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Warum Kruse der Nationalmannschaft helfen würde

Max Kruse beweist auch bei Union Berlin, welch exzellenter Fußballer er ist. Für SPORT1-Kolumnist Tobias Holtkamp könnte er auch der DFB-Elf helfen.

Warum Kruse der Nationalmannschaft helfen würde
SPORT1-Kolumnist Tobias Holtkamp denkt, dass Kruse der Nationalmannschaft helfen würde.

Es war die Absicht des DFB, dass Max Kruse dieses Jahr wieder ins Deutschland-Trikot zu stecken. Stefan Kuntz wollte den 14-maligen A-Nationalspieler mit zu Olympia nehmen, hatte ihm eine Führungsrolle in der Mannschaft zugedacht, die im Juli und August in Tokio an der Start sollte.

Darüber hatte sich Kuntz auch mit Joachim Löw schon ausgetauscht, Mats Hummels und Thomas Müller waren ebenso Optionen für Kuntz, die er mit dem Bundestrainer für den Olympia-Kader besprach.

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Dann kam Corona, die Spiele wurde um ein Jahr verschoben - und die offizielle Kaderliste, die Kuntz im Januar für die Anti-Doping-Agentur Nada zusammengestellt hatte, war zunächst mal wieder wertlos.

Dennoch, und darüber wurde im Zuge der jüngsten Personaldebatten auch im sportlichen Verantwortungsbereich des DFB gesprochen, zeigt es, welches Ansehen die von Löw Aussortierten nach wie vor genießen. Keine Tür ist verschlossen.

Kruse liefert zuverlässig auf dem Platz

Die Nicht-Nominierung einzelner Spieler sei, so formulierte es ein Verbandsmitarbeiter bei einem Treffen Mitte des Monats, eine ausschließlich vom Bundestrainer getroffene Entscheidung. Andere Führungskräfte im Verband hätten da durchaus eigene, andere Meinungen.

Das Interessante: Neben den üblichen Verdächtigen wie Hummels, Müller oder Jérôme Boateng fiel in der Unterhaltung auch der Name Max Kruse, der seit seinem Startelf-Comeback Anfang Oktober nicht nur sechs Tore erzielte für Union Berlin, sondern auch vier vorbereitete.

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Aber vor allem, und das kommt bei vielen Fußball-Oberen aktuell richtig gut an, er geht voran und verschweißt mit Selbstbewusstsein und herausragender Einstellung eine in weiten Teilen neu strukturierte Mannschaft - zu einer verschworenen und mittlerweile richtig gut funktionierenden Einheit.

Max Kruse hat schon in vielen Vereinen gespielt, Union Berlin ist sein siebter Arbeitgeber in der Bundesliga. Es ist nicht nur seiner fußballerischen, sondern zumindest in gleicher Ausprägung seiner Führungsqualität zu verdanken, dass er sich immer sehr schnell in seinen Klubs zurechtfindet - und das Niveau auch seiner Mitspieler hebt.

Kruse liebt das Scheinwerferlicht

Kruse ist in seinen Mannschaften oft eine Art Navigationsgerät, er zeigt ihnen verlässlich den Weg und führt sie zum Ziel.

Was dazu kommt: Kruse zieht Aufmerksamkeit. So wie viele Trainer immer mal Nebenschauplätze eröffnen, um Druck und Fokus von der Mannschaft zu nehmen, so hilft auch Kruse mit seiner offenen und direkten Art gerade den Spielern, die lieber in Ruhe arbeiten und nächste Schritte machen statt ständig ins Scheinwerferlicht zu wollen.

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Mit seiner Art könnte Kruse auch der Nationalmannschaft helfen - wenn man ihn denn so nimmt und sein lässt, wie er ist. Wenn man seine Qualitäten bewusst für ein erfolgreiches Miteinander einsetzt. Nur gut Fußballspielen ist das eine, das können wohl alle im Kreise der Nationalmannschaft.

Der gute Riecher von Stefan Kuntz

Aber eine Gruppe wirklich führen, lenken und in den richtigen Momenten auch mal motivieren und mitreißen, dann, wenn es eben nicht 3:0 oder 4:1 steht und alles gefühlt von alleine läuft - das ist ein Wert, vielleicht auch ein Charakterzug, den nicht so viele in sich tragen.

Der persönliche Aufstieg, auch und besonders im Fußball, sorgt nicht selten für eine Verwöhntheit, die in unangenehmen Situationen eher zum Abtauchen statt zu einem wütenden "Jetzt erst recht" führt.

Max Kruse eint Künstler und Kämpfer. Als Charakter würde er die Nationalmannschaft auf jeden Fall verstärken. Als torgefährlicher und ganz schwer zu kalkulierender Fußballer, das zeigt diese Saison, aber eben auch. Stefan Kuntz hatte da einen guten Riecher.

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