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Eine Neurowissenschaftlerin erklärt, auf welche drei Arten ihr Angst für euch nutzen könnt

(Symbolbild) Wie ihr eure Ängste in etwas Positives verwandeln könnt.  - Copyright: Getty Images/ Maria Korneeva
(Symbolbild) Wie ihr eure Ängste in etwas Positives verwandeln könnt. - Copyright: Getty Images/ Maria Korneeva

Angst gilt prinzipiell als etwas Schlechtes. Genau dieses Denken solltet ihr laut der Neurowissenschaftlerin Dr. Wendy Suzuki jedoch hinter euch lassen. Laut der Professorin für Neurowissenschaften an der New York University solltet ihr Angst nicht nur als etwas verstehen, was euch in der modernen Welt im Weg steht. Ihr solltet sie viel mehr als menschliche Emotion verstehen, die euch helfen kann.

Angst als etwas Hilfreiches verstehen – wie es euch gelingt

In ihrem Buch „Good Anxiety“ untersucht Suzuki, wie wir die Angst zu unserem eigenen Vorteil nutzen können. Wer es schaffe, sein Denken über Ängste zu verändern, könne nicht nur produktiver, sondern auch einfühlsamer werden. Das sei vor dem Hintergrund ratsam, da Angst eine natürliche Emotion ist, die sich nie vollständig unterdrücken lasse.

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Suzuki erklärt, dass Angst das sympathische Nervensystem im Körper aktiviert. Dadurch erhöht sich die Herzfrequenz, beschleunigt sich die Atmung und Regionen des Körpers wie die Verdauungs- und Fortpflanzungsorgane werden schlechter mit Blut versorgt. All diese körperlichen Reaktionen seien evolutionär betrachtet nützlich, um reale Gefahren zu bewältigen. Doch: Ist diese Angst ständig präsent, kann das sogar gesundheitsschädlich sein. So könne langfristiger Stress das Risiko für Herzkrankheiten erhöhen, zu Krankheiten wie Depressionen führen oder Probleme bei der Fortpflanzung verursachen.

Was dagegen helfen kann? Sport. Er dämpft Angst gewissermaßen, indem er Dopamin, Serotonin und Endorphine im Gehirn freisetzt. Zudem helfen Atemübungen und Meditation, indem sie den „entspannenden“ Teil des Nervensystems aktivieren. Aber: Sport und Achtsamkeit können Angstzustände, auch wenn sie nur mild sind, nicht komplett vertreiben. Tatsächlich sehe der Trend derzeit eher so aus, dass immer mehr Menschen unter lähmenden und gar chronischen Angstzuständen leiden, die eine Behandlung erfordern.

Jede Sorge in eine Handlung umwandeln

Vor diesem Hintergrund gibt Suzuki einige zusätzliche Tipps, wie ihr eure Angst in etwas Positives umwandeln könnt. Schreibt euch dafür zunächst eine Liste von Dingen, die euch Sorgen bereiten und überlegt euch praktische Maßnahmen, um diesen entgegenzuwirken. Schon das Aufzählen von Dingen, die ihr tun könnt, fühle sich befreiend und gut an, sagt Suzuki, da eure Angst so in ihre evolutionären Schranken verwiesen wird.

„Zu Beginn unserer Evolution war die Reaktion auf Angst entweder Kampf oder Flucht, weil es sich in der Regel um eine physische Gefahr handelte“, so die Professorin. Es ging nicht um diffuse Sorgen wie die globale Klimaerwärmung. „Indem man jeder Sorge eine Handlung zuordnet, kommt man zu einer handlungsorientierten Lösung für die Angst zurück.“

Angst fördert Empathie

Suzuki sagt, dass sie schon immer schüchtern gewesen sei. Und obwohl sie die Schule mochte, fiel es ihr schwer, sich am Unterricht zu beteiligen. Genau diese Erfahrung mit Angst ermögliche es ihr nun, da sie Professorin ist, sich besser in ihre Studenten hineinzuversetzen. „Ich erkannte, dass Angst für mich zu einer Superkraft wurde. Denn sie veranlasste mich dazu, früher zu kommen, länger zu bleiben und so viele Fragen wie möglich beantworten zu können", sagt sie. Wer verstehe, wie es ist, Angst vor etwas zu haben, könne anderen helfen, die ähnliche Sorgen haben, so die Professorin. Angst mache letztlich empathischer.

Formuliert eure Ängste neu

Wir fürchten uns vor Dingen, die wir für wahr halten, so Suzuki. Euer oberstes Anliegen müsse es demnach sein, eure Überzeugungen neu auszurichten. Ihr müsst lernen, anders über eure Angst zu denken. Das gelinge euch, indem ihr euch von anderen Menschen ihren Umgang in ähnlichen Situationen abschaut.

„Wer sind die Schüler in der Klasse, die Sie am meisten dafür bewundern, was sie tun? Wer sind die Lehrer? Wer sind die Führungspersönlichkeiten in Ihrem Leben? Wer sind die Schriftsteller in Ihrer Welt, die Sie am meisten bewundern? Wie gehen sie an ihre Projekte heran und was ist ihre Einstellung?“

Es sei mit Sicherheit nicht leicht, sich eine Scheibe von anderen Menschen abzuschneiden, doch der damit einhergehende Wandel sei tiefgreifend und wichtig. Versteht eure Ängste also nicht länger als etwas, dass euch zurückhält, sondern als ein Werkzeug, um euer bestes Selbst zu werden.

Dieser Text wurde aus dem Englischen von Lisa Dittrich übersetzt. Das Original findet ihr hier.