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Revolution bei Stada

Aufsichtsratschef abgewählt - Revolution bei Stada

Eine herbe Niederlage. Aufsichtsratschef Martin Abend wurde auf der Hauptversammlung des Arzneimitter-Herstellers Stada mit knapp 56 Prozent der Stimmen abgewählt. Der Rechtsanwalt aus Dresden hatte seit 2009 an der Spitze des Kontrollgremiums gestanden. Der Aktionärsaktivist AOC (Active Ownership Capital) hat damit sein wichtigstes Ziel erreicht. Nun steht der von AOC nominierte ehemalige Novartis-Manager Eric Cornut zur Wahl als neuer Chef des Aufsichtsrats. Die Abwahl von AR-Mitglied Ferdinand Oetker scheiterte dagegen, der Antrag erhielt nur 21 Prozent Zustimmung. Oetker bleibt damit weiter im AR.

Nachdem über die ersten Tagesordnungspunkte abgestimmt wurde, zeichnete sich schnell ein Teilerfolg der Stada-Führung ab. Zwei Gegenkandidaten des opponierenden AOC für die Wahl zum Aufsichtsrat des Pharma-Unternehmens wurden von der HV mehrheitlich abgelehnt. Der frühere Hexal-Manager Hans-Joachim Krauth erhielt nur knapp 22 Prozent der abgegebenen Stimmen, der frühere Novartis-Manager Hans-Helmut Fabry gut 27 Prozent der Stimmen. Sie sollten nach Vorschlag von AOC anstelle der von der Verwaltung vorgeschlagenen Birgit Kudlek und Gunnar Riemann in den AR gewählt werden. Doch auch Kudlek und Riemann erhielten dann überraschend nur 48 und 45 Prozent der Stimmen. Damit kam es zu einer direkten Kampfabstimmung zwischen diesen Kandidaten, die Kudlek und Riemann letztlich gewinnen konnten. Das Ziel der AOC alle Aufsichtsrats-mitglieder abzuwählen wurde damit klar verfehlt.
Die HV hatte sich zuvor am späten Abend immer mehr zu einem komplizierten Abstimmungsmarathon. Eine erste Abstimmungsrunde hatte bereits wegen eines Formfehlers wiederholt werden müssen.

Mit klarer Mehrheit wurden nur Tina Müller und Rolf Hoffmann neu in den Stada Aufsichtsrat gewählt. Sie waren vom Unternehmen vorgeschlagen, wurden aber auch von AOC unterstützt. Beide erhielten jeweils eine klare Mehrheit von rund 99 Prozent der Stimmen. Durchgefallen ist die Stada-Führung allerdings auch mit ihrem neuen Konzept für die Vorstandsvergütung. Es erhielt nur 27 Prozent Zustimmung in der HV und ist damit abgelehnt.

Bei der Abstimmung über die Entlastung von Vorstand und Hauptversammlung erhielt der von etlichen Rednern stark kritisierte und schließlich abgewählte AR-Vorsitzende Martin Abend mit 73 Prozent eine deutliche Mehrheit, ebenso wie der frühere Vorstandsvorsitzende Hartmut Retzlaff, für dessen Entlastung Aktionäre mit rund 83 % der vertretenen Stimmen votierten. Sie erhielten damit zwar einen gewissen Denkzettel, hatten aber immer noch eine klare Mehrheit der Aktionäre auf ihrer Seite. Die übrigen Mitglieder des AR wurden mit jeweils mehr als 80 Prozent entlastet, die beiden Vorstände Kraft und Wiedenfels mit 96 Prozent und 95 Prozent.