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Nordex-Aktie kommt nicht vom Fleck – kann der neue Vorstand das Ruder herumreißen?

Auf die Kritik an der Kommunikation in den letzten Monaten hat Nordex vor rund drei Wochen Vorstand Lars Bondo Krogsgaard ausgetauscht. „Nach den Enttäuschungen über den Ausblick für die Geschäftsjahre 2017/2018 hatte Herr Krogsgaard vorgeschlagen, im Interesse der Gesellschaft im gegenseitigen Einvernehmen vorzeitig aus dem Vorstand auszuscheiden“, hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens.

Hoffnungen ruhen auf Blanco

Lars Krogsgaard wurde also vor die Tür gesetzt, Nachfolger ist José Luis Blanco. Blanco war bislang im Nordex-Vorstand für das operative Tagesgeschäft zuständig. Der neue CEO habe bereits den Turnaround bei der übernommenen Gesellschaft AWP eingeleitet und könne langjährige Erfahrung im Windenergiesektor aufweisen, schrieb NordLB-Analyst Holger Fechner in seiner letzten Studie. Fechners Kursziel für Nordex lautet 15,00 Euro

Goldman senkt den Daumen

Zuvor hat Goldman Sachs die Aktie von Nordex von der wichtigen "Conviction Buy List" genommen. Das Kursziel senkte Analyst Manuel Losa von 31 auf 13 Euro. Mit seinen deutlich reduzierten Ergebnisschätzungen für die Jahre bis 2020 trage er den neuen Zielen des Windturbinenherstellers Rechnung, schrieb der Experte in einer Studie.

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Runevad bringt Vestas auf Kurs

DER AKTIONÄR hätte sich eher einen neuen CEO von außerhalb des Unternehmens gewünscht. Wie zum Beispiel bei Vestas. Bei dem dänischen Windanlagenbauer hat nach mehreren Verlustjahren im September 2013 Anders Runevad das Ruder übernommen. Er war vorher beim Telekommunikationsdienstleister Ericsson.

Seit seinem Amtsantritt hat die Vestas-Aktie deutlich zugelegt. Runevad hat Umsatz und vor allem die EBIT-Marge deutlich verbessert, was sich am Aktienkurs sehr positiv bemerkbar gemacht hat.

Niedrige Bewertung, aber…

Zugegeben, Nordex kommt in interessante Kursregionen. Eine erneute Investition ist verlockend. Zumal die Stimmung für die Aktie so schlecht ist wie schon lange nicht mehr. Viele Analysten haben ihre Bewertungsmodelle angepasst, die Kursziele zum Teil dramatisch reduziert. Eine aktuelle Börsenbewertung von 1,4 Milliarden Euro für einen möglichen Umsatz für 2017 von 3,3 oder 3,6 Milliarden Euro ist nicht zu viel. Vestas kommt bei einem geschätzten Umsatz von 10,0 Milliarden Euro auf einen Börsenwert von 15,5 Milliarden Euro. Wer investiert ist, hält an der Aktie fest. Ein Kaufsignal ergibt sich, sobald das Papier über die Marke von 14,50 Euro springt.