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Aus Kreditech wird Monedo

Nach zwei Jahren des Umbruchs, der mit hohen Verlusten einherging, sieht Kreditech erstmals die Chance, die operative Geschäftstätigkeit intern zu finanzieren.

Das Hamburger Finanztechnologieunternehmen Kreditech ändert nicht nur seine strategische Ausrichtung, sondern auch seinen Namen: Aus Kreditech soll Monedo werden, kündigte der Chef David Chan an, der die Geschäfte seit zwei Jahren führt.

Monedo ist bereits der Markenname, unter dem die Töchter des Fintechs Raten- und Mikrokredite für Konsumenten in Polen, Spanien, Russland und Indien anbieten. Hier sieht Monedo die Chance, bis 2025 auf einen Umsatz von einer Milliarde zu kommen.

Allerdings sind die Prognosen mit Vorsicht zu genießen. Denn schon in der Vergangenheit trat Kreditech stets eine Spur zu selbstbewusst auf. Schon immer polarisierte das Fintech, das im Jahr 2012 von Sebastian Diemer und Alexander Graubner-Müller gegründet wurde. Die beiden verließen bereits vor längerer Zeit das Unternehmen.

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Hinter dem hehren Anspruch, für „financial freedom for the underbanked“ zu sorgen, verbargen sich in der Praxis häufig Wucherzinsen auf Kleinkredite für Menschen, die von keiner Bank als Kunde akzeptiert wurden. Teilweise befanden sich diese Zinsen im höheren zweistelligen Bereich.

Gleichwohl avancierte Kreditech zu einem Vorzeige-Fintech in Deutschland, auch weil es renommierte Investoren wie die Weltbank, Peter Thiel, J.C. Flowers, Rakuten und die Napster-Tochter PayU anzog.

Um das Risiko für die Kreditvergabe abzuschätzen, nutzte Kreditech auch Daten seiner Kunden aus dem Internet, die für die Kreditbewertung als relevant angesehen wurden. Eine Praxis, die in Deutschland nicht erlaubt ist.

Und mit der Kreditbewertung klappte es auch nicht so ganz. So geht aus dem Geschäftsbericht für 2018 hervor, aktuellere Zahlen liegen nicht vor, dass bei einem Umsatz von gut 56 Millionen Euro Wertberichtigungen auf Kredite in Höhe von 31,4 Millionen vorgenommen wurden, die zu einem Betriebsverlust von gut zehn Millionen Euro führten.

Im Jahr zuvor sah es noch kritischer aus, als Kreditech bei einem Umsatz von 71 Millionen Euro Kredite in Höhe von 49 Millionen Euro wertberichtigen musste, was 2017 zu einem Verlust von 53 Millionen führte.

Diese Zeit konnte das Unternehmen nur durch weitere externe Kapitalgeber überbrücken. In den vergangenen beiden Jahren flossen 45 Millionen Euro in das Unternehmen. Geld, das maßgeblich von den Investoren HPE Growth und Runa Capital aufgebracht wurde, so Chan.

Diese Zeit habe man genutzt, die betriebliche Effizienz sowie das Risiko- und Kostenmanagement zu verbessern. Im vierten Quartal dieses Jahres soll es gelingen, einen positiven Cashflow zu erzielen. Das operative Geschäft soll also aus eigenen Mitteln finanziert werden.

Kredite im Hochrisikobereich sind bei Monedo nach der Strategieänderung nun nicht mehr angesagt. Im Fokus stehen jetzt Onlinekredite an Kunden im sogenannten Near-Prime-Segment – also an zahlungsfähige Kunden, die nur in Ausnahmefällen einen Kredit erhalten würden. Diese Ratenkredite machen mittlerweile zwei Drittel des globalen Portfolios aus. Nach Schätzungen von Monedo hat der Markt global ein Volumen von 300 Milliarden Euro.