Werbung
Deutsche Märkte öffnen in 5 Stunden 24 Minuten
  • Nikkei 225

    37.697,62
    +69,14 (+0,18%)
     
  • Dow Jones 30

    38.085,80
    -375,12 (-0,98%)
     
  • Bitcoin EUR

    59.878,98
    -293,21 (-0,49%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.383,90
    +1,32 (+0,10%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.611,76
    -100,99 (-0,64%)
     
  • S&P 500

    5.048,42
    -23,21 (-0,46%)
     

Paris: Großbritanniens Impfstrategie birgt viele Risiken

PARIS (dpa-AFX) - Großbritannien geht mit seiner Strategie für Corona-Impfungen nach Ansicht Frankreichs "sehr viele Risiken" ein. "Wir haben entschieden, mehr Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen", sagte Europa-Staatssekretär Clément Beaune am Mittwoch im Sender LCI. In Kreisen des Élyséepalastes wurde Londons Impfstrategie zudem mit dem britischen EU-Austritt in Verbindung gebracht. Die Pariser Mitte-Regierung steht unter Druck, denn es gibt Kritik an der Verzögerung von Impfungen im Land.

Der Impfstoff des britisch-schwedischen Konzerns Astrazeneca <GB0009895292> werde in Großbritannien auch für Menschen eingesetzt, die über 65 Jahre alt seien, sagte Beaune. In Frankreich hatte die oberste Gesundheitsbehörde hingegen empfohlen, den Astrazeneca-Impfstoff vorzugsweise bei Erwachsenen unter 65 Jahren einzusetzen. Auch andere EU-Länder seien auf dieser Linie, so Beaune.

Aus Kreisen des Pariser Präsidialamts hieß es, der britische Premier Boris Johnson wolle mit raschen Impfungen ein Argument schaffen, um den Brexit zu rechtfertigen. Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron machte das Reizthema Impfungen inzwischen zur Chefsache. Er hatte am Dienstag angekündigt, dass jeder Franzose, der dies wolle, bis Ende des Sommers einen Impfstoff vorgeschlagen bekomme.

Regierungssprecher Gabriel Attal sagte nach einer Kabinettssitzung in Paris, im Kampf gegen die Pandemie seien weiter alle Maßnahmen auf dem Tisch, ein erneuter Lockdown sei das letzte Mittel. Bisher hat die Regierung von einem neuerlichen Lockdown abgesehen. Frankreich mit seinen rund 67 Millionen Menschen ist stark von der Covid-19-Pandemie betroffen, es starben nach Behördenangaben bereits über 77 000 Menschen.