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Peinlicher Fehler: US-Supermarkt fordert zum Superspreader-Event auf

In Corona-Zeiten liegen die Nerven bei vielen etwas blank. Da kann selbst eine eigentlich harmlose Formulierung in einem Supermarkt-Magazin schnell die Gemüter erhitzen.

Ein ungefährlicher "Thanksgiving-Spread" und bei vier Personen auch noch vertretbar, solange sie nur aus zwei Haushalten stammen. (Symbolbild: Getty)
Ein ungefährlicher "Thanksgiving-Spread" und bei vier Personen auch noch vertretbar, solange sie nur aus zwei Haushalten stammen. (Symbolbild: Getty)

Die Supermarkt-Kette “Giant Food” unterhält Geschäfte im Nordosten der USA. Jüngst erschien die aktuelle Ausgabe des In-Store-Magazins. Ein Satz auf der Titelseite stieß vielen Kunden sauer auf. Dabei heißt das geschäftseigene Magazin auch noch “Savory”, übersetzt “schmackhaft”. Doch dieser Werbespruch war eher geschmacklos. Er bezog sich auf die anstehenden Thanksgiving-Feierlichkeiten: “Laden Sie Gäste ein? Planen Sie einen Super-Spread.”

Natürlich bezog sich der Titel auf die Bedeutung des Wortes “Super-Spread” als ein reichliche Tafel voller leckerer Thanksgiving-Gerichte und nicht auf die Verbreitung des Coronavirus an möglichst viele Menschen. Doch angesichts der heiklen virologischen Lage in den USA und den heftigen öffentlichen Diskussionen um Hygieneregeln und Kontaktbeschränkungen, ist besonders das Thema familiärer Zusammenkünfte ein empfindliches.

Als Kunden das Magazin entdeckten, kochte die Aufregung hoch. Auf den Sozialen Medien verbreiteten sie die unglückliche Formulierung als Beispiel dafür, wie unbedarft viele US-Amerikaner mit dem Coronavirus umgehen. Auch mehrere nationale Medien griffen den Magazin-Titel auf.

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Die Supermarktkette erkannte den Fehler zu spät und entschuldigte sich am Montag per Twitter für den Faux-Pas: “Wir haben das in der Aufregung vor der Feiertagen übersehen.” Dies sei nicht die Nachricht, die man vermitteln wollte.

Das Unternehmen aus Maryland reichte sogar noch eine offizielle Entschuldigung nach. In einer Email an das online-Magazin HuffPost erklärten die Verantwortlichen bei “Giant Foods”: “Rückblickend war die Wortwahl nicht gut.” Man habe nicht absichtlich unsensibel gehandelt und fordere alle Menschen dazu auf, sich an die geltenden Hygieneregeln zu halten. “2020 war außergewöhnlich herausfordernd,” hieß es in der Email weiter. Aus vielen Gründen würden deshalb die Feiertage in diesem Jahr sehr anders aussehen, als gewohnt. “Dennoch hoffen wir, dass Essen eine Quelle der Freude und des Komforts sein kann, was wir mit dieser Anzeige ausdrücken wollten.”

USA: Mehr als eine Viertelmillion Coronatote

Auch im Präsidentschaftswahlkampf war das Thema Corona immens wichtig. Der amtierende Präsident Donald Trump sorgte immer wieder mit sogenannten “Superspreader-Events” für rapide ansteigende Zahlen bei Wahlkampfveranstaltungen oder Einladungen im Weißen Haus. Als einen Superspreader bezeichnet man in der Pandemie eine einzelne Person, die besonders ansteckend und aktiv ist und so leicht mehr als zehn Menschen infizieren kann. Dies geschieht besonders häufig auf privaten Veranstaltungen wie Hochzeiten, Beerdigungen oder Familienfeiern.

VIDEO: Mehr als 250.000 Corona-Tote in den USA