Märkte, in die Sie laut Experten 2019 investieren sollten
Brexit, Handelskriege und schwächelnde Wirtschaften in wichtigen Ländern können Anleger leicht verunsichern. Für alle, die nicht wissen, wo sie ihr Geld investieren sollen, hat „Time Money“ Finanzexperten nach einer Einschätzung gefragt.
Europa
Die italienische Finanzpolitik mit ihrer weitgehenden Weigerung, wie von der EU verlangt Geld zu sparen, sorgt Investoren ebenso wie der anstehende oder doch nicht anstehende Brexit unter welchen Bedingungen auch immer. Doch die unsichere Lage birgt auch Chancen. Sollte sich die Lage in Europa bessern, könnte das ganz schnell den Optimismus der Investoren wecken und die Wende in Bezug auf europäische Aktien bringen.
EuGH: Öffentliches EZB-Anleihenkaufprogramm ist rechtens
Zudem profitieren europäische Exporteure vom schwachen Euro, die ihre Waren zum Beispiel in den USA verkaufen wollen, wo sie für die Käufer vergleichsweise günstig sind. Kate Moore, Chief Equity Strategist bei BlackRock, empfiehlt daher, vor allem in Konsumgüterunternehmen zu investieren. Vor unmittelbar von einem eventuellen Brexit betroffenen Unternehmen rät sie aber ab.
China
Der Handelskrieg zwischen den USA und China verunsichert die Anleger. Hatte sich zum Beispiel der Aktienkurs des chinesischen Internetgiganten Tencent Holdings 2017 noch verdoppelt, hat er 2018 schon 30 Prozent eingebüßt. Überhaupt ist der Kurs chinesischer Aktien seit Jahresbeginn im Durchschnitt um bis zu 20 Prozent gesunken. Dennoch gehen Analysten davon aus, dass sich Langzeitinvestitionen lohnen. Das liegt vor allem auch daran, dass große Konzerne wie Tencent Holdings den Großteil ihrer Geschäfte innerhalb des eigenen Landes machen.
Zweifel an der Zinswende – Der EZB-Zeitplan stößt auf Widerstand
Experten gehen auch aus einem ganz einfachen Grund davon aus, dass die USA und China den Handelskrieg bald beenden werden: Unterm Strich und historisch betrachtet zahlen dabei am Ende auch die amerikanische Wirtschaft drauf.
Japan
Internationale Experten gehen davon aus, dass das Konjunkturpaket des japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe im kommenden Jahr Ergebnisse zeigen wird. Handelsabkommen und Investitionen sollen dazu beitragen, die seit Jahren schwächelnde japanische Wirtschaft zu beleben. Bis 2021 soll die wirtschaftliche Wachstumsrate bei 2,2 Prozent liegen, schätzen zum Beispiel die Investmentbanker von Morgan Stanley.
Italen, Brexit & Co. – Deutsche Anleger fürchten Aktien-Einbruch
Dass der japanische Aktienmarkt in diesem Jahr um 8 Prozent eingebrochen ist, werten die Analysten nur als Zeichen dafür, dass Abes Maßnahmen beispielsweise gegen die Inflation bisher nur noch nicht gegriffen haben. Grund zur Zuversicht soll auch der japanische Tech-Sektor versprechen, der weit entwickelt und vor allem im Hinblick auf Künstliche Intelligenz und Robotik vielversprechend ist.
Im Video: Großbritannien – Unzufriedenheit über den Brexit-Prozess