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Nikkei nimmt erstmals seit 15 Jahren die 20 000-Punkte-Hürde

Japanische Aktien werden bei Anlegern immer beliebter. Foto: Frank Robichon

Applaus an Tokios Börse: Der Nikkei-Index hat im Handelsverlauf erstmals seit 15 Jahren wieder die Marke von 20 000 Punkten überflügelt.

Zwar machten einige Anleger daraufhin Kasse und verkauften Papiere, womit sie den Index für 225 führende Werte wieder leicht ins Minus drückten. Manche Analysten sehen den Nikkei aber zum Jahresende sogar bei 22 000 Punkten.

Zum Börsenschluss ging der Nikkei mit einem Abschlag von 30,09 Punkten oder 0,15 Prozent im Vergleich zum Vortag bei 19 907,63 Punkten ins Wochenende. Der breit gefasste Index Topix büßte 4,65 Punkte oder 0,29 Prozent auf den Stand von 1589,54 Punkten ein.

Der andauernde Anstieg der Börsenkurse in Tokio ist nicht nur auf die gewaltige Geldschwemme der Notenbanken wie der Bank von Japan oder der Europäischen Zentralbank zurückzuführen.

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Für ausländische Investoren und institutionelle Anleger sind japanische Bluechips inzwischen auch deswegen zu attraktiven Anlagen mit langfristigen Renditeaussichten geworden, weil sie sich in den vergangenen Jahren sehr stark umstrukturiert haben und heute viel größeren Wert auf höhere Renditen und Ausschüttungen an die Kapitalgeber legen.

So haben japanische Unternehmen im Geschäftsjahr 2014/2015, das am 31. März ablief, Schätzungen zufolge so viele Aktien zurückgekauft wie seit sechs Jahren nicht mehr. Dadurch steigt in der Regel der Wert der Aktien. Auch Dividendenausschüttungen haben stark zugenommen. Eine Entwicklung, die Ministerpräsident Shinzo Abe mit Reformen als Teil seiner «Abenomics» genannten Wirtschaftspolitik gezielt befeuert.

Dazu gehören neue Regelwerke für die Unternehmensführung, mit denen die japanische Firmenlandschaft transparenter und internationalen Standards angepasst werden soll, zum Beispiel durch unabhängige Direktoren in den Aufsichtsräten.

Auch sollen Überkreuzbeteiligungen abgebaut werden. Zu den Anreizen gehört auch ein neuer Index an der Tokioter Börse, der JPX-Nikkei 400. Dort sind Unternehmen gelistet, die ganz im Sinne von Abenomics besonders effizient wirtschaften und hohe Eigenkapitalrenditen aufweisen.

Zudem hat der staatliche Pensionsfonds GIPF, die größte Pensionskasse der Welt, entschieden, von Staatsanleihen stärker in Aktien umzuschichten. All dies steckt hinter den jüngsten Kurszuwächsen. Doch auch wenn der Nikkei wieder da ist, wo er vor 15 Jahren zuletzt lag, haben sich die Zeiten doch seither deutlich geändert.

Damals war nicht nur die New Economy in aller Munde. Auch die japanische Elektronikindustrie war noch weltweit führend. Heute sind es vor allem Unternehmen des Dienstleistungssektors wie die Modekette Uniqlo, die wachsen und hoch bewertet sind.

Von einem Allzeithoch wie beim Dax ist der Nikkei aber noch weit entfernt: Während der Boomphase Ende der 80er Jahre war im Dezember 1989 das Rekordhoch von sage und schreibe 38 957 Punkten erreicht worden.