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Nullzins für Staatseinlagen bei Buba ist Rückkehr zur Normalität

(Bloomberg) -- Die Entscheidung der Bundesbank, keine Zinsen mehr auf die Einlagen öffentlicher Haushalte in Deutschland zu zahlen, hat die Märkte zwar aufgeschreckt, entspricht aber dem Umgang mit solchen Einlagen in der Vergangenheit.

Weitere Artikel von Bloomberg auf Deutsch:

Dass Zinsen gezahlt wurden, war immer nur eine Notlösung: Die Europäische Zentralbank gestattete den nationalen Zentralbanken des Eurosystems vor einem Jahr vorübergehend, Zinsen auf solche Gelder zu zahlen, um einen reibungsloseren Übergang zurück zum alten System zu gewährleisten.

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Auch wenn die Bundesbank bei ihrer Ankündigung am späten Freitag, die Zinszahlungen ab Oktober einzustellen, ihre Gründe nicht erläuterte, so hatte sie doch bereits im April angedeutet, dass sie einen solchen Schritt befürworte.

Die EZB legt nur Obergrenzen für die Verzinsung von Staatseinlagen fest und überlässt den Rest den nationalen Zentralbanken.

Der Schritt führte zu einem sprunghaften Anstieg der Nachfrage nach kurzfristigen deutschen Schuldtiteln, da erwartet wird, dass die öffentlichen Bestände — etwa 54 Milliarden Euro per Ende Juli — letztendlich in solche Wertpapiere umgeschichtet werden.

Außerdem wird damit nach Jahren der quantitativen Lockerung und der Negativzinsen ein gewisser Anschein von Normalität wiederhergestellt. Die Maßnahmen hatten dazu geführt, dass die Bundesbank und ihre Pendants in der gesamten Region mit hohen Zinszahlungen auf Guthaben von Regierungen und anderen Einlegern belastet wurden.

Die Entscheidung “kam für uns und den Markt überraschend, wenn man die Reaktion betrachtet”, so Rabobank-Analysten um Richard McGuire. Es besteht “die Möglichkeit, dass andere nationale Zentralbanken der Eurozone dem Beispiel der Bundesbank folgen werden”.

Das Eurosystem hat in der Vergangenheit davon abgesehen, solche Guthaben zu verzinsen, und sie waren deshalb vernachlässigbar. Als die EZB 2014 ihren Einlagensatz unter Null senkte, deckelte sie die Zinsen für Staatseinlagen mit diesem Satz.

Ein Regimewechsel wurde notwendig, als der Einlagensatz im September wieder positiv wurde. Um Zeit für ein allmähliches Abbauen der staatlichen Einlagen zu gewinnen und nicht durch einen plötzlichen Abfluss in die Geldmärkte die Renditen dort zu senken, wurde die aktuelle Regelung getroffen, die eine Verzinsung mit maximal 20 Basispunkten unter dem kurzfristigen Euro-Zinssatz — oder €STR — vorsieht.

Die Einlagen öffentlichen Haushalte sind in den letzten Monaten deutlich gesunken, und die Bundesbank hat bereits im April erklärt, dass sie eine Rückkehr zur früheren Nullzinspolitik für Staatseinlagen befürworte. Damit werde der Tatsache Rechnung getragen, dass diese Einlagen keine eigenständige geldpolitische Funktion erfüllten und die Kontoführung nur eine der Dienstleistungen sei, die sie für öffentliche Akteure anbiete.

Überschrift des Artikels im Original:Bundesbank Axing Interest on State Deposits Is Return to Normal

--Mit Hilfe von Greg Ritchie.

©2023 Bloomberg L.P.