Kurzlebiger Schrott: Greenpeace kritisiert Smartphone-Zyklus
Hersteller sollen in die Pflicht genommen werden
So werden Verbraucher dazu gezwungen, sich in kurzen Abständen immer wieder neue Handys zuzulegen – ein massiver Schaden für die Umwelt, bemängelt Greenpeace und will den Herstellerunternehmen mehr Verantwortung zuweisen.
In ein paar Wochen präsentiert Apple die neue iPhone-Generation. Dann werden Millionen Nutzer weltweit ihr altes Gerät wegwerfen, um sich die aktuelle Version anzuschaffen. Doch wie notwendig und vor allem sinnvoll ist der rasche Wechsel des Smartphones eigentlich?
Die Umweltschutz-Organisation Greenpeace kritisierte kürzlich die „unnötig schnellen Produktionszyklen“ von Apple und anderen Elektronikunternehmen, denn die Herstellung und Entsorgung verursache massive Umweltschäden. Der Elektroschrott wandere, so Greenpeace, auf illegale Deponien in sogenannte Entwicklungsländer in Afrika. Dort gefährden die Rückstände wie PVC, bromierte Flammschutzmittel und andere schädliche Substanzen die Gesundheit der Arbeiter und Anwohner.
Dabei wollen Verbraucher gar nicht alle zwei Jahre ihr Smartphone gegen ein neues austauschen. Dies ging aus einer repräsentativen Umfrage des britischen Marktforschungsinstituts „Ipsos Mori“ für Greenpeace hervor. Die befragten Verbraucher in Deutschland, USA, Russland, Mexiko, China und Südkorea gaben an, sich Smartphones mit einer längeren Lebensdauer zu wünschen, die bei Defekten repariert werden können und vor allem recycelbar sind.
Wenn die Hersteller in die Pflicht genommen würden, ihre alten Geräte wieder zurückzunehmen und wiederzuverwerten, könnte zumindest ein großer Teil der 42 Millionen Tonnen Elektroschrott vermieden werden, so Greenpeace.
„Die Hersteller müssen Smartphones künftig so konstruieren, dass sie leicht repariert werden können, und wir brauchen eine bedingungslose Pflicht zur Rücknahme und Wiederverwertung von Altgeräten, “ erklärte Manfred Santen, Greenpeace-Experte für Chemie, in dem Bericht zu den Studienergebnissen.