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Posten weg nach Belästigungsvorwürfen: Jetzt spricht der General

 - Copyright: picture alliance / Winfried Rothermel | Winfried Rothermel
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Erst vor zwei Wochen hatte Nils Hilmer, Staatssekretär im Verteidigungsministerium und Vertrauter von Minister Boris Pistorius (SPD), die sogenannte Taskforce Personal ins Leben gerufen. Doch für ihren Chef, Brigadegeneral Frank Reiland aus dem Bundeswehr-Personalamt in Köln, war am Donnerstagmorgen schon wieder Schluss. Business Insider hatte recherchiert, dass dahinter keinesfalls "persönliche Gründe" steckten, wie öffentlich kommuniziert, sondern Vorwürfe sexueller Belästigung.

Nun äußerte sich Reiland erstmals selbst. In einer Pressemitteilung erklärt der General, er habe Staatssekretär Hilmer selbst vorgeschlagen, ihn vom Chefposten der Taskforce "Personal" zu entbinden. Angeblich, nachdem er von einer geplanten Berichterstattung über die Vorwürfe gegen ihn erfahren hatte. Er sei "von niemandem gedrängt worden", diese Entscheidung zu fällen.

Bitte, "verbales Fehlverhalten zutreffend einzuordnen"

Auch zu den Vorwürfen sexueller Belästigung äußerte sich Reiland. Er bedauere sehr, dass er sich gegenüber einer Praktikantin "unangemessen äußerte", habe sich jedoch umgehend danach entschuldigt. Auch die zweite Äußerung ein Jahr später "hätte nicht fallen dürfen".

Zur Erinnerung: Der Fall hat nach Business Insider-Informationen Eingang in den Jahresbericht der Wehrbeauftragten Eva Högl (SPD) 2022 zu Missständen in der Bundeswehr gefunden. Demnach soll "ein General" in Anwesenheit der Praktikantin zu ihrem Vater sinngemäß gesagt: "Wenn ich Ihre Tochter sehe, komme ich auf schmutzige Gedanken." Beim zweiten Zusammentreffen habe er gesagt, ihm sei seine Aufgabe dieses Mal leichter gefallen, weil er nicht durch eine "leicht bekleidete Dame abgelenkt" worden sei.

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Reiland weist in seiner Stellungnahme darauf hin, dass beide Äußerungen in einem Disziplinarverfahren im November 2021 aufgearbeitet und "mit den rechtlich zur Verfügung stehenden Mitteln" geahndet worden seien. Und schließt damit, dass er sein "zwei bis drei Jahre zurückliegendes Fehlverhalten" sehr bereue und daher darum bitte, sein "damaliges verbales Fehlverhalten zutreffend einzuordnen".

Reiland nach Ansicht von Wehrbeauftragter glimpflich davongekommen.

Eva Högl monierte hingegen in ihrem Bericht, Reiland habe eine relativ niedrige Disziplinarbuße, also Geldstrafe erhalten. Der Vorfall sei weder auf dem vorgeschriebenen Wege gemeldet, noch "zuständigkeitshalber an das Verteidigungsministerium abgegeben" worden. Nach Ansicht von Högl sei Reiland mit der Geldstrafe also glimpflich davongekommen.

Trotz der Vorfälle bekam Reiland den Posten an der Spitze der wichtigen Taskforce "Personal". Staatssekretär Hilmer, der als enger Vertrauter von Verteidigungsminister Boris Pistorius gilt, hatte Reiland berufen – und soll Business Insider-Informationen zufolge von den Einträgen in der Personalakte gewusst haben. Er sei aber der Überzeugung gewesen, der General habe eine zweite Chance verdient.

sb