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Linde hebt Prognose an

Der Industriegase-Konzern hat seine Zahlen vorgestellt. Linde steigert seinen Umsatz deutlich – und erhöht die Erwartungen.

Es läuft gut für den Konzern nach der Fusion mit Praxair. Foto: dpa
Es läuft gut für den Konzern nach der Fusion mit Praxair. Foto: dpa

Nach dem Zusammenschluss mit dem US-Konkurrenten Praxair zum weltgrößten Industriegase-Konzern läuft es gut für den Linde-Konzern: Er schraubt seine Gewinnprognose nach oben.

Das fusionierte Unternehmen rechnet nun mit einem Anstieg des Gewinns je Aktie um zwölf bis 16 Prozent auf 6,95 bis 7,18 US-Dollar, wie Linde am Montag im britischen Guildford bei London mitteilte.

Dabei werde Linde auch negative Währungseffekte von drei Prozent wegstecken. Bisher hatte sich Linde maximal sieben Dollar je Aktie zugetraut. Im zweiten Quartal lag der Gewinn je Aktie mit 1,83 Dollar zwölf Prozent über dem Vorjahresniveau. Linde steigerte den Umsatz bereinigt um Währungseffekte um vier Prozent auf 7,2 Milliarden Dollar.

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Die Zahlen kamen bei den Anlegern gut an: Nach der Veröffentlichung gewann die Aktie des Konzerns deutlich. Am Montagnachmittag notiert das Papier 2,5 Prozent im Plus und ist damit größter Gewinner im Dax.

Industriegase wie Sauerstoff, Wasserstoff, Stickstoff und Argon werden in vielen Branchen wie zum Beispiel in der Chemie-Industrie in der Produktion eingesetzt. Die großen Anbieter stellen sich derzeit auf eine konjunkturelle Abkühlung ein.

Noch laufen die Geschäfte aber gut. So steigerte Air Liquide die Umsätze im zweiten Quartal um vergleichbar fünf Prozent auf 5,5 Milliarden Euro.

Der französische Linde-Rivale war durch die Übernahme des US-Anbieters Airgas zum Weltmarktführer aufgestiegen und rangiert seit der Fusion von Linde und Praxair wieder auf dem zweiten Platz. Konzernchef Benoît Poitier sprach zuletzt von einem „kontrastreicheren Umfeld“. So konnte Air Liquide die Umsätze in der Region Asien-Pazifik deutlicher steigern, während sie in Afrika/Mittlerer Osten rückläufig waren.

Air Liquide machte auch bei der Profitabilität Fortschritte. Der operative Gewinn legte im ersten Halbjahr um mehr als neun Prozent auf 1,6 Milliarden Euro zu. Die operative Marge im Gesamtkonzern verbesserte sich von 15,9 auf 16,6 Prozent.

Durch Fusion besser gerüstet

Linde-Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle hatte die Fusion mit Praxair vorangetrieben. Denn er glaubt, dass der neue Konzern besser für den erwarteten Konjunkturabschwung gerüstet ist.

Der Zusammenschluss war in Deutschland zwar heftig umstritten. Die Finanzmärkte aber sind von der Milliardenfusion überzeugt. In den vergangenen zwölf Monaten war die Aktie um mehr als 20 Prozent gestiegen. Sie entwickelte sich damit besser als der Dax und der Hauptkonkurrent Air Liquide.

In den vergangenen Tagen war der Kurs im Vorfeld der Quartalszahlen allerdings deutlich gesunken. Der Grund: Das Landgericht München leitete ein Spruchverfahren zur Überprüfung der Angemessenheit der Barabfindung beim Squeeze-Out der verbliebenen Kleinaktionäre ein.

Es spreche einiges dafür, dass die Abfindung zu niedrig angesetzt worden sei, erklärte Rechtsanwältin Daniela Bergdolt von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz. So sei zum Beispiel fraglich, ob „die Unternehmensverkäufe, die auf der ganzen Welt wegen der Fusion und den damit verbundenen kartellrechtlichen Vorgaben gemacht werden mussten, in korrekter Weise in die Barabfindung eingeflossen sind“. Die Aktie sackte in den vergangenen Tagen von 180 auf 167 Euro ab.

Insgesamt aber kommt die Fusion gut voran. „Die Integration läuft ziemlich geräuscharm“, hieß es in Industriekreisen.

Vor gut einer Woche hatte die neue Linde plc ihre erste Hauptversammlung abgehalten. Die Veranstaltung fand in einem Hotel in London statt, anders als in Deutschland war nur eine Handvoll Aktionäre anwesend.

Die neue Linde plc hat ihren Holdingssitz in Irland. Operativ wird das Unternehmen von Ex-Praxair-Chef Steve Angel aus den USA heraus geführt.

Mit Agenturmaterial