NordLB schraubt Kreditneugeschäft nach Schrumpfkurs um 80% hoch

(Bloomberg) -- Die NordLB schlägt nach Milliardenrettung und Schrumpfkurs einen ambitionierten Wachstumskurs ein. Das Kreditneugeschäft schnellte in den ersten drei Quartalen um rund 80% nach oben. Zugleich ist die Landesbank nach neun Monaten wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt.

Das Volumen der neu vergebenen Kredite belief sich auf über 16 Milliarden Euro, teilte die NordLB am Dienstag mit. Der Gewinn vor Steuern lag bei 31 Millionen Euro. Damit wurde der nach den ersten beiden Quartalen dieses Jahres ausgewiesene Verlust wieder ausgeglichen, das Ergebnis liegt allerdings unter den 118 Millionen Euro, die die Bank in den ersten drei Quartalen des Vorjahres erzielt hatte.

“Wir sind zurück am Markt”, erklärte NordLB-Chef Jörg Frischholz. “Den Ansatz, in ausgewählten Geschäftsbereichen weiter profitabel zu wachsen, werden wir daher konsequent weiterverfolgen.“

Die NordLB war 2019 wegen hoher Schiffskreditrisiken mit einem 3,6 Milliarden Euro schwerem Rettungspaket gestützt worden. Im Gegenzug versprach die Bank, kleiner und regionaler zu werden. Die Bilanzsumme lag damals bei 145 Milliarden Euro, Ende März 2022 waren davon noch 111 Milliarden Euro übrig. Bis September stieg der Wert nun wieder auf 120 Milliarden Euro an.

Seine Ambitionen hatte Frischholz schon Anfang des Jahres im Bloomberg-Interview durchblicken lassen. Er deutet kurz nach Amtsübernahme an, das er auf Wachstum setzt. Das Institut, das mehrheitlich dem Land Niedersachsen gehört, habe die Krise hinter sich gelassen und werde deshalb im Markt erneut spürbarer werden, sagte er damals.

Das Zinsergebnis lag in den ersten drei Quartalen mit 671 Millionen Euro leicht über Vorjahresniveau. Deutlicher aufwärts ging es beim Provisionsergebnis, das sich um 80 Millionen Euro auf 112 Millionen Euro verbesserte. Profitieren konnte die Bank auch von aufgelöster Risikovorsorge. Der Anteil notleidender Kredite lag Ende September bei relativ niedrigen 0,7%.

Die Bank verfügt weiter über vorsorglich gebildete Risikovorsorge in Höhe von rund 350 Millionen Euro, um auf mögliche Folgen aus der Corona-Pandemie und dem Krieg in der Ukraine vorbereitet zu sein.

Angesichts der Unsicherheiten im wirtschaftlichen Umfeld gab die NordLB keine konkrete Prognose für das Gesamtjahr ab. Sie bekräftigte allerdings ihr Ziel, 2022 ein besseres Konzernergebnis als im Vorjahr erreichen zu wollen. Damals hatte sie vor Steuern einen Gewinn von 16 Millionen Euro gemacht, während das Konzernergebnis bei 19 Millionen Euro lag.

Unter den großen Landesbanken legt neben der NordLB nur die BayernLB Zahlen für die ersten drei Quartale vor. Bei dem Schwesterinstitut schrumpfte das Ergebnis vor Steuern um ein gutes Drittel auf 381 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr erwartet die BayernLB mehr als 600 Millionen Euro Gewinn, vor allem auch dank Immobilienverkäufen.

(Neu: Details zur Risikovorsorge im 7. Absatz)

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