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Outdoor-Unternehmer Heiner Oberrauch plant einen großen Abschied

Der Salewa-Gründer errichtet einen spektakulären Neubau in den Alpen. Noch vor der Einweihung will er sich aus dem Geschäft zurückziehen.

Es wird ein Hingucker, da ist sich Heiner Oberrauch sicher. Für 20 Millionen Euro errichtet der Outdoor-Unternehmer jetzt im oberbayerischen Kiefersfelden, direkt an der Autobahn in Richtung Brenner, einen spektakulären Neubau. Zwei 30 Meter hohe, schneeweiße Keile sollen künftig 100 Mitarbeiter seiner bayerischen Skitourenmarke Dynafit beherbergen.

Es ist kein Zufall, dass sich der Südtiroler für sein zweites Hauptquartier gerade den Grenzort Kiefersfelden im Inntal ausgesucht hat. „Es ist das Tor zu den Bergen“, erklärt der Spross eines uralten Südtiroler Geschlechts.

Jenseits des Alpenhauptkamms hat der Multiunternehmer Anfang des Jahrzehnts bereits für 40 Millionen Euro einen aufsehenerregenden Komplex errichtet. Unmittelbar angrenzend an die Brennerautobahn in Bozen thront mächtig seine Zentrale hinter einer gräulich-schwarzen Fassade. Ein Gebäude wie ein Raumschiff, das zwischen den Apfelplantagen geradezu heraussticht.

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Der Neubau im südlichen Bayern soll nun das Gegenstück dazu werden. Er könnte auch das Abschiedsgeschenk des umtriebigen 61-Jährigen an seine Mitarbeiter sein. Denn in ein, zwei Jahren werde er sich aus dem Tagesgeschäft zurückziehen, beteuert Oberrauch. Der Umzug des Dynafit-Teams, das bislang in einem Vorort von München sitzt, ist hingegen erst für 2022 geplant.

Oberrauch ist seit fast 30 Jahren Eigentümer des traditionsreichen, in München gegründeten Outdoor-Labels Salewa, ihm gehören Dynafit und drei weitere, kleinere Sportfirmen, er betreibt Museen, eine Textil- und Schuhfabrik, Mode- und Sportläden, besitzt eine Burg oberhalb der Südtiroler Landeshauptstadt Bozen und hat seine eigenen Weinkellereien und eine Käserei. Im Kerngeschäft Sport erzielte seine Oberalp-Gruppe zuletzt 220 Millionen Euro Umsatz.

In Kiefersfelden sind sie begeistert über den umtriebigen Investor aus dem Süden. In den vergangenen 20 Jahren habe der kleine Ort 1.000 Arbeitsplätze verloren, klagt Bürgermeister Hajo Gruber. „Wir hoffen, mit dieser Ansiedlung aus der Spirale nach unten herauszukommen.“

Oberrauch ist ein Unternehmer mit Ecken und Kanten: Was immer er tut, stets hat es entweder mit den Bergen oder mit seiner geliebten Heimat zu tun. Im Idealfall kombiniert der umtriebige Vater von drei Kindern beides: Dann schreibt er etwa ein Buch über die besten Rodelreviere der Region. Zur Einweihung seines neuen Hauptquartiers in Bozen Anfang des Jahrzehnts seilte sich Oberrauch spektakulär vom Dach ab.

Ob sich Tochter Ruth daran orientieren wird, wenn der Bau in Kiefersfelden einmal fertig ist? Gerade erst hat Vater Heiner einen neuen CEO von außen geholt. Doch die 34-Jährige sitzt schon im obersten Führungsgremium des Familienunternehmens – und könnte in ein paar Jahren ganz an die Spitze rücken.