Oldenburgische Landesbank ist für ein IPO ‘gut vorbereitet’
(Bloomberg) -- Die Oldenburgische Landesbank (OLB) hat am Mittwoch ihre Bereitschaft für einen möglichen Börsengang bestätigt und zum Halbjahr erstmals einen Gewinn oberhalb der Marke von 100 Millionen Euro ausgewiesen.
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Das Unternehmen “sieht sich für einen möglichen Börsengang gut vorbereitet”, erklärte die OLB bei der Vorlage von Bilanzzahlen. Sie verwies darauf, dass die Entscheidung, ob und wann ein IPO stattfinde, bei den Eigentümern liege.
Der Gewinn nach Steuern belief sich im ersten Halbjahr auf 104,8 Millionen Euro, verglichen mit 99,7 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Für das Gesamtjahr zeichnet sich nach Angaben der Bank ein neues Rekordergebnis ab.
Die bereinigte Kosten-Ertrags-Quote, also ohne Beratungskosten aus der Übernahme der Degussa Bank, verbesserte sich um 3,4 Prozentpunkte auf 38,6%. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft betrug in den ersten sechs Monaten 15 Millionen Euro, verglichen mit 3,6 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
Haupteigentümer der OLB sind Apollo Global Management, der US-Pensionsfonds Teacher Retirement System of Texas sowie die Investment-Firma Grovepoint.
OLB-Chef Stefan Barth hatte im Juni in einem Bloomberg-Interview gesagt, er sehe auch nach der Übernahme der Degussa Bank finanziellen Spielraum für weitere Deals.
Als Herausforderungen für das zweite Halbjahr bezeichnete die OLB in einer ebenfalls am Mittwoch veröffentlichten Präsentation die Aussetzung der Zinszahlungen auf die EZB-Mindestreserve und den wegen des Übergangs in die Aufsicht der EZB erwarteten höheren regulatorischen Aufwand.
Rückenwind verspricht sich die OLB hingegen aus den jüngsten EZB-Zinsanhebungen und davon, dass diese nach wie vor überwiegend bei der Bank hängenbleiben: Einerseits steigen die Zinserträge, andererseits bleibt das Einlagen-Beta, also der Anteil der Zentralbankzinsen, der an die Einleger weitergegeben wird, mit rund 18% immer noch unterhalb der Planungsannahmen.
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