ROUNDUP/AMD: Hoffnung auf KI-Chips - Umsatzprognose enttäuscht kurzfristig

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SANTA CLARA (dpa-AFX) -Der Chipkonzern AMD US0079031078 setzt große Hoffnung auf einen neu entwickelten Chip für auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierende Produkte. Mit dem Prozessor will das US-Unternehmen im kommenden Jahr bereits zwei Milliarden US-Dollar (knapp 1,9 Mrd Euro) umsetzen, wie Vorstandschefin Lisa Su am Dienstag (Ortszeit) in einer Telefonkonferenz zu den zuvor veröffentlichten Quartalszahlen erläuterte. Die Auslieferung soll in den kommenden Wochen beginnen. AMD hat eigenen Angaben zufolge bereits erhebliche Vorbestellungen erhalten, insbesondere von Kunden aus dem Bereich Cloudcomputing.

Im laufenden Quartal soll der neue KI-Chip bereits 400 Millionen Dollar Umsatz einbringen. AMD zufolge wird der Prozessor das Produkt in der Geschichte des Unternehmens sein, das am schnellsten die Umsatzschwelle von einer Milliarde Dollar knackt. Der Markt sei "gewaltig", so Vorstandschefin Su. Sie schätzt, dass der Markt für KI bis 2027 auf mehr als 150 Milliarden Dollar wachsen könnte.

AMD schürte damit die Hoffnung, dass die Nachfrage für den KI-Chip den deutlichen Rückgang der Aufträge für Halbleiter aus dem Videospiele-Segment ausgleichen könnte. AMD hatte zuvor eine für den Finanzmarkt eher maue Umsatzprognose für das vierte Quartal abgegeben. So geht der Intel-Konkurrent von Erlösen von 5,8 Milliarden bis 6,4 Milliarden Dollar aus. Neben der rückläufigen Gaming-Nachfrage entwickeln sich auch Chips für die Industrie, die Automobilbranche sowie Netzwerksysteme weiterhin schwächer.

Analysten waren zuvor im Schnitt von Umsätzen von 6,4 Milliarden Dollar ausgegangen. Der Kurs der AMD-Aktie war deswegen in den USA nachbörslich zunächst um bis zu 5,1 Prozent gefallen. Das Papier konnte die Verluste nach den Aussagen zu dem neuen KI-Chip jedoch wieder weitestgehend aufholen.

Im dritten Quartal steigerte AMD die Erlöse im Jahresvergleich um gut vier Prozent auf 5,8 Milliarden Dollar. Der Gewinn sprang von 66 Millionen vor einem Jahr auf 299 Millionen Dollar hoch. Dabei profitierte AMD auch von einer Erholung im traditionellen Geschäft mit Technik für PCs. Dieses hatte in der Vergangenheit unter hohen Überkapazitäten in der Branche gelitten.