheuer traf sich bereits Mitte Mai mit Elon Musk auf der Baustelle in Grünheide. Scheuers Plan: 200.000 Haushalten im ländlichen Raum soll „schnell und unbürokratisch“ geholfen werden – mit Gutscheinen von rund 500 Euro, um sich Satellitenschüsseln für das schnelle Internet kaufen zu können. „Bezuschusst werden sollen die Ausgaben für die Anschaffung der technischen Ausrüstung und Installation“, so das Ministerium gegenüber dem „Handelsblatt“. Die monatlichen Kosten würden jedoch nicht gefördert. Bereits seit März testet Starlink seinen Dienst auch in Deutschland.

Kosten: 99 Euro pro Monat und 499 Euro Anschaffungsgebühr

Aktuell befindet sich Starlink noch in der Beta-Phase. Für eine kurze Zeitspanne konnte sich jeder über die Website als Beta-Tester registrieren und bekam dann alles für den Start des Satelliten-Internets zugeschickt. Einen Preisnachlass gab es aber für die Tester nicht: Aktuell kostet das Satelliteninternet von Starlink 99 Euro pro Monat. Dazu kommen noch die Anschaffungskosten von 499 Euro. Das Set, das aus Amerika zu einem nach Hause geschickt wird, enthält Satellitenschüssel, Wlan-Router und Kabel.

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In Internetforen kursiert das Gerücht, dass das Equipment eigentlich noch weitaus teurer wäre, aber Elon Musk den Preis so niedrig setzt, um sich am Markt zu etablieren. Ob es sich dabei um Gerücht handelt, das von Tesla-Fans gestreut wurde oder tatsächlich der Wahrheit entspricht, konnte Business Insider nicht feststellen.

Derzeit ist die Beta-Phase wieder geschlossen. Versucht man auf der Seite von Starlink einen Vertrag zu ergattern, wird man auf Ende 2021 vertröstet. Alexander Frank, Benjamin Hermann und Daniel Gebauer hatten mehr Glück: Sie schafften es, sich für die Beta-Phase zu registrieren und testen seit rund einem Monat das Elon-Musk-Internet. Business Insider hat mit allen dreien über ihre Erfahrungen gesprochen.

Der Aufbau ist "idiotensicher"

Der Tesla-Fahrer und Elon-Musk-Fan Alexander Frank aus Hamburg war überrascht, wie einfach die Bestellung ablief. "Man musste einfach online ein Formular ausfüllen und nach ein paar Wochen kam das Paket auch schon an."

Auch der Aufbau sei "idiotensicher" sagt Benjamin Hermann, Informatiker aus Stuttgart, im Gespräch mit Business Insider. Die Satellitenschüssel, die für den Empfang benötigt werde, käme verkabelt geliefert und man müsse nur noch einen Stecker in die Steckdose stecken. "Danach richtet sich die Schüssel selbstständig aus und man kann sich mit dem mitgelieferten Router mit wenigen Klicks verbinden", erklärt Hermann.

https://www.youtube.com/watch?v=TllvO-OHLDs&t=900s

Die Qualität der Verbindung

Mit der Qualität der Internetverbindung zeigen sich alle Interviewpartner sehr zufrieden. Daniel Gebauer arbeitet selbst in der IT-Branche und lebt im Süden von Dortmund. In seiner Straße fiel der Ausbau des Breitband Internet aber aus und so kämpft er schon seit Jahren mit einer schlechten Internetverbindung. Als er von Starlink las, sah er im Satelliteninternet die Lösung seines Problems.

Und tatsächlich: Gebauers Internet ist wesentlich schneller geworden im Vergleich mit den vorherigen Anbietern, sagt er zu Business Insider. Als Informatiker hat er sich ein Programm gebaut, mit dem er die Verbindung seit Beginn der Nutzung misst. Seine Internetverbindung schwanke zwar immer zwischen 5-250 Mbit pro Sekunde im Download, aber seine Arbeit und täglichen Online-Konferenzen im Homeoffice funktionieren seitdem ohne Schwierigkeiten, so Gebauer. Lediglich vereinzelt entstehen auch komplette Ausfälle, wo das Internet gar nicht funktioniert.

Auch die anderen beiden Tester bemerken, dass das Internet gelegentlich ausfällt. In der Regel würden diese Ausfälle aber nachts stattfinden. Starlink verweist auch darauf, dass während der Beta-Phase noch Ausfälle auftreten können. Das liege an immer neuen Updates, die installiert werden müssten.

Benjamin Hermann hat die Starlink-Satellitenschüssel in seinem Garten in Stuttgart aufgebaut.
Benjamin Hermann hat die Starlink-Satellitenschüssel in seinem Garten in Stuttgart aufgebaut.

Probleme mit dem Streamen von Serien und Filmen

Eine weitere Baustelle, die von allen Testern angesprochen wurde: Probleme beim Streamen auf Netflix & Co. Vor einigen Tagen erschien bei allen eine Fehlermeldung, wenn sie Streamingplattformen nutzen wollten. Der Satellit schien die Verbindung nicht zur Bodenstation in Frankfurt hergestellt zu haben, sondern nach London. Kunden, die ein deutsches Streamingkonto haben, können dieses aber nur in Deutschland nutzen. Für die Beta-Tester musste die Lieblings-Serie so für einige Tage warten.

Auch für Urlauber könnte das Satelliteninternet ungeahnte Möglichkeiten mit sich bringen. Denn die Satellitenschüssel benötigt nur eine Steckdose und könnte problemlos im Campingwagen oder auf dem Segelboot mitgenommen werden. Während des Transports scheint die Verbindung derweil aber noch nicht zu funktionieren. Ob das Satelliteninternet auch an beliebigen Orten verwendet werden kann oder nur in der im Vertrag angekündigten Region bleibt abzuwarten. Eventuell wird Starlink noch extra Verträge für Reisende anbieten.

Das Satelliteninternet von Starlink scheint überraschenderweise schon erstaunlich gut zu funktionieren. Bis auf kurze Ausfälle und kleinere Probleme in der Beta-Phase scheint die Internetverbindung gut zu sein und das Unternehmen arbeitet weiter daran, diese zu stabilisieren. Ein Manko ist der Preis. Mit den hohen Anschaffungskosten und der hohen monatlichen Kosten ist das Satelliteninternet zumindest ohne die Förderung kein Schnäppchen. Für Menschen, die seit Jahren Problemen mit einer guten Verbindung bei den konventionellen Anbietern haben, könnte Starlink allerdings eine mögliche Lösung darstellen.