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Ohne Elon Musk geht nichts bei Tesla – und das ist nicht ungefährlich

Der wertvollste Autohersteller der Welt wird von Elon Musk wie ein Start-up geführt. Das bringt Wendigkeit, birgt aber langfristig auch Gefahren.

Zwei Unternehmer ragen bislang im 21. Jahrhundert heraus: Elon Musk und Jeff Bezos. Beide haben Konzerne geschaffen, die mit Pioniergeist und Innovation glänzen – und an der Börse erstaunlich hohe Bewertungen erzielen.

Allerdings gibt es einen grundsätzlichen Unterschied. Bezos baute bei Amazon eine verschworene Gemeinschaft auf. Die Spitzenleute sitzen seit Jahren in Seattle, Abgänge gibt es selten zu vermelden. Musk führt Tesla ganz anders. Dort rotieren Manager regelmäßig durch die Positionen. Mit JB Straubel, 15 Jahre lang Technologiechef, verließ vor einem Jahr einer der Letzten der ersten Stunde den Elektroautohersteller.

Dahinter steckt ein Prinzip. Taskforces statt Hierarchien, ganz bewusst werden Mitarbeiter oft an andere Positionen versetzt. So soll Silodenken verhindert und die Beweglichkeit und Dringlichkeit vergrößert werden. Dazu herrscht ein großer Leistungsdruck. Mehrarbeit lautet das Geschäftsprinzip. Wer die Erwartungen nicht erfüllt, kann seine Sachen packen.

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Auch Amazon ist kein Ort der Glückseligkeit. Auch dort herrscht eine Meritokratie, ein Elitenbewusstsein. Aber im Schnitt arbeiten dort Manager 16 Jahre lang – eine Zahl, die nicht wenige der Mitglieder im engsten Führungszirkel von Amazon übertreffen.

Sicherlich ist Amazon nicht mit Tesla zu vergleichen. Der Autohersteller erzielt viel weniger Umsatz und ist mit knapp 50.000 Mitarbeitern deutlich kleiner. Aber Teslas Wachstum ist stark, im nächsten Jahr soll das Unternehmen nach Analystenschätzung ganze 45 Milliarden Dollar umsetzen. Auch stellt Tesla keineswegs nur Elektroautos her, sondern auch Lastwagen, Energiespeicher, versucht sich im Versicherungsgeschäft und will jetzt gar Lithium selbst aus dem Boden holen.

Komplexes Geschäftsmodell, starkes Wachstum – die Aufgaben werden nicht weniger anspruchsvoll bei Tesla. Um sie erfolgreich zu bewältigen, braucht Musk ein erfahrenes und breit aufgestelltes Spitzenteam.

Bislang begeistern die Vision von Tesla und das Charisma von Musk die Mitarbeiter. Aber wenn alles an dem Chef hängt, birgt das Gefahren. Jeder kann sich irren, zu viel Macht in einer Hand kann sich nachteilig auf Innovation und Marktnähe auswirken.

Bei Amazon gibt es regelmäßig eine Diskussion darüber, wer aus dem 26-köpfigen Führungskreis Bezos nachfolgen könnte. Die Spekulationen erweisen sich immer wieder als verfrüht, nicht zuletzt, weil der Gründer erst 56 Jahre alt ist. Aber sie haben einen Effekt: Die Aktionäre würden nicht in Panik verfallen, wenn Bezos morgen nicht mehr da wäre. Bei Tesla wäre das eine völlig andere Sache.