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Krisentreffen von Galeria Karstadt Kaufhof und Verdi am Freitag: Kaufhauskette bereitet Schadensersatzklage gegen Gewerkschaft-Chefs vor

Miguel Müllenbach, Vorsitzender der Geschäftsführung und CEO bei Galeria Karstadt Kaufhof GmbH.  - Copyright: dpa
Miguel Müllenbach, Vorsitzender der Geschäftsführung und CEO bei Galeria Karstadt Kaufhof GmbH. - Copyright: dpa

Am Freitag treffen sich die Chefs der Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) mit dem Vorstand der Gewerkschaft Verdi. Die Fronten zwischen den beiden Seiten sind verhärtet. Die Gewerkschaft rief in den vergangenen Wochen an zahlreichen Standorten in Deutschland GKK-Mitarbeiter zum Streik auf. Verdi-Vorständin Stefanie Nutzenberger will einen Flächentarifvertrag für die Angestellten durchsetzen, die GKK-Chefs halten dagegen, dass die Kaufhauskette sich mitten in der Insolvenz befinde und sich den Tarif nicht leisten könne. Insider sagen, dass es am Freitag zum Showdown kommen könnte.

Die Galeria-Chefs bereiten nämlich nach unseren Informationen im Hintergrund eine Schadensersatzklage vor. Es geht dabei um die Streiks in den zurückliegenden Wochen, die nach Auffassung von Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz und Noch-Vorstandschef Miguel Müllenbach nicht rechtens waren. Beide haben vor zwei Wochen einen Drohbrief an die Verdi-Spitze geschickt, in dem sie ankündigten, die Verdi-Führung persönlich haftbar zu machen für mögliche Schäden während des Streiks. Wir berichteten exklusiv.

Bei GKK wird die Schadensersatzklage vorbereitet

Bei GKK wird nun in der Rechtsabteilung gezählt. Wie viel Umsatz und Gewinn wurde an den Tagen, an denen gestreikt wurde, im Vorjahr und wie viel in Vergleichsfilialen erwirtschaftet? Waren ganze Etagen geschlossen in den bestreikten Filialen? Wie viele Mitarbeiter sind ausgefallen? Das sind die Kernfragen, mit denen sich nun die GKK-Juristen beschäftigen, erfuhr Business Insider aus Kreisen des Top-Managements. Am Ende soll dabei eine teure Schadenersatzforderung entstehen, die dem Verdi-Vorstand womöglich persönlich in Rechnung gestellt wird.

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Noch halten sich die GKK-Chefs aber zurück. Sie warten den Freitag ab, signalisieren Verdi im Hintergrund, dass sie sich durchaus unterschiedliche Tarifverträge vorstellen können, nur nicht den für die Fläche. Insider berichten, dass auch Verdi bei der Frage gespalten sei. Vorständin Nutzenberger setze hart auf den Flächentarif, sei in Verhandlungen kaum kompromissbereit. In der Etage darunter zeige man allerdings hinter vorgehaltener Hand Verständnis für die Situation der GKK-Führung, die aktuell das Unternehmen durch die Insolvenz führe.

Auch der Gesamtbetriebsrat hat kein Verständnis für das Vorgehen von Verdi, vor allem nicht für die Streiks. „Man muss schon am ökonomischen Sachverstand der Verdi-Spitze zweifeln, wenn in solch einer prekären Situation, in der wir uns befinden, Filialen dicht bleiben sollen“, sagt ein Betriebsrat. Nach Informationen wird bei Verdi im Falle eines Scheiterns der Gespräche am Freitag eine neue Streikwelle vorbereitet.

GKK-Führung verhandelt im Hintergrund mit Vermietern

Im Hintergrund verhandeln die Chefs der Warenhauskette mit Vermietern von Filialen, die auf der Schließungsliste stehen, erfuhren wir aus Unternehmenskreisen. Womöglich könne es doch noch gelingen, einige Läden vor dem Ende zu bewahren. Angesichts der Streiks, die Verdi organisiere, um den Flächentarifvertrag durchzusetzen, sinke die Bereitschaft der Vermieter, den Forderungen der GKK-Führung nachzugeben. Hinter zahlreichen Vermietern sollen Hedge- und Investmentfonds aus den USA und dem Ausland stehen, wo man wenig Verständnis habe für die deutsche Streikkultur, heißt es aus Unternehmenskreisen. Eine neue Streikwelle würde die Hoffnung darauf begraben, mehr GKK-Filialen zu retten, heißt es aus Unternehmenskreisen.